Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
er bei diesem Tempo unmöglich mitziehen konnte.
    Er hatte nicht mehr die Energie wie früher, und obwohl das milde Klima des Südens seinen schmerzenden Hüft- und Schultergelenken gut getan und der Zorn sein Blut in Wallung gebracht hatte, spürte er nun, wie erschöpft er war. Er wischte sich den Schweiß ab, der ihm trotz des schattenspendenden Blätterdachs über das Gesicht strömte, und wartete, bis sein hämmerndes Herz und seine pochenden Schläfen sich etwas beruhigten.
    Währenddessen überlegte er, ob er eine Botschaft an den Meisterharfner schicken und ihm von dem jüngsten Aufruhr berichten sollte. Daß Toric die Alten verabscheute, wußte Robinton bereits, und über T'kul, Mardra und den Rest der Weyrbewohner war er vermutlich besser informiert, als Saneter es jemals sein würde. Vielleicht sollte er von Torics neuestem Befehl unterrichtet werden. Für das Gelege einer goldenen Feuerechsenkönigin wurden mehr Marken geboten, als die meisten Pächter in drei oder vier guten Planetenumläufen verdienten.
    Zugegeben, allzu viele goldene Nester wurden nicht gefunden, aber die Nachfrage nach den kleinen Geschöpfen schien immer noch zu steigen.
    Sie waren schließlich mehr als Schoßtiere, dachte Saneter sehnsüchtig und hoffte, seine kleine Bronzeechse würde merken, daß der wütende Toric nicht mehr in der Nähe war und sie daher ungefährdet auf ihren Stammplatz auf seiner Schulter zurückkehren konnte. Er hatte Meister Robinton auch mitgeteilt, daß die Alten weit mehr an Abgaben verlangten, als ihnen zustand, und daß die Lieferungen nicht zu den üblichen Zeiten oder auf den üblichen Wegen erfolgten: gestern nacht war Neumond gewesen. Und heute morgen hatte er noch keinen einzigen Drachen am Himmel gesehen. Aber warum wollte Toric seinen Pächtern verbieten, Feuerechseneier an den Weyr zu verkaufen?
    Andererseits, entschied Saneter, bestand bei ruhiger Überlegung kein Anlaß, den ohnehin überforderten Meisterharfner mit einem ausführlichen Bericht über die Ereignisse dieses Tages zu belasten.
    Mardra hatte sie alle mit hinausgenommen und ihnen den einen geöffneten Sack der ganzen Lieferung gezeigt. Saneter hatte sich das Gewebe genau genug angesehen, um sagen zu können, daß es im Norden, wohl in Nabol hergestellt worden war. Die Hanfschnur, mit der die Sacköffnung zugebunden war, stammte ganz gewiß aus Nabol. Der Weyr hatte auch Wein bekommen - ein Teil war verschüttet worden und verbreitete in der heißen Sonne einen säuerlichen Geruch. Die Meisterwinzer von Tillek und Benden schickten einen mehr als gerechten Anteil ihrer Pressungen an den Süd-Weyr, aber der Verbrauch, dachte Saneter boshaft, war dort eben viel zu hoch.
    Ein lauter Schrei - so konnte nur Toric brüllen - schreckte ihn auf, und er fiel in einen unbeholfenen Trab. Wer unter der Sonne war so töricht gewesen, Torics Zorn noch weiter zu schüren? Saneter lief, so schnell er konnte. Dabei hatte der Meisterharfner angedeutet, auf der Burg des Südens könne er ein angenehmes, ruhiges Leben führen, es gebe gerade so viel zu tun, daß er sich nicht zu langweilen brauche. Nun, Langeweile war Saneters geringstes Problem.
    Als er an den Klippen oberhalb des Strandes ins Freie trat, stöhnte er auf. Unten lagen zwei Schiffe vor Anker, auf den Decks drängten sich Menschen und Gepäck. Eine weitere Ladung wertloser Taugenichtse aus dem Norden hatte Toric in diesem Moment gerade noch gefehlt. Gewiß, vielleicht waren ein paar brauchbare Handwerker oder allgemein tüchtige Leute darunter das war meist so - aber viel zu viele dieser Reisenden lebten ebenso ziellos in den Tag hinein wie die Alten.
    Doch als Toric abermals losbrüllte, klang es wie ein Jubelschrei, und als er dann, die Arme über dem Kopf schwenkend, mit lautem Gejohle auf die Hafentreppe zurannte, konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, daß hier jemand durchaus begeistert willkommen geheißen wurde.
    Der Harfner eilte über die Lichtung und sah gerade noch, wie Toric sich in majestätischem Bogen von der höchsten Klippe in das tiefe, klare, blaugrüne Wasser des Hafenbeckens stürzte und mit mächtigen Stößen auf das größere der beiden Schiffe zuschwamm. Rampesis Wimpel flatterte am Mast.
    »Das wird ihn abkühlen«, sagte eine muntere Stimme neben Saneter. Als er aufblickte, stand Sharra neben ihm. Ihre Feuerechsen zirpten aufgeregt und schossen dann geradewegs auf das Boot zu.
    »Wahrscheinlich ist Hamian an Bord.«
    Saneter sah ihr bezauberndes Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher