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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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über die wichtigsten Erlebnisse und Neuigkeiten allseits auf dem laufenden. Piemur hatte zu seinem Leidwesen genau erfahren, wie Jaxom für Sharra empfand. Und er kannte sie gut genug, um sich traurig eingestehen zu müssen, daß sie diese Gefühle erwiderte. Auch wenn die beiden selbst noch nichts davon wußten. Vielleicht wußten sie es ja auch.
    Piemur hatte jedenfalls nicht die Absicht, es ihnen leicht zu machen. Er würde sich etwas ausdenken müssen, um für Ablenkung zu sorgen.
    Am nächsten Morgen erklärte er Jaxom, Dummkopf habe jeden ungiftigen Grashalm- in der Nähe der Schutzhütte abgeweidet und weigere sich rundheraus, das dichtere Unterholz zu verlassen, solange Ruth in der Nähe war. »Er ist auf dem langen Weg ein bißchen vom Fleisch gefallen, Jaxom«, sagte Piemur. »Er muß aufgefüttert werden.«
    Also erbot sich Jaxom, ihn auf Ruth zur nächsten Wiese zu fliegen, um Futter für Dummkopf zu sammeln. Piemur war schon immer gern auf einem Drachen geritten, und auf Ruth, der so viel kleiner war als die ausgewachsenen Kampfdrachen, wurde das Erlebnis noch unmittelbarer, wenn auch ein wenig beängstigend, obwohl er volles Vertrauen in das erstaunliche, weiße Geschöpf hatte.
    Einen Drachen müßte man haben, dachte er, dann wären die Erkundungsreisen lange nicht so beschwerlich… Aber hatte er nicht andererseits zu Fuß viel mehr gesehen und die Sträucher, die Bäume und die leuchtenden Blüten viel genauer betrachten können? Wenn man auf einem Drachen flog, bekam man einen ganz anderen Eindruck von dem weiten, wunderschönen Land.
    Ruth setzte sie genau in der Mitte einer wogenden Grasfläche mit vielen Wildblumen ab, wälzte sich vorsichtig auf die Seite und streckte Schwingen und Pfoten aus, um sich zu sonnen. Doch als Jaxom ihn bat, ihnen bei der Ernte zu helfen, stimmte er begeistert zu.
    »Nein, wir mästen ihn nicht für dich.« Jaxom lachte schallend und warf spielerisch mit einem Erdklumpen nach dem Faulenzer. Später sahen sie Dummkopf zu, der zufrieden vor sich hinmampfte, betrachteten den riesigen Berg in der Ferne und erörterten die Möglichkeit, noch während Jaxoms Genesungsurlaub eine Wanderung zu diesem Kegel zu unternehmen. Zu Fuß würden sie vier oder fünf Tage brauchen - Ruth konnte sie nicht alle drei tragen, und so kurz nach überstandener Feuerkrankheit durfte Jaxom noch nicht ins Dazwischen fliegen -, aber das schreckte Piemur nicht ab, und es störte ihn auch nicht, daß er auf diese Weise noch etwas länger in Sharras und Jaxoms Nähe bleiben mußte.
    Sharra konnte es kaum fassen, daß Piemur es geschafft hatte, nur in Begleitung eines Rennerfohlens und einer einzigen Feuerechse so weite Strecken zurückzulegen. Beim Mittagessen erklärte der Harfner ausführlich, wie er sich Farlis Schwingen und Dummkopfs Kraft zunutze gemacht und mit den beiden ein Team gebildet hatte. Daraus entspann sich eine Diskussion, wie die manchmal unzusammenhängenden Bilder, die von den Feuerechsen übermittelt wurden, am besten zu deuten seien, und man stellte Vermutungen an, wieso gerade Ruth von den wilden Echsen so sehr vergöttert würde. Die drei mochten gezwungen sein, bis zu Jaxoms völliger Genesung in der Bucht zu bleiben, aber sie waren keineswegs von der übrigen Welt abgeschnitten. Ruth hielt sie ständig über die Fortschritte des Meisterharfners auf dem laufenden, und Sharra erhielt einen zweiten, noch ungeduldigeren Brief von ihrem Bruder, den sie Piemur zeigte, Jaxom gegenüber aber nicht erwähnte.
    »Wenn er dich wirklich nicht entbehren könnte, Sharra, sähe die Sache anders aus«, meinte Piemur.
    Aber die Zeit der Feuerkrankheit ist vorüber. Sag ihm, du hilfst mir bei der Kartographie. Außerdem, wenn es tatsächlich so dringend ist, gehört sein neuer Weyrführer zu den wenigen, die genau wissen, wo die Bucht zu finden ist.« Es bereitete Piemur ein diebisches Vergnügen, das fünfte Rad am Wagen zu spielen. »Natürlich kann es sein, daß Toric zögert, D'ram um einen solchen Gefallen zu bitten. Aber jetzt dauert es auch nicht mehr lange, nicht wahr?«
    Seiner eigenen Pflichten gegenüber Toric eingedenk, ließ er sich von Jaxom helfen, seine Reisenotizen in die Karten zu übertragen. Sharra bleichte Wherhäute, brachte sie in eine brauchbare Form und braute aus einheimischen Pflanzen eine gute Tinte zusammen. Sie fischten, sie schwammen im Meer, sie erkundeten die Bucht und die kleinen Bäche, die hier mündeten, und sie erforschten das östliche Horn, bis sie

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