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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ungewöhnlichen Vorkommnisse auf dem Laufenden halten.«
    Der Meisterharfner hatte eine bedeutungsvolle Pause eingelegt und Saneter mit seinen klaren Augen angesehen. »Der Süd-Weyr wurde bereits zehn Planetenumläufe vor dem ersten Fädeneinfall ins Leben gerufen, obwohl das nicht allgemein bekannt ist, und einige Freiwillige haben sich dort angesiedelt, um die Drachenreiter zu unterstützen. Bei Beginn der Annäherungsphase wurden der Süd-Weyr und die dazugehörige Burg vorübergehend aufgegeben. Dann wurde er, wie Sie ja wissen, mit T'bor als Weyrführer und der unseligen Kylara als Weyrherrin besetzt und als ausgezeichnete Erholungsstätte für verletzte Drachen und ihre Reiter genützt. Sie haben gewiß auch mitbekommen, daß in jüngerer Zeit unter einigen der Alten Unzufriedenheit ausbrach und die unverbesserlichen Aufrührer in den Süden verbannt wurden, wo sie wenig Schaden anrichten konnten.
    Toric, der inzwischen ausgedehnte Ländereien bewirtschaftete, entschied sich zum Bleiben. Er hat übrigens sein gutes Auskommen, obwohl man den alten Drachenreitern, die man in die Verbannung schickte, gewisse Beschränkungen auferlegte, und Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd untersagt wurden.«
    Der Meisterharfner räusperte sich und warf Saneter abermals einen rätselhaften Blick zu.
    Saneter war so erleichtert gewesen, als er hörte, daß er weiterhin als Harfner tätig sein durfte, wenn auch nur im Süden, daß er noch sehr viel mehr versprochen hätte, als nur den Einsatz seiner diplomatischen Fähigkeiten.
    »Toric findet sich mit Mardra, T'ton und T'kul - der meiner Ansicht nach der Schlimmste von allen ist - notgedrungen ab«, fuhr Robinton fort. »Er hätte im Norden niemals so viel Bewegungsfreiheit, aber es gibt mit Sicherheit Reibereien, und darüber möchte ich informiert werden… Sie verstehen, Saneter?«
    »O ja, Meister Robinton. Ich glaube schon.«
    Saneter hatte sich seither oft über seine eigene Naivität geärgert. Aber man lernte eben nie aus. Ganz zu Anfang, als Saneter gerade dabei war, sich in der Burg des Südens einzuleben, hatte Torics hübsche jüngere Schwester Sharra einmal erwähnt, Mardra habe ein Auge auf ihren Bruder geworfen, aber Toric wolle mit der Weyrherrin nichts zu tun haben. Mardras Haltung gegenüber Toric war Ausdruck einer tiefen Gehässigkeit, und sie legte es immer wieder darauf an, ihn zu demütigen.
    »Ich frage Sie, Toric, warum meine Feuerechsenkönigin, die viel zuverlässiger ist als jeder Wachwher, mir ganz unmißverständlich mitteilt, daß irgendjemand hier war und sich davongeschlichen hat.« Sie hatte ihren Pfeil abgeschossen, und nun funkelte sie den Burgherrn wütend an, aber der schwieg. Saneter bemerkte freilich, daß er beide Hände abwechselnd zu Fäusten ballte und wieder öffnete, als wolle er sein Gegenüber am liebsten erwürgen. »Sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede, Toric«, fügte sie hinzu und beugte sich auf ihrer Bank vor. Ihren trüben Augen entging nicht die kleinste Bewegung. Saneter sah deutlich, daß sie sich zu dieser weiteren Kränkung entschlossen hatte, als Toric den Kopf um eine Winzigkeit zur Seite drehte.
    Wie alle Harfner wußte Saneter Heldentum zu schätzen, und so dachte er voll Wehmut an jenen glorreichen Tag zurück, als die fünf Weyr der Alten eingetroffen waren. Jedermann auf Pern, ob Mann, Frau oder Kind, war den Geschwadern dankbar gewesen, denn die Verstärkung rettete den Planeten vor dem sicheren Untergang. Als Harfner auf Telgar hatte er selbst miterlebt, wie Mardra und T'ton, die Weyrführer von Fort, ein stattliches Paar, sich über den herzlichen Empfang freuten. T'kul, der Weyrführer des Hochlands, hatte sich als energischer und kundiger Anführer erwiesen, auch wenn er F'lar und Lessa ein wenig von oben herab behandelte. Doch nun währten die Streitigkeiten schon vier Planetenumläufe, und Saneter fiel es zunehmend schwerer, den Verfall der vergrämten Alten mit anzusehen. Mardra hatte sich zu einer grell geschminkten, ständig betrunkenen alten Schlampe entwickelt, und T'kul ein dürrer alter Mann mit einem Schmerbauch, faselte nur noch unaufhörlich von spektakulären Kämpfen gegen die Fäden, die er anscheinend ganz allein mit Hilfe seines Drachen Salth zu Asche verbrannt hatte.
    »Sehen Sie mich an«, wiederholte Mardra, ihre Stimme klang immer noch befehlsgewohnt, und ihre Augen drohten den Burgherrn zu durchbohren. Der drehte abermals fast unmerklich den Kopf, die Weyrherrin preßte

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