Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
Anziehen Gesellschaft. Inzwischen wurde im Wohnraum das Frühstück aufgetragen.
Jaxom gab Jarrol den Auftrag, Brand zu ihm zu bitten. Dies war eine günstige Gelegenheit, alle dringenden Burggeschäfte zu erledigen, die sich während der Siebenspannen seit seinem letzten Besuch auf Ruatha angesammelt haben mochten. Da Sharra und Jarrol ihn am nächsten Tag nach Landing begleiten wollten, waren auch noch andere Dinge zu regeln.
Erst nachdem Sharra ihn mit Brand alleingelassen hatte, um mit den beiden Jungen ihren eigenen Pflichten nachzugehen, fiel ihm das merkwürdige Gespräch in der Toilette von Tillek wieder ein.
»Sag mal, Brand, was treibt eigentlich der junge Pell, der Sohn von Barla und Dowell, zur Zeit?«
»Er geht bei seinem Vater in die Lehre, aber er wäre viel lieber in Landing.«
»Wie die meisten Jungen aus dem Norden.« Jaxom lehnte sich in dem schönen Holzstuhl zurück, den Dowell ihm geschnitzt hatte. »Taugt er denn zum Tischler?«
»Wenn er sich Mühe gibt, ist er durchaus fähig.« Brand zuckte gleichmütig die Achseln. »Warum fragst du?«
»In Tillek auf dem Abort habe ich ein sonderbares Gespräch mitangehört. Vielleicht waren es nur ein paar verbitterte Anhänger eines der anderen Kandidaten, die ihrer Enttäuschung Luft machten. Pell könnte durchaus Anspruch auf Ruatha erheben, nicht wahr?«
Brand richtete sich auf, in seinen Zügen malte sich Betroffenheit. »Was redest du da, Jaxom?« schalt er, genau wie früher, wenn er Jaxom als kleinen Jungen bei irgendeinem Unfug ertappt hatte. »Mit dir ist doch alles in bester Ordnung, du hast zwei prächtige Söhne, und wahrscheinlich kommen noch mehr dazu.« Er runzelte die Stirn. »Was wurde denn genau gesprochen? Hast du Lytol unterrichtet?«
»Nein, und du hältst auch den Mund. Das bleibt unter uns, eine Sache zwischen Burgherr und Verwalter oder zwischen zwei Freunden, Brand. Damit das ganz klar ist.«
»Selbstverständlich«, versicherte Brand hastig. Dann hob er mahnend den Zeigefinger. »Aber nur, wenn du mir haarklein erzählst, was du gehört hast.«
Jaxom hatte volles Vertrauen zu Brand, und deshalb empfand er es als wahre Wohltat, sich alles von der Seele zu reden. Er hatte gehofft, die Geschichte würde dabei ihren Schrecken verlieren, aber Brand nahm sie sehr ernst.
»Wäre es möglich, daß jemand einen Unfall inszeniert, während du mit Ruth da oben bist?« fragte er.
Jaxom schnaubte. »Ich versichere dir, daß ich künftig in der Wahl meiner Begleiter sehr vorsichtig sein werde. Aber ich glaube nicht, daß das so einfach zu machen wäre.«
»Die beiden Flüge, die du bereits unternommen hast, waren nicht ohne Gefahr.«
Jaxom schüttelte entschieden den Kopf. »Da konnte nichts passieren, Ruth war zu nahe bei mir. Und ich stand ununterbrochen mit Akki in Verbindung. Beim erstenmal waren außerdem noch Piemur und Farli und Trig dabei. Morgen geht Sharra mit hinauf - wußtest du das? Gut. Mirrim und S'len sind für den folgenden Tag eingeteilt. Von ihnen wäre niemand für ein Komplott gegen mich zu gewinnen. Außerdem würde Ruth verhindern, daß mir etwas zustößt.«
Da kannst du ganz sicher sein.
Jaxom grinste, und als Brand die Anzeichen eines Ruth-Jaxom-Dialogs erkannte, beruhigte er sich und gestattete sich sogar ein kleines Lächeln.
»Offensichtlich unterschätzt man dich und Ruth, und da du nun gewarnt bist…« Brand runzelte die Stirn, seine Augen wurden schmal. »Aber ich werde mit dem jungen Pell ein Wörtchen reden. Jung ist er zwar, und stolz auf seine Abstammung, aber nicht töricht genug, um auf dem Weg über deinen Tod Burgherr werden zu wollen. Außer dir und deinen Söhnen wären außerdem noch F'lessans drei Sprößlinge zu berücksichtigen. Als Lessas Enkel sind sie direkt erbberechtigt, auch wenn sie bei deiner Geburt ihren Anspruch an dich abgetreten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die älteren Burgherren die Jungen von der Erbfolge ausschließen würden, nur weil F'lessan Drachenreiter ist. Der wichtigste Aspekt wäre der Verwandtschaftsgrad, und schon deshalb glaube ich nicht, daß Pell eine Chance hätte. Jedenfalls nicht bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Konklaves. Außerdem wird sich die Frage ohnehin nicht stellen!« Der überzeugte Tonfall seines alten Freundes trug viel dazu bei, Jaxoms quälende Unruhe zu lindern.
Dann nahm Brand die Schultern zurück, wie er es immer tat, wenn er das Thema wechseln wollte.
»Was für ein Fest!« bemerkte er. Als Oberster
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