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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Grenzgebirges gab es einst eine Siedlung namens Honshu. Aber wenn wir nun schon einmal hier sind, wollen wir uns doch nach dieser Xanadu-Besitzung umsehen.
    Golanth entdeckte mit scharfem Blick ein paar nicht natürlich entstandene Umrisse auf einem kleinen Vorsprung unweit einer tiefen Schlucht, die ein breiter Fluß vom äußeren zum inneren Meer gegraben hatte. F'lessan war nicht überzeugt, daß es sich um Ruinen handelte, konnte aber nicht leugnen, daß jemand breite Stufen in die Steilwand geschlagen hatte, offenbar, um einen bequemen Zugang zum Seeufer zu schaffen. Golanth landete dicht neben der verdächtigen Stelle. F'lessan sah sich um und dachte anfangs, der Drache habe sich geirrt und unter der dichten Pflanzendecke sei überhaupt nichts zu erkennen.
    Das ist nicht natürlich.
    Golanth stieß mit dem Fuß gegen ein Gewirr aus Ranken und Flechten, das senkrecht vor ihnen aufragte. Dann breitete er eine Schwinge aus, faßte mit der Kralle einen krummen Ast und zog das ganze Grünzeug herunter. Zahllose Insekten huschten davon, als sie vom Sonnenlicht getroffen wurden. Flessan sah sich einem hohen Kamin aus behauenen Steinen gegenüber. Alles übrige waren dann wohl Überreste von Hauswänden.
    F'lessan schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so töricht sein, inmitten so vieler Pflanzen zu bauen, wo man den Sporen doppelt soviel Angriffsfläche bot? Er holte eine Fleischpastete aus seinem Beutel und tat sich daran gütlich, während er um die Mauern herumging und mit seinem Gürtelmesser so lange daran kratzte, bis die längst überwucherten, behauenen Steine sichtbar wurden. Es mußte ein großes Gebäude gewesen sein. Golanth, der sich in den dichten Wald vorgearbeitet hatte, rief nun nach seinem Reiter. Er hatte noch mehr Ruinen gefunden.
    »Stattliche Siedlung!« F'lessan stieß mit dem Fuß ein paar Trümmer beiseite. »Muß wohl Xanadu sein.« Er ging zum Hauptgebäude zurück und pflückte sich unterwegs eine reife Rotfrucht von einem Ast. Genüßlich an dem saftigen Fruchtfleisch kauend, betrachtete er die Aussicht auf den See und das ferne Ufer, an der sich gewiß schon die ursprünglichen Bewohner erfreut hatten. Großartig! Hätte es die Fäden nicht gegeben, man wäre sich vorgekommen wie im Paradies.
    »Wir müssen uns noch einen anderen Ort ansehen, Golanth«, sagte er unvermittelt und schüttelte die leise Trauer um die längst dahingegangenen Siedler ab.
    Er bat Golanth, noch einmal über der Stätte zu kreisen, um sich das Bild für spätere Besuche genau einzuprägen. Wenn nein, verbesserte F'lessan sich trotzig, sobald der Himmel von Pern frei war von Fäden, wäre dieses Gelände ideal für einen offenen Weyr.
    Golanth nützte einen Aufwind, der sie rasch in die Westströmung zurücktrug. Sie hatten noch einen weiten Weg vor sich. F'lessan hielt sich die Hand vor die Augen und blinzelte in die sinkende Sonne, dann erst sah er, verärgert über seine Vergeßlichkeit, auf seine Armbanduhr.
    Noch vier Stunden, bis es dunkel wurde. Nicht daß Golanth gegen einen Nachtflug etwas einzuwenden gehabt hätte, und es wäre auch nicht die erste Nacht gewesen, die F'lessan zusammengerollt zwischen den Vorderpranken seines Drachen verbracht hätte, aber wenn sie sich nicht beeilten, würden sie das, wozu sie die weite Reise unternommen hatten, nicht mehr sehen können.
    Unermüdlich trugen Golanths Schwingen sie durch die Lüfte, und endlich verwandelte sich der blaßblaue Streifen am Horizont in eine gigantische, violette, alles beherrschende Gipfelkette. Das Südliche Grenzgebirge lag vor ihnen.
    H-o-o-o-h-e Berge ! F'lessan dehnte das Adjektiv. So etwas findet man bei uns im Norden nicht unterhalb der Eiswüste.
    Da oben ist die Luft sicher sehr dünn , bemerkte Golanth. Müssen wir die Berge überfliegen?
    Ich glaube nicht. F'lessan durchwühlte seine Jackentasche, bis er die Karte fand, die Akki ihm ausgedruckt hatte. Sie flatterte so heftig im Wind, daß er kaum etwas erkennen konnte. Nein, diese Honshu-Besitzung liegt in den Vorbergen unterhalb der eigentlichen Kette. Aber wir sind zu weit entfernt, sie zeichnen sich noch nicht ab.
    Im letzten Licht des prachtvollen Sonnenuntergangs erreichten sie ihr Zielgebiet. Honshu entdeckten sie nur, weil Golanth mit seinen scharfen Augen eine Schar von Herdentieren durch eine breite Öffnung im Fuß der Klippe schlendern sah.
    Bist du dir da auch ganz sicher? F'lessan war überrascht. Sie hätten das Vieh bei ihrem Abzug doch sicher

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