Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
umkippen würde.«
Der Weyrführer hätte sich ohrfeigen können.
Jaxom stöhnte. »Ich hatte noch gesehen, daß er schlief, dabei sollte ich eigentlich wissen, daß er auf einem Fest niemals schläft…«
»Er hat auf Festen so manche Nacht durchgemacht und alle anderen ausgesessen«, stimmte Lessa zu. »Um wieviel sind uns diese elenden Schurken voraus? Und welche Richtung könnten sie wohl eingeschlagen haben?«
Jaxom schnippte mit den Fingern. »Auf jeder Straße steht ein Festwart. Diese Leute haben sicher gesehen, wer das Fest verlassen hat und in welcher Richtung.«
»Jeder nimmt sich eine andere Straße vor.« F'lar winkte allen Reitern, ihre Tiere zu besteigen und sich bei den Festwarten zu erkundigen. »Sie bleiben hier und tun so, als wäre nichts geschehen«, befahl er Lytol, Piemur und Sharra.
Doch alle Drachenreiter kehrten rasch zurück. Niemand, so hatten die Ordner ihnen versichert, habe das Fest verlassen, weder Reiter noch Wagen, auf keiner Straße.
Bitte die Feuerechsen, nach ihm zu suchen , empfahl Ruth seinem Reiter.
»Ruth meint, wir sollen alle Feuerechsen nach Robinton fahnden lassen«, sagte Jaxom laut.
»Genau das hat mir Ramoth eben auch geraten.«
Ein mächtiges Flügelrauschen erhob sich und übertönte sogar die ausgelassene Musik, die den Tänzern so richtig in die Beine fuhr.
»Wenn wir die Nachricht auf dem Fest verkünden würden«, schlug Lytol vor, »hätten wir genügend Leute, um das gesamte Burggebiet von einem Ende zum anderen abzusuchen.«
»Nein«, lehnte Jaxom ab. »Wir würden nur eine Panik auslösen! Du weißt doch, wie beliebt Robinton ist. Es kann höchstens eine Stunde vergangen sein, nicht mehr. In dieser Zeit kommt man nicht bis an die Küste…«
»Aber vielleicht in die Berge?« überlegte Lytol. »Da oben gibt es so viele Höhlen, daß wir sie niemals alle durchsuchen könnten.«
»Die Feuerechsen können - und werden es tun«, versprach Piemur.
»Es gibt gar nicht so viele Wege, die in die Berge führen«, sagte Jaxom. »Ruth und ich machen uns sofort auf die Suche. Lytol…« Jaxom zögerte.
Lytol packte ihn fest am Arm. »Ich fliege mit D'ram auf Tiroth mit. Ich kenne auf Ruatha jeden Winkel, genau wie du, mein Junge.«
»Und wie ich«, sagte Lessa heiser.
»Ich fliege nach Nordosten zum Nabol-Paß« erklärte F'lar.
»Wir werden noch ein paar Reiter von Fort brauchen«, meinte Lessa.
»Jemand muß auch dem Fluß bis zum Meer folgen«, fügte Lytol hinzu.
»Wir bleiben hier und warten auf die Feuerechsen.«
Piemur nickte Sharra zu. Die Tränen liefen ihm über die Wangen. »Hauptsache, ihr findet ihn!« Er ließ sich unvermittelt auf die Bank fallen, und sein Schatten legte sich über den in Harfnerblau gekleideten Toten.
Es tagte bereits, als die Drachenreiter und die Reiter des Fort-Weyrs, die sich ihnen angeschlossen hatten, die Suche aufgaben und nach Ruatha zurückkehrten. Ein paar von den Besuchern waren bereits wach und bereiteten sich auf die Heimreise vor, doch der Festplatz war noch übersät mit Betrunkenen, die den Rausch der letzten Nacht ausschliefen.
»Kein einziger Wagen fährt ab, ohne durchsucht worden zu sein«, erklärte Sharra, als Jaxom zurückkam. »Das war Piemurs Idee.«
»Und sie ist gut.« Dankbar nahm Jaxom den Becher Klah, den sie ihm reichte. »Auf den Bergpfaden war nämlich weit und breit keine Menschenseele zu sehen, dabei bin ich bis zum Eissee geflogen, und Ruth hat über den Waldgebieten besonders gut achtgegeben.«
Nun sah er, daß jemand dem Toten eine Decke über die Schultern geworfen hatte. Piemur und Jancis saßen daneben, als wollten sie den Schlaf ihres Meisters bewachen.
»Wir hielten es für klüger, ihn weiterhin für Meister Robinton auszugeben«, murmelte Sharra. »Sebell und Menolly wissen natürlich Bescheid, und Menollys zehn Feuerechsen suchen schon die ganze Nacht nach ihm. Sebell ist in die Harfnerhalle zurückgekehrt, um dort alles in Alarmbereitschaft zu versetzen. Hast du die Trommeln gehört?«
»Sie waren nicht zu überhören.«
Sie verzog das Gesicht. »Asgenar und Larad kennen die Harfnerkodes, und sie haben überlegt, ob man nicht einen Angriff gegen Bitra in Erwägung ziehen sollte.«
»Niemand wäre so töricht, den Harfner dort gefangenzuhalten. Sigomal ist doch kein Narr. Er weiß genau, daß wir bei ihm zuallererst nachsehen würden.«
»Genau das hat Lytol auch gesagt, aber sie haben ein schlechtes Gewissen, weil sie als erste von der Entführung erfahren
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