Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
dreißig bis vierzig Drachen weniger.«
»Nein, das kann nicht stimmen.« Jaxom dachte angestrengt nach. »Wir wären noch gar nicht fort. Folglich müßten wir auf jeden Fall noch hier sein. Erst wenn wir den Versuch unternehmen und scheitern, sind wir nicht mehr hier, falls wir scheitern. Nein, nein!« Er war völlig verwirrt und winkte gereizt ab.
»Sie waren bereits dort. Sie hatten Erfolg, jede dieser früheren Explosionen hatte ein Langes Intervall zur Folge - das nicht anders zu erklären ist -, und damit ist der Planet jetzt bereit für die endgültige orbitale Dislokation.«
»Moment mal!« Jaxom drohte dem Monitor erregt mit dem Finger. »Wir haben schon viele verrückte Dinge gemacht, weil du es so wolltest, Akki, und wir haben sie gemacht, weil du letztendlich immer recht hattest…«
»Diese Anlage hat auch im vorliegenden Fall die richtigen Schlüsse gezogen, Baron Jaxom.«
»Komm mir nicht auf diese Tour, mein Freund. Das wird nicht funktionieren!
Die Drachenreiter werden nicht mitspielen. Zeitsprünge waren immer schon eine heikle Angelegenheit. Du weißt, daß Lessa fast umgekommen wäre, als sie vierhundert Umläufe in die Vergangenheit ging. Und von uns verlangst du einen Sprung über achtzehnhundert Umläufe?«
»Sie werden einen Vorrat an Sauerstoff mitführen, damit ist der Erstickungsgefahr vorgebeugt.
Das Syndrom der sensorischen Deprivation kennen Sie bereits, deshalb werden Sie sich durch die Desorientierung nicht aus der Fassung bringen lassen…«
Jaxom schüttelte immer noch den Kopf. »Auch wenn die Bronzedrachen dazu imstande sein mögen, du kannst es nicht von ihnen verlangen. Ich glaube nicht, daß F'lar Zeitsprünge macht. Lessa ist die einzige, von der ich es mit Sicherheit weiß.«
»Und Ihr Ruth. Außerdem sind Sie doch so stolz darauf, daß der weiße Drache immer genau weiß, wohin und in welche Zeit er sich begibt.«
»Richtig, aber…«
»Wenn Ruth weiß, wohin und in welche Zeit er springt - die genauen Angaben stehen zur Verfügung -, kann er die erforderlichen visuellen Koordinaten liefern.«
»Aber ich weiß, daß die anderen Reiter nicht mitmachen werden…«
»Sie werden gar nichts davon wissen!«
Wieder starrte Jaxom den Monitor fassungslos an.
»Wie«, fragte er schließlich sehr geduldig und in zuckersüßem Ton. »Wie können sie es denn nicht wissen?«
»Sie werden es ihnen nicht sagen. Und da Sie den Roten Stern bereits mehrmals angeflogen haben und die Zeit im Dazwischen nicht deutlich länger sein wird, als sie es ohnehin erwarten, werden sie nicht merken, daß man sie in die Vergangenheit geschickt hat und daß der Rote Stern sich in der Position befindet, die den Berechnungen für die beiden Explosionen entspricht.«
Jaxom überlegte. Plötzlich merkte er, daß er vor Schreck den Atem angehalten hatte, und holte tief Luft.
Ich glaube, wir können es schaffen. Ruth verbreitete mehr Zuversicht, als Jaxom im Moment aufzubringen vermochte.
Jaxom wandte sich seinem besten Freund zu. »Du glaubst vielleicht, daß wir es schaffen können, aber ich will es schon verdammt genau wissen. Akki, laß uns das Ganze noch einmal durchgehen… Die anderen Reiter sollen nicht wissen, in welcher Zeit unser Ziel liegt. Aber wir brauchen drei Gruppen, um die drei Triebwerke…«
»Hamian wird nicht genügend Raumanzüge haben für die erforderlichen dreihundert Reiter. Folglich können nicht alle Triebwerke gleichzeitig befördert werden. Sie werden zwei Gruppen führen. F'lar übernimmt wie geplant die dritte. Er wird als einziger ein Triebwerk in der Jetztzeit deponieren. Wie Sie wissen«, fuhr Akki fort, ehe Jaxom protestieren konnte, »befinden sich die Punkte, die man ausgewählt hat, nicht in Sichtweite voneinander. F'lar wird annehmen, daß Sie am einen Ende der Spalte operieren und N'ton am anderen, und deshalb wird er keinen Verdacht schöpfen.«
»Das geht schon rein zeitlich nicht, Akki. Ich kann nicht an zwei Stellen zugleich sein. Und zwischen zwei Zeitsprüngen über solche Distanzen brauche ich eine Pause. Ruth hat nämlich keine Sauerstoffreserven.«
»Sie haben vergessen, daß nicht genügend Raumanzüge zur Verfügung stehen werden. Ihr Team wird die Anzüge ablegen und sie der zweiten Gruppe übergeben müssen. Auf diese Weise sollte Ruth genügend Zeit gewinnen, um wieder zu Kräften zu kommen. Natürlich werden Sie dafür sorgen, daß er sich vorher gut satt ißt und unmittelbar danach ebenfalls fressen kann, um sich zu
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