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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hat mir sogar Meister Shonagar bestätigt. Ah, die Musik hat angefangen.«
    Jaxom blieb zögernd in der Tür stehen. Nun war ihm auch klar, wieso Sebell die drei Männer beim Herauskommen nicht bemerkt hatte. Sie hatten sich nicht lange mit Idarolan in der Toilette aufgehalten, doch in dieser Zeit hatte sich der Hof mit Gästen gefüllt, die alle in weinseliger Stimmung waren und sich mit so vielen Köstlichkeiten vollstopften, wie die Mägde auf ihren Tabletts nur heranschleppen konnten.
    »Wann bist du mit Menolly an der Reihe?«
    Sebell zwinkerte ihm zu. »Sobald der liebe Baron Ranrel uns zum Singen auffordert!«
    »Ein neues Lied?«
    »Was sonst? Schließlich wurde heute ein Burgherr gewählt!«
    Sebells Fröhlichkeit machte auch Jaxom Mut. Wozu Gespenster heraufbeschwören? Wahrscheinlich war alles nur so dahingesagt. Aber er würde dennoch die Augen offenhalten.
    Jaxoms Stimmung hatte sich entschieden gebessert, als er und Sharra den Tanzboden verließen. Sie wären gerne noch geblieben, aber die Pflicht rief: Sporenregen waren angesagt, anfangs nur über Wasser, später würde sich die Front jedoch von Süden her bis über die Grenze von Ruatha vorschieben. Jaxom versäumte nie einen Einsatz, auch wenn er noch so sehr mit Akki in Landing beschäftigt war, und er schloß sich auch bereitwillig den Geschwadern von T'gellans Ost-Weyr an, wenn dort Fäden fielen. Einerseits war das Ehrensache für den jungen Baron, andererseits empfand er, genau wie sein Drache, die bei jedem Fädeneinfall latent vorhandene Gefahr auch als anregend und genoß die Atmosphäre in den Kampfgeschwadern.
    »Sieh nur, Jaxom.« Sharra zeigte zum Himmel, als sie sich anschickten, die Burg zu verlassen. Im Schein der zahllosen Lichter, die seit Sonnenuntergang auf jeder Mauer, in jedem Gehöft und jeder Kate und auf jedem Schiff funkelten, war gerade noch eine ganze Schar von Drachenleibern zu erkennen.
    »Der gesamte Fort-Weyr hat anscheinend den Heimflug angetreten.«
    Jaxom war damit beschäftigt, Sharra die Reitriemen so anzulegen, daß sie ihre Robe nicht beschädigten, und warf daher nur einen kurzen Blick nach oben. »Das mag schon sein.«
    »Mach keine großen Umstände wegen meiner Röcke, Jax, da hängt ohnehin so viel Staub vom Tanzboden drin, daß nicht mehr viel zu verderben ist.«
    Jaxom brummte nur, doch als Sharra ihm das Haar zauste, grinste er. Er hatte schon befürchtet, sie habe sich beim Tanzen völlig verausgabt, aber wenn sie noch zu Späßen aufgelegt war, konnte sie so müde nicht sein. Sie würden rechtzeitig nach Ruatha kommen. Ruth?
    Ich mache Zeitsprünge, wenn es einen guten Grund dafür gibt, aber das ist jetzt nicht der Fall.
    Ach, wirklich nicht? Jaxom grinste von einem Ohr zum anderen, als er sich auf den Rücken des weißen Drachen schwang. Auch Sharra lächelte, legte beide Arme fest um ihn und bemühte sich, mit den Fingern unter die Reitjacke zu gelangen, um seine nackte Haut zu liebkosen.
    Du hast Zeit genug . Damit stieß Ruth sich elegant vom Boden ab und vollführte den ersten entscheidenden Schwingenschlag.
    »Wie wunderschön!« rief Sharra Jaxom ins Ohr. »Bitte sag Ruth, er soll noch eine Schleife drehen. In solcher Pracht sehen wir Tillek niemals wieder.«
    Ruth gehorchte und beschrieb gemächlich, mit gesenktem Kopf, um seinerseits den Anblick zu genießen, einen weiten Bogen. Die Augen des weißen Drachen glänzten tiefblau; in jeder der vielen Facetten spiegelten sich die Lichter von Tillek als winzige Punkte. Die Burg, die Katen und alle Schiffe im Hafen waren in strahlendes Licht getaucht. Wahrscheinlich hatte man sämtliche Leuchtkörbe aus dem ganzen Umkreis ins Freie geholt.
    Jaxom spürte Ruths Seufzer in den Hinterbacken, als er dem weißen Drachen anstelle dieses herrlichen Anblicks ein Bild von Ruathas kahlen Höhen übermittelte und ihn bat, sie dorthin zu bringen.
    ***
    Am nächsten Morgen fiel das Aufstehen schwer, obwohl Sharra bereits im Morgengrauen das Bett hatte verlassen müssen, weil der kleine Shawan zu weinen anfing. Der Fädeneinfall war erst für den frühen Nachmittag angesagt, und so ließ sich Jaxom noch ein wenig Zeit, um die erste Tasse Klah zu genießen. Sharra kam mit Shawan herein, der wieder fröhlich lachte. Jarrol, die Bäckchen vom Schlaf gerötet, den Lockenkopf zerzaust, fand sich ein, sobald er die Stimme seines Vaters hörte, hopste auf dem Bett herum und wollte gekitzelt werden. Nach Abschluß dieses Rituals leistete er seinem Vater beim Waschen und

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