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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Meister Robinton erwartet wurde, erbot sich Piemur, den frischen Wherbraten zu beaufsichtigen, der in einem Steinhaufen an der rechten Seite der halbkreisförmigen Bucht über dem Feuer schmorte. Er hatte sich in die Vorstellung verrannt, der Harfner sei hager geworden wie einst T'ron, seine Krankheit habe ihn über Nacht gebeugt und zum Greis gemacht. In einem solchen Zustand wollte er seinen stolzen, vitalen Lehrmeister nicht sehen, aber er mußte ihn sehen, mit eigenen Augen.
    Von der Feuergrube aus hatte er den besten Blick auf die Westseite der Bucht, und so entdeckte er als erster die drei Masten der Morgenstern, des besten Schiffs von Meister Idarolan, die unter vollen Segeln und mit sichtbarem Kiel durch das klare, grüne Wasser rauschte.
    Er beobachtete, wie sie den Kurs änderte, wie die Matrosen die Rahen enterten, um die Segel zu bergen, und wie sie langsam hereinglitt und an dem schönen Landungssteg festmachte, den man eigens für sie und ihren Ehrenpassagier gebaut hatte. Er beobachtete, wie Lessa, Brekke, Meister Fandarel und Jaxom dem Harfner auf das schwankende Fallreep halfen, und sah erleichtert, daß Meister Robinton mit gewohnt kräftigen Schritten die Planke herunterkam. Er beobachtete auch, wie hinter ihm Menolly das Schiff verließ, und fühlte sich allen diesen alten Freunden merkwürdig fern. Zu viele Menschen konnten nervenaufreibend sein, sagte er sich. Er konnte warten. So begoß er weiter das saftige Fleisch.
    »Piemur!«
    Der vertraute Bariton klang so voll wie eh und je, und die weittragende, klare Stimme gab ihm viel von seiner Zuversicht zurück.
    »Meister?« gab er erschrocken Antwort. Diesen Ruf hatte er lange nicht mehr gehört.
    »Piemur, sofort melden!«
    ***
    D'ram, Sebell und N'ton, der junge Weyrführer von Fort, kamen in die Burg des Südens, um mit Toric zu sprechen.
    In letzter Zeit herrschte im Süd-Weyr ein reges Kommen und Gehen. Drachenreiter schafften Vorräte und Menschen heran und machten sich bei dem von D'ram versprochenen Wiederaufbau nützlich. Die Geschwader waren vergrößert worden und hatten bereits mit regelmäßigen Übungsflügen begonnen. Jungreiter hatten den großen Weyrsaal gesäubert und frisch gestrichen und die Pflanzen entfernt, die sich in den einzelnen Räumen eingenistet hatten. D'ram hatte sich äußerst taktvoll verhalten, aber für Torics Geschmack interessierte er sich viel zu sehr für die Vorgänge in der Burg.
    Um Einigkeit mit seiner Familie zu demonstrieren, hatte er Hamian in den Bergwerken, Kevelon in der Zentralkolonie und Murda und ihren Mann an der Großen Lagune durch seine Feuerechsen ausrichten lassen, sie möchten sofort zurückkommen. Auch Sharra hatte er dringend zur Rückkehr gemahnt. Sicher würde sich ein Drachenreiter bereitfinden, sie zur Burg zu bringen. Aber seltsamerweise hatte sie nicht geantwortet, obwohl seine Botschaft vom Bein der kleinen Echsenkönigin entfernt worden war.
    »Wir möchten Ihnen gern helfen, Baron Toric«, sagte D'ram, als Ramala und Murda den Besuchern Klah oder den kühlen Fruchtsaft angeboten hatten, der auf der Burg des Südens so besonders erfrischend schmeckte.
    »Ach ja?«
    Toric musterte die drei Männer mit raschem Blick. Sebell war stets diskret gewesen und hatte ihm mehrmals beigestanden, doch inzwischen war er Meisterharfner von Pern und mochte durchaus andere Ansichten vertreten als einst Robinton. Im Augenblick verriet das Gesicht des Harfners nur freundliche Aufmerksamkeit. N'ton strahlte die gleiche unersättliche Wißbegier aus wie Piemur, und das konnte bedeuten, daß der junge Drachenreiter Schwierigkeiten machen würde. Was hatte der Weyrführer von Fort überhaupt hier zu suchen?
    D'ram räusperte sich, er wußte offenbar nicht so recht weiter.
    »In welcher Weise helfen?« fragte Toric barsch.
    »Meisterharfner Sebell hat mich darüber informiert, wie sehr Sie unter der Taktlosigkeit der Alten des Süd-Weyr zu leiden hatten und in welchem Maße man Forderungen an Sie stellte, die über den vereinbarten Tribut hinausgingen, und ich finde, wir sollten einige Veränderungen einführen.«
    Toric nickte nur, denn er war sich bewußt, daß der Weyrführer von Fort und Sebell ihn gespannt beobachteten.
    »Ich… wir sind der Ansicht«, fuhr D'ram fort, »daß der Weyr in diesem Land des Überflusses seine Ansprüche an Sie drastisch zurückschrauben sollte, insbesondere was die Fütterung unserer Drachen betrifft. Sie gehen ohnehin lieber selbst auf die Jagd, und sobald wir Ihre

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