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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gewesen, wir anständigen, fleißigen Fischersleute, das könnt ihr mir glauben«, faselte Idarolan weiter. »Nüchtern hätt' ich das lange Warten nicht ausgehalten. Da braucht man einfach 'n Glas zur Stärkung, vielleicht auch zwei oder drei«, grinste er, zum Zeichen, daß er sich über seine Verfassung vollkommen im klaren war. »Aber ihr kennt mich ja, Jungs, an Bord keinen Tropfen. Niemals. Und für meine Meister gilt das gleiche - für die jedenfalls, die auf der Gildenrolle stehen.«
    Jaxom, beförderte ihn in eine Kabine. Sebell öffnete ihm flink die Kleider. Dann wandten sie sich beide höflich ab.
    Idarolan stimmte ein Seemannslied an, brachte aber nur ein heiseres Lallen zustande, obwohl er in Anbetracht der genossenen Weinmenge noch recht deutlich sprechen konnte. Er erleichterte sich so ausgiebig, daß die beiden Freunde sich erstaunt ansahen. Was mußte der alte Mann für eine Blase haben! Jaxoms Grinsen ging über in ein unterdrücktes Lachen, und schließlich platzte auch Sebell heraus. Idarolan grölte unbeirrt weiter.
    Schließlich hatte der Meisterfischer sein Geschäft erledigt und sank in sich zusammen.
    »Hoppla! Festhalten«, rief Jaxom erschrocken. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich Idarolans schlaffen Arm über die Schulter zu legen, ehe ihm der alte Mann wegrutschen konnte.
    »Jetzt ist er hinüber, Jaxom, völlig hinüber.« Sebell schüttelte grinsend den Kopf. »Vielleicht wäre es am besten, ihn einfach hierzulassen, damit er seinen Rausch ausschlafen kann.«
    »Das würde uns Meister Robinton niemals verzeihen. Lauf schnell in die Küche, Sebell, und schnappe dir einen Kanne Klah. Wir werden ihn schon wieder nüchtern kriegen. Warum soll er nur einen halben Tag feiern dürfen? Das Beste kommt schließlich erst noch.« Jaxom klappte den Deckel herunter, ließ Idarolan auf den Sitz sinken und drückte ihm eine Hand gegen die Brust, damit der schlaffe Körper nicht vornüberkippen konnte.
    »Bin gleich wieder da.« Sebell huschte aus der Kabine und zog sorgsam die Tür hinter sich zu. Jaxom hörte seine Stiefel über den Steinboden schlurfen, dann wurde eine zweite Tür geöffnet und wieder geschlossen.
    Er bemühte sich, Idarolan in eine andere, möglicherweise bequemere, auf jeden Fall aber praktischere Stellung zu bringen, denn der Mann drohte ihm durch die Finger zu schlüpfen wie ein Fisch auf einem Schiffsdeck. Dazu legte er ihm, den Rumpf stets senkrecht haltend, die kraftlosen Arme und Hände auf den Schoß. Die Knie drückte er ihm aneinander, so daß die Zehen nach innen zeigten. Dabei fiel ihm erstmals auf, wie groß Idarolans Füße in den eleganten Lederstiefeln waren.
    In diesem Moment wurde die äußere Tür aufgestoßen. Wieder hörte Jaxom Schritte auf dem Steinpflaster und entschied voll Stolz auf sein scharfes Gehör, daß es sich um mehrere Männer handeln mußte, die keine Arbeitsstiefel trugen, sondern Lederschuhe. Rasch beugte er sich vor und verriegelte die Kabinentür, um Idarolan nicht in Verlegenheit zu bringen.
    »Er ist nicht der einzige Erbe. Er ist nicht einmal unmittelbar erbberechtigt«, ließ sich ein Mann vernehmen.
    »Das wissen wir«, sagte ein zweiter Mann mit rauher Stimme. »Seine Mutter war nur eine - allerdings reinblütige Kusine dritten Grades. Aber die Cousine zweiten Grades lebt noch, ihre Abstammung ist belegt, und ihren Sohn sähen wir gern an seiner Stelle.
    Der Junge wäre leicht zu lenken. Bildet sich ein, er sei reinrassig.«
    »Was ja auch stimmt«, schaltete sich eine hellere Stimme ein.
    »Vergeßt nicht, daß die Söhne ihres Sohnes ebenfalls in direkter Linie erbberechtigt sind, auch wenn seine Mutter ihn von der Nachfolge ausgenommen hat«, sagte die rauhe Stimme.
    Jaxom hatte keine Ahnung, wer gemeint sein könnte, denn Ranrels Abstammung hatte bisher niemand in Zweifel gezogen. Er besaß die hellen Augen seines Vaters und die groben Züge seiner Großmutter mütterlicherseits. Doch der Ton, in dem sich die Männer unterhielten, die Art, wie sie achtlos mit Söhnen und Reinblütigen um sich warfen, beunruhigte ihn zutiefst.
    »Das heißt noch lange nicht, daß er nicht in Frage kommt«, sagte der erste Mann erbittert.
    »Er ist in einem Weyr aufgewachsen, nicht in einer Burg, und er ist Drachenreiter, also kann er kein Burgherr sein.«
    »Seine Söhne sind noch zu klein, sie kommen nicht in Betracht, nicht einmal mit einem Vormund. Nein, der Einheimische ist genau richtig. Er braucht nur ein wenig Zuspruch.«
    »Wir müssen also

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