Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
ganz flau zumute.
»Sie sind Bestandteil jeder Akki-Anlage, Meister Robinton, auch wenn sie nur selten benötigt werden. Die Speicher enthalten immerhin wirtschaftlich und politisch wertvolle Informationen, die auch für politische Gegner attraktiv sein könnten. Unbefugtem Zugriff und/oder zerstörerischen Aktionen muß demzufolge wirksam begegnet werden, was von jeher eine Sekundärfunktion jeder Akki-Anlage ist.«
»Das beruhigt mich sehr, wie ich zugeben muß, aber wieso hast du es uns nicht früher mitgeteilt?«
»Die Frage hat sich nie gestellt.«
»Aber du wußtest doch von dem Versuch, die Batterien für deine Stromversorgung zu zerstören«, begann Jaxom.
»Vandalismus in dieser primitiven Form stellte keine Gefahr für die Anlage dar. Und Sie haben umgehend geeignete Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung solcher Sabotageakte zu verhindern.«
»Aber warum hast du damals nicht gemacht, was immer du heute getan hast?« fragte Jaxom.
»Solche Maßnahmen werden am besten während eines Direktangriffs eingesetzt, wo sie auch am effektivsten sind.«
»Was hast du nun eigentlich mit ihnen gemacht?« Jaxom wies auf die reglosen Gestalten.
»Schallbombardement«, grinste Piemur. »Ein schriller Ton, der durch Mark und Bein geht. Muß schlimm gewesen sein.« Er deutete auf einen auf dem Rücken liegenden Mann. Seinen verzerrten Zügen war noch anzusehen, wie sehr er gelitten hatte, ehe ihn eine gnädige Ohnmacht erlöste. Piemur stieß ihn verächtlich mit der Fußspitze an. »Wo Norist diese Typen wohl aufgegabelt hat?«
»Norist?« rief Robinton.
Piemur zuckte die Achseln.
»Wer sonst? Er schreit doch am lautesten, das ›Monstrum‹ müsse zerstört werden. Und hier…« Er bückte sich und ergriff die schlaffe Hand eines Angreifers. »Das sieht mir ganz nach Schwielen von einem Glasrohr aus, und an den Armen hat er alte Brandnarben. Allerdings ist er damit der einzige, aber wenn sie wieder aufwachen, können wir ihnen ja ein paar Fragen stellen. Und dafür sorgen, daß sie auch beantwortet werden.« Piemurs Stimme war hart geworden.
»Wer weiß sonst noch davon?« fragte der Meisterharfner.
»Jeder, der momentan in Landing ist.« Piemur zuckte die Achseln, doch dann grinste er verschmitzt. »Das sind allerdings nicht viele, denn jeder, der irgendwie einen Platz auf einem Drachenrücken ergattern konnte, ist nach Telgar geflogen. Wie war eigentlich die Trauerfeier?«
»Eindrucksvoll.« Das klang etwas zerstreut, denn Robinton war dabei, sich auch die anderen Übeltäter der Reihe nach anzusehen. »Drachen und Feuerechsen haben Sallah Telgar auf ihre Art die letzte Ehre erwiesen.«
»Ruth hat mir vorher nicht einmal Bescheid gegeben.« Jaxom zog ein saures Gesicht.
Das war richtig so. Alle Drachen waren sich einig. Die Feuerechsen taten es ihnen nach, aber auch das war in Ordnung , erklärte Ruth, und Jaxom teilte es den anderen mit.
Robinton entdeckte unter den Angreifern kein einziges bekanntes Gesicht. Bedrückt überlegte er, ob wohl tatsächlich Norist der Drahtzieher dieses Überfalls war. »Und Lytol fehlt wirklich nichts?« fragte er leise mit einem Blick zum Vordereingang.
»Er hat eine riesige Beule«, sagte Jancis, »und der Heiler sagt, er hat sich eine Rippe gebrochen, als er gegen die Tischkante fiel, aber sein Stolz hat mehr gelitten als sein Schädel. Sie hätten hören sollen, wie er sich beschwerte, Ker und Miskin bewegten sich einfach zu langsam, um ihm eine echte Hilfe zu sein.«
»Gegen acht Männer mit Äxten und Stangen?« fragte Robinton entsetzt. Erst jetzt kam ihm so recht zu Bewußtsein, wie schwer man mit solchen Waffen seine Freunde und erst recht Akki hätte verletzen können. Plötzlich wollten ihn seine Beine nicht mehr tragen.
Piemur fing ihn sofort auf, schrie Jaxom an, die andere Seite zu übernehmen, und befahl Jancis, den Heiler und einen Becher Wein zu holen. Gemeinsam führten sie Robinton in den Nebenraum und setzten ihn in einen Sessel. Er wollte Einwände erheben, erschrak aber selbst über seine zittrige Stimme.
»Höchste Zeit, Lessa und F'lar einzuweihen«, sagte Jaxom. »Und unter welchem Vorwand sie sich von Larad loseisen, ist mir verdammt egal. Ruth!«
Robinton hob abwehrend die Hand, sah jedoch an Jaxoms Gesicht, daß der die Botschaft bereits weitergegeben hatte.
Jancis kam mit einem Riesenbecher Wein, und Robinton nippte dankbar daran, während der Heiler ihn nervös umsorgte.
»Der Meisterharfner hat keinen Schaden genommen; alle
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