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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Jaxom. »Du erinnerst dich sicher noch, daß wir Breide eigens aufforderten, Toric auch ja mitzuteilen, was für eine wichtige Entdeckung wir mit Akki gemacht hätten.«
    Sharra zog die Nase kraus, eine Angewohnheit, die Jaxom immer noch bezaubernd fand. »Er war so geladen, weil Denol seine Insel besetzt hatte, daß er an nichts anderes mehr denken konnte.« Sie sah ihren Mann scharf an. »Hast du ihn darauf hingewiesen, daß Landzuweisungen unwiderruflich sind?«
    »Nicht ich, sondern Groghe. Wir brauchten seine Stimme für Ranrel.«
    »Er hat doch nicht etwa für Blesserel gestimmt?« Sharra war entsetzt.
    Jaxom grinste. »Was im Konklave passiert, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.«
    »Seit wann ist deine Frau die Öffentlichkeit?«
    Sie drängten sich durch die Menge auf die stille Ecke zu, wo Robinton und die anderen warteten.
    »Vom Unmut dieser Burgherren haben auch meine Harfner schon berichtet, Jaxom«, sagte Sebell, als Jaxom mit seiner Zusammenfassung zu Ende war. »Etwas dergleichen habe ich heute morgen gegenüber Meister Robinton und Lytol erwähnt. Außerdem habe ich alle Lehrlinge mitgebracht, die auch nur einen Funken Verstand besitzen, damit sie Augen und Ohren offenhalten.«
    »Ich bin fast erleichtert, daß die Aufrührer nun bekannt sind«, sagte Meister Robinton.
    »Wirklich?« Jaxom war skeptisch. Sein eigener Bericht hatte ihn deprimiert. Die Zukunft könnte so viel Gutes bringen vorausgesetzt, es gelang, die Tücken und Intrigen der Gegenwart unbeschadet zu überstehen.
    Sharra spürte seine Niedergeschlagenheit und lehnte sich gegen ihren hochgewachsenen Mann. Er ließ sich gern von ihr trösten. Schließlich hatte man Ranrel gegen allen Widerstand in Amt und Würden gebracht. Und die Gegenpartei war zahlenmäßig schwach und bestand aus lauter alten Männern.

10.
    Der erste, der sich an Baron Ranrels Festtag nicht mehr auf den Beinen halten konnte, war Meister Idarolan. Er sprach dem Alkohol sonst nur selten zu, aber da für ihn am meisten auf dem Spiel gestanden hätte, wäre Ranrel nicht gewählt worden, hatte er offenbar schon beim Frühstück in seiner Gildehalle mit dem Trinken angefangen und den ganzen langen Vormittag weitergemacht, bis das im Konklave erzielte Ergebnis verkündet wurde. Da der Meisterfischer sich allgemein großer Beliebtheit erfreute, sah man über seinen ungewohnten Zustand großzügig hinweg. Und als er auf die Ecke des Hofes zugetorkelt kam, wo Jaxom, Sharra, Robinton, Sebell, Menolly und Tagetarl in ernstem Gespräch beieinandersaßen, empfand man seine Ausgelassenheit dort sogar als angenehme Abwechslung.
    »Wir Fischer«, verkündete Idarolan in trunkener Leutseligkeit, »hätten unsere Gildehalle hier niemals halten können, wenn Blesserel Burgherr geworden wär'. Ehe wir gewußt hätten, wie uns geschieht, hätt' er uns Masten, Spieren, Rümpfe und Anker unterm Hintern weggepfändet!« Sein Überschwang war ansteckend, und Jaxom war nicht der einzige, der unwillkürlich grinste. »Ich wär' mit der ganzen Gilde samt Meistern, Gesellen und Lehrlingen in den schönen Hafen gezogen, der auf den alten Karten als Monaco verzeichnet ist. Jawoll, genau so hätt' ich's gemacht, wenn 'n anderer Baron geworden war' und nich' Ranrel.«
    »Aber nun ist Ranrel ja Burgherr, und Sie sind aller Sorgen ledig«, versicherte Robinton dem Meisterfischer und bedeutete zugleich Sebell und Jaxom, für den Mann einen Hocker herbeizuschaffen, ehe seine Beine unter ihm nachgaben. Menolly und Sharra boten ihm ein paar ausgesuchte Leckereien an, in der Hoffnung, damit der Wirkung des Weins gegenzusteuern.
    »Was soll ich meine Zeit mit Essen verschwenden, kommt sowieso bald alles wieder hoch.« Idarolan schob die Teller zur Seite und entschuldigte sich, als er aufstoßen mußte. »Einfach nicht drauf hören, meine Damen. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, aber anderswo drückt's dafür noch ganz gehörig, wenn Sie die Bemerkung verzeihen. Baron Jaxom…«
    Er beugte sich gefährlich weit vor und sah den jungen Mann mit verschwimmendem Blick an.
    »Wären Sie wohl so freundlich, mir den Weg zu weisen, damit ich danach weitertrinken kann?«
    Jaxom bat Sebell mit einem Wink, ihm zu helfen, dann faßten die beiden Idarolan rechts und links unter und steuerten mit ihm an der Küche vorbei, wo reger Betrieb herrschte, auf die nächste Toilette zu.
    »Wirklich, Freunde, hab' 'ne Heidenangst gehabt, daß dieser Blesserel das Rennen macht. Dann wär'n wir nämlich erledigt

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