Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
Frage.
Der warf ihm einen tadelnden Blick zu, ehe er antwortete: »Es handelt sich natürlich um die gleiche Fläche, wie sie auf den Karten der Siedler verzeichnet ist.«
Toric verzog das Gesicht und setzte sich. Verstohlen musterte er die Mienen der anderen am runden Tisch. Jaxom, der den Kopf in die Hand gestützt hatte, um den gierigen Südländer durch die Finger unbemerkt beobachten zu können, bemühte sich vergeblich zu erraten, was dem Mann in diesem Moment durch den Sinn ging. Er mußte doch wissen, daß er bei Burg, Gildehalle und Weyr - besonders bei den Weyrn - auf Widerstand stoßen würde, wenn er noch mehr Land verlangte. Jaxom bereute schon, ihm eine Lösung für sein Problem mit der Großen Insel angeboten zu haben: immerhin hatte es Toric volle zwei Umläufe lang davon abgehalten, nach Osten zu schielen. Manchmal führte die Lösung eines Problems nur zur Entstehung eines halben Dutzends weiterer.
So war er sehr erleichtert, als Lytol ohne weiteres Hin und Her das Konklave für beendet erklärte. Aus einigen Ecken gab es Proteste und Vorwürfe, aber Lytol achtete nicht darauf, und das war sein gutes Recht. Jaxom wäre am liebsten unverzüglich aus dem Großen Saal gestürmt, doch zuvor mußte er noch eine weitere Formalität über sich ergehen lassen.
Die Sitzung ist geschlossen , teilte er Ruth mit.
Lytol setzte sich an die Spitze des Zuges, Jaxom schlüpfte flink zwischen Larad und Asgenar hindurch und reihte sich mit einem entschuldigenden Lächeln vor dem Baron von Fort ein. Wie es die Tradition verlangte, schlug Lytol dreimal mit der Faust gegen die Tür, die daraufhin sofort vom Verwalter der Burg Tillek geöffnet wurde. Wieder einmal bestätigte sich Jaxoms Eindruck, daß alle Verwalter über einen geheimen sechsten Sinn verfügten, der ihnen verriet, wann eine Besprechung zu Ende war. Auf Lytols Nicken drehten die Männer zu beiden Seiten des großen Tors mit aller Kraft an dem eisernen Schleusenrad, um die zwei Hälften auseinanderzudrücken. Fast noch mehr als vom hellen Sonnenschein war das Auge von den festlich gekleideten Menschen geblendet, die sich auf der Treppe drängten. Zuvorderst standen die drei Rivalen: Blesserel hatte sich genau in der Mitte postiert und wirkte viel zu selbstbewußt. Terentel stand ein Stück links von ihm und sah fast wie ein Schwachsinniger drein; Ranrel hatte sich unauffällig ganz nach rechts geschoben. Hinter ihm hatten sich Meister Robinton, Sharra, Sebell, Menolly und die Weyrführer von Benden aufgestellt.
Jaxom verzog die Mundwinkel zu einem kaum sichtbaren Lächeln und sah die Erleichterung auf den Gesichtern seiner Freunde, noch ehe Lytol mit seiner offiziellen Ankündigung begonnen hatte.
»Im dritten Wahlgang wurde die erforderliche Mehrheit von zwölf Stimmen erzielt«, sagte er, als die schwatzende Menge sich so weit beruhigt hatte, daß er sich verständlich machen konnte. »Das Konklave hat einen Burgherrn bestimmt. Baron Ranrel, darf ich Ihnen als erster zu Ihrer neuen Würde gratulieren?«
Während die Jubelrufe von Tilleks Granitmauern widerhallten, sah Ranrel sich aufrichtig erstaunt um und schien seinen Ohren nicht zu trauen. Blesserel warf mörderische Blicke um sich, und Terentel zuckte lediglich die Achseln, drehte sich auf dem Absatz um und drängte sich durch die Menge, um zum nächsten Weinfaß zu gelangen. Von den Feuerhöhen trompeteten die Drachen ihre Glückwünsche, und über den Köpfen der Menge schwirrten die Feuerechsen und sangen die Oberstimme dazu.
Baron Ranrel war schnell von Gratulanten umringt, die ihm auf den Rücken schlugen, die Hände schüttelten und ihre guten Wünsche zuriefen. Auch Blesserel wurde belagert, von Sigomal, Sangel, Nessel und Begamon. Jaxom kümmerte sich nicht weiter darum, wie er die Niederlage aufnahm. Sigomals Gesicht war starr vor Zorn, und er hatte einen verschlagenen Zug um den Mund, der nichts Gutes verhieß.
»War es sehr schlimm?« fragte Sharra und umarmte Jaxom. »Ruth sagte, du seist schrecklich wütend gewesen, aber warum, wußte er nicht.«
»Ich war es, und ich bin es noch. Gib mir deinen Becher.« Er brauchte einen Schluck zur Beruhigung. »Komm, laß uns zu Sebell und zu Meister Robinton hinübergehen. Ich habe einiges zu berichten, was auch sie hören sollten. Dein Bruder wollte wissen, wen man zum Baron von Landing zu machen gedenke.«
Sharra verdrehte entgeistert die Augen. »Wird er denn niemals klug? Was hat man ihm denn gesagt?«
»Die Wahrheit«, antwortete
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