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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und er spürte ihre Tränen auf seiner Wange.
    »Er wird wieder gesund. Meister Oldive und Lessa sind bei ihm. Brekke ist eben abgeflogen. Ruth hat darauf bestanden, sie hinzubringen. Wenn Meister Robinton vom Meisterheiler und von Brekke gepflegt wird, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als zu genesen.«
    Jaxom legte Piemur die Hand auf die Schulter und schüttelte ihn.
    »Die Drachen, Piemur - die Drachen haben Meister Robinton nicht sterben lassen!« Jaxom sprach ganz langsam, um den jungen Harfner trotz des schrecklichen Schocks zu erreichen.
    »Die Drachen ließen ihn nicht sterben! Er wird leben. Er wird gesund werden. Wirklich, Piemur, hörst du nicht, wie fröhlich die Feuerechsen sind?«
    Piemur glaubte erst an Meister Robintons Rettung, als Ruth, der weiße Drache, auf die Lichtung rauschte und mit seinem gellenden Trompetenschrei Dummkopf in den sicheren Wald scheuchte. In seinem Eifer, Piemur Mut einzuflößen, ging Ruth sogar so weit, ihn sanft mit seiner weißen Schnauze anzustoßen, eine Geste tiefster Zärtlichkeit. Seine schönen Facettenaugen schillerten in beruhigenden Grün- und Blautönen und kreisten langsam.
    »Ruth kann nicht lügen, Piemur, das weißt du doch.«
    Jaxoms Stimme klang beschwörend.
    »Er sagt, daß Meister Robinton schläft, und er sagt auch, daß Brekke ihm versichert hat, der Meisterharfner werde genesen. Er braucht vor allem Ruhe.« Jaxom grinste zaghaft. »Jeder Drache auf Pern beobachtet ihn, mit seinen üblichen Tricks wird er also nicht durchkommen.«
    Das leuchtete auch Piemur ein. Seine Anspannung löste sich allmählich, und er war imstande, den Freunden von seinen Wanderungen zu berichten. Jayge und Ara erwähnte er nicht, aber da Meister Robinton krank war, würde er sich nun wohl jemand anderem anvertrauen müssen. Vermutlich würde Sebell die Führung der Harfnerhalle übernehmen - er war lange genug auf dieses schwere Amt vorbereitet worden. Er würde ebenso umfassend informiert sein wie Meister Robinton, und Piemur würde nicht zögern, mit seinem Gildenfreund offen zu sprechen - sobald sich die Aufregung gelegt hatte. Doch im Moment war das Geheimnis von Jayges und Aras Paradiesflußbesitzung bei ihm in sicheren Händen.
    Auf Piemurs Frage erklärte Jaxom, wie er die Bucht gefunden hatte. Der junge Drachenreiter war zum ersten Mal hier gelandet, um nach D'ram zu suchen, der nach dem Tod seiner langjährigen Weyrgefährtin Fanna als Weyrführer von Ista zurückgetreten und dann verschwunden war. Später hatte er, schon im Delirium der Feuerkrankheit, die er sich bei jenem ersten Besuch geholt hatte, Ruth gebeten, ihn zur Bucht zurückzubringen.
    »Ein wunderschönes Fleckchen«, stimmte Piemur zu.
    »Aber dir ist wohl die Schale geplatzt, daß du ausgerechnet zum Sterben hierher kommen wolltest!«
    »Das wußte ich doch damals nicht. Erst als es mir schon viel besser ging, haben Brekke und Sharra mir verraten, wie krank ich wirklich war.« Er warf seiner Heilerin einen eindringlichen Blick zu, der nicht nur schlichte Dankbarkeit enthielt.
    »Und Toric hat dich so einfach gehen lassen?« wollte Piemur von Sharra wissen.
    »Ich nehme an, er wollte den Weyrführern von Benden und Meister Oldive einen Gefallen tun.«
    Sie zwinkerte dem Harfnergesellen zu, dann setzte sie sich auf und reckte die Nase in die Luft.
    »Schließlich habe ich ungewöhnlich viel Erfahrung darin, fiebernde, von Blindheit bedrohte Feuerkranke gesund zu pflegen.«
    Das wußte Piemur, aber daß Jaxom und Sharra so vertraulich miteinander umgingen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Vielleicht sah Toric das anders. Verwandtschaftsbeziehungen zum Haus Ruatha und zu Lessa, der Weyrherrin von Benden, könnten für ihn von unschätzbarem Vorteil sein.
    Noch etwas rumorte in einem Winkel von Piemurs Bewußtsein, besonders als ihm auffiel, wie viele Feuerechsen, hauptsächlich wilde ohne Farbmarkierungen irgendwelcher Gildehallen oder Gehöfte, Ruth auf Schritt und Schritt umschwirrten. Und er konnte die flüchtigen Bilder nicht mehr ignorieren, die ihm Farli übermittelte, seit sie wieder in Gesellschaft des weißen Drachen war. Je mehr sich der junge Harfner das Gehirn zermarterte, desto klarer wurde ihm, wie das gestohlene Königinnen-Ei in die Brutstätte des Benden-Weyr zurückgelangt sein mußte. Aber trotz aller Vertrautheit konnte er Jaxom nicht so einfach danach fragen.
    Als man sich an jenem Abend am Strand zu Tisch setzte, um sich an gebratenem Fisch und Früchten gütlich zu tun, war man

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