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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ausnahmsweise nicht allzu viel mitgenommen. Robinton und Lytol werden begeistert sein!
    Golanth antwortete mit einem tiefen Knurren, das in F'lessans Ohren widerhallte. Der Bronzereiter lachte laut auf über diesen Mangel an Begeisterung, um dann voll Ungeduld weiter die Stufen hinaufzuhasten.
    Und er wurde nicht enttäuscht. Durch die Tür auf der nächsten Ebene gelangte man in eine Art Vorhalle. Hinter einem eleganten Bogen befand sich der einstige Wohnraum. Hier kam sich Flessan erstmals wie ein Eindringling vor und blieb deshalb im Eingang stehen. Mit leisem Rascheln huschten die Tunnelschlangen davon. Er kniff die Augen zusammen, aber in dem riesigen Raum war es so dunkel, daß er nur ein paar von Tüchern verhüllte Blöcke zu unterscheiden vermochte. Dafür bemerkte er dünne Lichtstreifen, die sich wohl um die Fensteröffnungen zogen.
    Er kehrte in die Eingangshalle zurück und stieß das große, zweiflügelige Haupttor auf. Die grelle Morgensonne blendete ihn. Das Anwesen lag nach Nordosten, wie es sich für eine Besitzung im Süden gehörte, und der leichte Morgenwind brachte die dicken Staubpolster auf dem Boden in Bewegung. Jetzt war es hell genug, daß er die hoch über seinem Kopf befindlichen Fenster sehen konnte; und er fand auch die lange Stange, mit der sie sich öffnen ließen. Fünf der zehn Läden hatte er bereits aufgestoßen, als sein Blick auf die Wand darüber fiel.
    Golanth! Das mußt du dir ansehen! Unglaublich!
    Was muß ich mir ansehen? Wo bist du jetzt? Ist dort genug Platz für mich?
    »Ich g-glaube sch-schon.« F'lessan hörte sein eigenes Gestammel vom Deckengewölbe widerhallen, einer Decke mit farbenprächtigen Gemälden, die nichts von ihrer Leuchtkraft eingebüßt hatten. Plötzlich wußte er auch, welche Geschichte diese Bilder erzählten. »Das müßte allen Zweiflern den Mund stopfen - eine unabhängige Bestätigung für Akkis Bericht!« murmelte er vor sich hin. Nach dem ersten flüchtigen Blick begann er, die Wände eingehend zu untersuchen. Die Fresken fesselten ihn so, daß er einen Moment brauchte, um das Geräusch einzuordnen, mit dem Golanths Klauen über den Steinboden scharrten.
    Die Tür ist zu schmal für mich, sagte Golanth deutlich verärgert. F'lessan sah sich um und beherrschte sich gerade noch, sonst wäre er laut herausgeplatzt. Golanth hatte Kopf und Hals durch die Öffnung gezwängt, aber die mächtigen Schultern wollten einfach nicht mehr durchpassen.
    »Du steckst doch hoffentlich nicht fest?« fragte der Bronzereiter besorgt.
    Wenn sie schon dabei waren, hätten sie die Tür auch noch ein klein wenig höher und breiter machen können.
    »Wahrscheinlich hatten sie einfach nicht an Drachen von deiner Größe gedacht, Golanth. Aber siehst du diese Wandmalereien? Eine Szene handelt sogar von Drachen - genau über dir. Oh, du kannst nicht alles sehen, aber ich bin ganz überwältigt. Für jedes wichtige Ereignis gibt es ein eigenes Gemälde…« F'lessan zeigte auf die jeweiligen Darstellungen und erklärte sie. »Die Landung mit der Fähre; die Fahrzeuge auf der Schiffswiese; ja, da ist ein Schlitten wie der, den ich unten gefunden habe; die Errichtung von Siedlungen; Menschen, die das Land bearbeiten; und dann die Fäden. Das Bild ist ihnen zu anschaulich geraten. Da dreht sich einem ja beim Ansehen der Magen um. Und jede Menge Schlitten und kleinere Fahrzeuge und Flammenwerfer und - ach, ganz oben an der Decke sieht man sogar Rubkat mit all ihren Planeten. Warum haben wir diese Besitzung nicht schon längst entdeckt…« F'lessan schwieg lange und ließ den Blick von einer prächtigen Abbildung zur nächsten wandern. »Bald werden sie alle kommen, um das zu sehen«, seufzte er endlich tief befriedigt.
    »Das haben wir gut gemacht, Golanth, mein Herz. Und wir waren die ersten!«
    Er sah sich ein letztes Mal um und beschloß, es damit gut sein zu lassen. Auch andere sollten das Anwesen noch so vorfinden, wie es zurückgeblieben war. Dann schloß er sorgfältig alle Fenster.
    Golanth steckte immer noch in der Tür und verrenkte sich den Hals, um möglichst viel zu sehen. Als F'lessan zu ihm trat, schob er sich vorsichtig nach rückwärts auf das breite Sims, das auf dieser Ebene nach draußen ragte. F'lessan schloß die Türen hinter sich und staunte wieder einmal über die Qualität der Verarbeitung. Die schweren Metallflügel waren jahrhundertelang nicht bewegt worden, dennoch drehten sie sich leicht in den Angeln. Er blickte an der Fassade hinauf: über ihm

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