Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Lebensfunktionen haben wieder zufriedenstellende Werte erreicht«, sagte Akki. »Beruhigen Sie sich, Meister Robinton, kein Mensch hat nicht wiedergutzumachende Schäden erlitten, und diese Anlage blieb völlig unversehrt.«
    »Darum geht es gar nicht, Akki.« Jaxom fuhr herum. »Ein solcher Versuch hätte niemals auch nur in Betracht gezogen, geschweige denn unternommen werden dürfen.«
    »Ein frischer Wind wird nicht überall freudig begrüßt. Das war nicht anders zu erwarten.«
    »Du hast es erwartet?« Jaxom ärgerte sich über Akkis unerschütterliche Gelassenheit. Warum hatte denn niemand erkannt, wie günstig dieser Tag für Andersdenkende wie Norist war? Sie hatten natürlich gewußt, daß Robinton und D'ram an der Trauerfeier für Sallah Telgar teilnehmen, und daß auch sonst niemand in Landing bleiben würde, der Gelegenheit hatte, von einem Drachen mitgenommen zu werden.
    »Genau wie ich. Immer mit der Ruhe, mein Junge.« Lytol war in den Raum gekommen. »Ich war auf einen Anschlag gefaßt. Deshalb habe ich auch Ker und Miskin hierbehalten. Aber ich hatte nicht mit so vielen Gegnern gerechnet. Wir waren hoffnungslos unterlegen.« Er sah Robinton scharf an. »Hm. Sie sehen ganz so aus, wie ich mich fühle.« Behutsam ließ er sich in den nächsten Sessel sinken. »Meister Esselin war ebenfalls anwesend, als die Meute hereinstürmte, aber er fiel in Ohnmacht. Ich hatte nicht daran gedacht, die Schüler zu bewaffnen. Sie waren ganz in der Nähe, und fünfzehn Mann hätten eigentlich als Abschreckung genügen müssen.«
    In diesem Augenblick kamen zwei von Esselins Lehrlingen, lauthals nach Piemur rufend, durch den Korridor gelaufen.
    »Ruhe!« brüllte Piemur und verzog sofort bedauernd das Gesicht.
    »Harfner, wir haben ihre Renner gefunden, sie waren gleich neben der alten Küstenstraße in einem Wäldchen angebunden«, meldete der ältere von beiden. »Silfar und ich sind auf zweien davon zurückgeritten, aber vorher haben wir sie noch alle von dort weggebracht, falls jemand entkommen sein sollte. Trestan und Rona sind bei ihnen geblieben, weil Rona nämlich eine Feuerechse hat.« Der Junge hatte die Augen weit aufgerissen, sein Gesicht glühte vor Aufregung, und er rang keuchend nach Atem. Eine Bronzeechse, deren Augen in hektischem Orange schillerten, krallte sich in seine Schulter.
    »Gut gemacht, Deegan«, lobte Piemur. »Ihr habt die Renner doch nicht zuschanden geritten?«
    »Nein, Harfner!« Deegan war entrüstet, daß man ihm zutraute, ein wertvolles Tier zu mißhandeln. »Sie laufen phantastisch. Für einen solchen Renner muß man schon einen ganzen Haufen Marken auf den Tisch legen.«
    »Du schickst zuallererst deine Echse los, damit sie Rona beruhigt, und dann holt ihr auch die anderen Tiere hierher. Vielleicht gibt uns ihr Zaumzeug irgendwelche Aufschlüsse.«
    »In den Satteltaschen war nur Verpflegung, Sir«, entschuldigte sich Deegan. »Ich habe nachgesehen, weil ich dachte, ich finde einen Hinweis.«
    Wieder nickte Piemur beifällig. »Und jetzt ab mit euch.« Er wandte sich zornig an die anderen. »Da steckt nicht nur Norist mit seinen Wirrköpfen dahinter. Wie kommen so teure Renner in den Süden? Von wem stammen die Marken, die es gekostet hat, acht Tiere zu kaufen und hierherzuschaffen?«
    »Heißt das, daß auch ein Fischermeister in die Sache verwickelt ist?« fragte Jaxom.
    »Die einzige Gilde, die nicht sehr viel von den Informationen in Akkis Speichern profitiert hat.« Piemur runzelte nachdenklich die Stirn.
    Robinton schüttelte den Kopf, doch das Wort ergriff Lytol.
    »Keineswegs, Piemur. Meister Idarolan war Akki ausnehmend dankbar für die Karten von Kapitän Tillek, auf denen Meerestiefen und Strömungen so detailliert verzeichnet sind. Die Übersichten aus dem Weltraum sind wirklich grandios.« Lytol legte eine respektvolle Pause ein, dann zuckte er die Achseln. »Natürlich hat sich die Küstenlinie seither verändert, aber Karten von solcher Genauigkeit lassen sich ohne großen Aufwand auf den neuesten Stand bringen. Jeder Meister hat Duplikate bekommen, außerdem werden jedem Fischer Detailkarten für sein Gebiet zur Verfügung gestellt. Und was Meister Idarolan billigt, wird von jedem Meister seiner Gilde akzeptiert.«
    »Gewiß«, antwortete Piemur, um dann zynisch fortzufahren: »Ich kann mir allerdings, ohne Namen zu nennen, durchaus den einen oder anderen besonders konservativen und engstirnigen Fischermeister vorstellen, der Meister Norists Unzufriedenheit teilt.

Weitere Kostenlose Bücher