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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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würdevoll.
    Thella war überrascht. »Über die Ebene von Telgar, bei Fädenfall?«
    »Die Route ist genau ausgearbeitet, Lady«, erklärte Dowell, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. »Wir werden immer rechtzeitig Schutz finden.«
    Thella registrierte Barlas leichtes, fast selbstgefälliges Lächeln und deutete es so, daß die Familie sich auf die Begabung ihrer Tochter verließ.
    »Aber doch wohl nicht zu dieser Jahreszeit, wenn der Winter vor der Tür steht?«
    »Da ich jetzt das Holz habe, kann ich Ihren Auftrag schnell erledigen«, sagte Dowell. »Ich werde die Stühle fertigstellen, und danach ist immer noch Zeit für die Reise. An den Küsten von Telgar kommt der Winter spät.«
    »Dowell ist Geselle, und er übt sein Handwerk aus« verteidigte Barla ihren Mann. »Die Verwalter, die von Schmiedemeister Fandarel und vom Baron von Telgar kommen, haben kein Recht, ihn in die Bergwerke zu schicken.«
    »Auf gar keinen Fall«, bekräftigte Thella stürmisch.
    Bei dem Gedanken, ihr Bruder Larad könnte hier irgendwo in der Nähe sein, war ihr der Schrecken in die Glieder gefahren. »Kaum zu glauben, daß Baron Laudey in seinen Höhlen solche Übergriffe von Außenstehenden duldet.«
    »Der Vorschlag stammt von Baron Laudey.« Dowell lächelte bitter.
    »Ich kann es ihm nicht verdenken«, sagte Barla sanft.
    »Hier gibt es viele, die arbeiten könnten, aber nicht wollen. Lady Doris ist viel zu nachsichtig.«
    »Eine wundervolle, großherzige Frau«, stimmte Thella zu.
    Möglicherweise war es aussichtsreicher, sich auf Barla zu konzentrieren.
    Giron hatte herausgefunden, daß die Suchtrupps zwei Ziele verfolgten: Einerseits sollten sie Hinweisen nachgehen, die möglicherweise zur Ergreifung von Plünderbanden führten, und zum anderen Arbeitskräfte für die Schmiedehalle und die Bergwerke von Telgar anwerben. Gleich am ersten Abend hatten sich die Höhlen merklich geleert. Zahlreiche Heimatlose, besonders solche mit Familien, hatten sich freiwillig für die verschiedenen Vorhaben der Gildehalle gemeldet, zur Herstellung und Wartung von Agenodrei-Flammenwerfern, aber auch für ein von Giron mit Skepsis betrachtetes Projekt des Meisterschmieds, bei dem es um die Schaffung besserer Nachrichtenverbindungen zwischen allen Burgen, Gildehallen und Weyrn ging.
    Der Plan, die Erzgruben in den Bergen wieder in Betrieb zu nehmen, gefiel Thella ganz und gar nicht.
    Die aufgelassenen Schächte waren ausgezeichnete Zufluchtsorte. Wie auch immer, sie konnte immer noch Bergmannsknoten an ihre Kundschafter verteilen. Damit hätten sie eine Erklärung für ihre Anwesenheit in den Stollen.
    Für den Fall, daß einer von Larads Verwaltern sie auch nach vierzehn Planetenumläufen noch erkennen sollte, blieb sie in ihrem Versteck. Aber den ganzen Tag in einem geschlossenen Raum verbringen zu müssen, verbesserte ihre Laune keineswegs. Sie befahl Giron, mit einem Auge Dowells Arbeit und mit der anderen das Mädchen zu überwachen - und sie schmiedete Pläne.
    Thella wartete auf eine der für den Spätherbst typischen Nebelnächte. Die Männer von Telgar beunruhigten sie, und sie wollte sich nicht länger damit aufhalten, die Familie zum Umzug auf ihre Festung zu überreden - vor allem, wenn sie mit einer Prise Fellispulver im Essen jeglichen Widerstand umgehen konnte.
    Schließlich hatte sie es vor allem auf Aramina abgesehen. Die anderen waren nur Ballast. Wenn sie fest schliefen, würden sie und Giron sich das Mädchen holen. Ein paar Drohungen, und sie würde sich schon fügen. Giron erhielt den Auftrag, einen dritten Renner zu beschaffen und alles für den Aufbruch vorzubereiten.
    Thella war außer sich, als Giron zwei Tage später frühmorgens zu ihr gelaufen kam und berichtete, in der Nische des Zimmermanns hätten sich sechs alte Leute eingerichtet, und keiner habe seine Fragen nach den früheren Bewohnern verstanden.
    Brare war erstaunt - und wütend -, als er davon hörte. »Aramina ist fort? Dazu hatte sie kein Recht. Für heute war die letzte Jagd vor dem nächsten großen Fädenfall angesetzt. Man hat fest mit ihr gerechnet, die Jäger brauchen ihre Hilfe. Und ich hatte mich schon so auf Wherbraten gefreut.« Er klemmte sich seine Krücke unter den Arm und war bereits halb den Gang hinunter, ehe Thella begriff, wohin er wollte.
    Giron packte sie an der Schulter. »Nein! Es sind Wächter in der Nähe. Kommen Sie.«
    »Er will sich erkundigen, wo sie hingegangen sind.«
    »Er hätte wissen müssen, daß sie fort wollen«, gab

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