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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dem Essen fertig bist… Was ist denn los mit dir?«
    »Fandarel hat eine Enkelin?«
    Der Meisterharfner blinzelte überrascht, dann sah er seinen Gesellen wohlwollend an. »Sogar mehrere, soviel ich weiß. Und vier Söhne.«
    »Er hat hier eine Enkelin!«
    »Ich verstehe. Nun, wenn du mit dem Essen fertig bist… Was wollte ich eigentlich von dir?« Der Harfner legte den Finger an die Stirn und überlegte.
    »Tut mir leid, Meister Robinton.« Piemurs Reue war echt. Er wußte, wie sehr der Harfner es haßte, wenn sein Gedächtnis ihn im Stich ließ. Meister Oldive hatte erklärt, dies sei eine ganz natürliche Folge des Alterungsprozesses, aber Piemur empfand es als ausgesprochen bestürzend, auf diese Weise an die Sterblichkeit seines Meisters erinnert zu werden.
    »Ach!« rief der Harfner. »Ich weiß schon. Ich wollte zu unserer Bucht zurück. Zair verfolgt mit einer ganzen Schar anderer Bronzeechsen ein Weibchen, und ich habe für heute genug Aufregungen erlebt. Könntest du dich trotz deiner neuen Bekanntschaft entschließen, mich zu begleiten?«
    Der Entschluß fiel Piemur schwer, aber er ging trotzdem mit. Unsichtbar machen kann ich mich auch, dachte er spöttisch.
    Am nächsten Morgen brachte eine Feuerechse dem Harfner eine dringende Botschaft von Meister Esselin.
    »Offenbar hat sich durch den Regen und das Erdbeben das Erdreich gesenkt und einen Zugang zu diesen Höhlen eröffnet!« rief Robinton erfreut. »Wir müssen V'line wohl bitten, so schnell wie möglich herzukommen.« Er rieb sich erwartungsvoll die Hände.
    Der stets wachsame Breide hatte am frühen Morgen eine große Mulde sowie einen breiten Riß im Boden entdeckt. Meister Esselin hatte Arbeitskräfte an die Stelle beordert, aber niemandem gestattet, vor Meister Robintons Ankunft in die Höhle hinabzusteigen. Vorsorglich hatte der Bergwerksmeister prüfen lassen, ob die Bruchkante auch stabil war. Die Tragfähigkeit reichte aus. Außerdem hatte man Leuchtkörbe zusammengetragen, eine feste Leiter hinabgelassen und sie fest in den Höhlenboden gerammt. Als Robinton eintraf, war zwischen dem schwitzenden Breide und Meister Esselin, der diese Leiter mit seinem eigenen Körper verteidigte, ein heftiger Streit entbrannt.
    »Ich bin für das Plateau verantwortlich«, erklärte der Harfner und schob sowohl Breide wie auch Esselin beiseite, als er begriff, daß die Debatte darum ging, wer den >gefährlichen< Schritt wagen und als erster hinabsteigen sollte.
    »Aber ich bin gelenkiger als Sie, Meister«, sagte Piemur. »Ich gehe voran.« Er huschte so schnell die Sprossen hinab, daß der Harfner gar keine Zeit fand, ihm zu widersprechen. Jemand ließ an langen Seilen Leuchtkörbe hinunter, um ihm den Weg zu erleuchten. Meister Robinton folgte seinem Gesellen ohne Zögern, dann kam Esselin und schließlich Breide.
    »Das ist phantastisch!« rief der Harfner aus, als Piemur ihm über die Trümmer der eingebrochenen Erdschicht hinweghalf. Sie befanden sich in einem schmalen Gang. Piemur hielt einen Leuchtkorb hoch über seinen Kopf und drehte sich langsam im Kreis.
    Der Lichtschein erhellte ein unglaubliches Durcheinander von Kisten, Schachteln und durchsichtig verpackten Gegenständen, manche willkürlich auf einen Haufen geworfen, andere ordentlich an den unregelmäßigen Felswänden aufgestapelt. Die Höhle mit der gewölbten Decke schien zu einem System aus mehreren, miteinander verbundenen Grotten zu gehören. Die vier Forscher waren ganz starr vor Staunen.
    »Das steht nun alles seit zahllosen Planetenumläufen hier und wartet darauf, von den rechtmäßigen Besitzern abgeholt zu werden«, murmelte der Harfner und berührte fast ehrfürchtig eine Kiste mit dem Finger.
    Dann stieg er über einen weiteren Behälter hinweg und spähte in die Schatten. »Ein ganzes Arsenal von Funden.«
    »Sieht so aus, als hätten sie es eilig gehabt«, Breide, »wenn man die ordentlichen Stapel an den Wänden mit dem Chaos hier vergleicht. Ach, da ist ja eine Tür.« Er schlug ein paarmal kräftig dagegen, fand aber weder Griff noch Riegel, um sie zu öffnen.
    »Stiefel«, sagte Piemur, hob ein Paar auf und streifte den Schmutz von der transparenten Schutzhülle. Die Folie ließ sich nicht zusammendrücken. »Fühlt sich genauso an wie das Zeug, mit dem die Karten überzogen waren.« Er sprach mit respektvoll gedämpfter Stimme.
    »Stiefel in allen Größen. Und aus robustem Material.
    Sieht nicht wie Leder aus.«
    Meister Robinton lag auf den Knien und versuchte, eine

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