Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
stabilen Position zu befinden, dennoch hielten sich die Drachenkrallen sichtlich angespannt noch immer wenige Zoll über den Holmen in Bereitschaft. Jaxom warf einen Blick auf den Zeitmesser an seinem Handgelenk. Acht Minuten waren vergangen. Sie waren fertig.
Er gab den Geschwadern das Zeichen, aus der Spalte aufzusteigen, und bat Ruth, alle Drachen zur Landung auf der Kante aufzufordern.
Mit dem Sätrupp alles in Ordnung, Ruth?
Gewiß, sagte der weiße Drache gelassen. Mirrim ist mit Path gelandet, um sich die Ovoide im Staub anzusehen. Es sind viel, viel mehr, als sie erwartet hatte.
Sag Path, Mirrim soll ja nicht auf die Idee kommen, ein Muster mitzunehmen. Wir haben genug von den Dingern, erklärte Jaxom entschieden. Ein achtzehnhundert Umläufe altes Artefakt hätte ihnen gerade noch gefehlt.
Path sagt, viele davon sind verfault.
Ein Grund mehr, sie zu lassen, wo sie sind!
Path bringt keines mit.
Wieder sah Jaxom auf seine Uhr. Eine weitere Minute war verstrichen. Drachen und Reiter sahen sich neugierig um.
Monarth läßt dir von T'gellan ausrichten, von ihm aus könnten die Fäden diesen Planeten gerne haben , bemerkte Ruth. Das Triebwerk explodiert doch noch nicht gleich?
Nein, vorausgesetzt, Bendarek hat bei der letzten Kontrolle die Meßgeräte richtig abgelesen.
Wie mag es wohl F'lar ergehen?
Wieder hatte der kleine Zeiger eine Runde vollendet.
Ruf die anderen zusammen, Ruth. Wir müssen zurück.
Binnen acht Sekunden waren die grünen, blauen und braunen Reiter zur Stelle.
Nun kam der gefährlichste Teil, und Jaxom fürchtete sich davor, seit Akki ihm das ganze Manöver erklärt hatte: er hatte dafür zu sorgen, daß alle Drachen mit ihren Reitern heil in ihre eigene Zeit zurückgelangten.
Ruth, du mußt jedem Drachen einschärfen, seinen eigenen Weyr anzusteuern. Bis zur Rückkehr werden vierzehn Minuten vergangen sein, es besteht also wirklich keine Gefahr, daß jemand mit sich selbst zusammenstößt - oder doch?
Ich habe dir schon oft gesagt, Jaxom, ich glaube nicht, daß man sich dabei verirren kann. Den Weg zu seinem eigenen Weyr kennt jeder Drache.
Jeder Drache soll seinem Reiter einschärfen, daß dieser Befehl unbedingt zu befolgen ist, beharrte Jaxom.
Ich werde ihnen sagen, daß sie zu weit von Pern entfernt sind, um sich irgendwelche Eigenmächtigkeiten erlauben zu können. Sie werden gehorchen. Die Drachen auf jeden Fall. Ruth schwieg für einen Moment. Ich habe es ihnen gesagt, und sie vertrauen mir, auch wenn ich keine Königin bin.
Jaxom war immer noch nicht beruhigt und bat seinen Drachen, ein Stück weit aufzusteigen, damit alle Drachen ihn sehen konnten.
Sofort nach Eintreffen im Weyr sollen sie die Anzüge ausziehen, damit die Braunen sie einsammeln und nach Fort bringen können.
Für unseren nächsten Flug. Unglaublich, wie zufrieden, ja, wie selbstgefällig Ruths Stimme klang. Und Jaxom hatte Bedenken gehabt, zwei Zeitsprünge hintereinander könnten den flexiblen, weißen Drachen überfordern. Er sah, daß alle Helmmasken auf ihn gerichtet waren, hob den Arm und machte mit der Hand das Zeichen für Dazwischen. Eine Sekunde später bat er Ruth, ihn auf die Yokohama zurückzubringen.
Seltsamerweise schien die Zeit auf dem Rückflug langsamer zu vergehen, obwohl Jaxom gerade beim dreißigsten Atemzug angelangt war, als sie im Frachtraum der Yokohama auftauchten. Der erste Drache, den er sah, war Ramoth, Lessa befand sich neben ihr, und irgendwo seitlich tauchte F'lar auf. Jaxom warf einen Blick auf seine Armbanduhr: F'lar hatte die vollen fünfzehn Minuten gebraucht, die ein Drache ohne Sauerstoff überstehen konnte. Der Frachtraum war erleuchtet, aber nicht so hell, daß Jaxom hätte sehen können, ob Mnemenths Farbe stumpf geworden war. Er blickte auf Ruth hinab, dessen Haut in gewohntem Weiß erstrahlte.
Auftrag ausgeführt , meldete er. Sind alle wohlbehalten unten angekommen?
Monart sagt ja. Heth… Ruth zögerte, und Jaxoms Inneres krampfte sich vor Angst zusammen.
Heth sagt, alle sind zurückgekehrt, aber bei mehreren Drachen sieht die Haut stumpf und grau aus.
Wenn das alles ist! Dem läßt sich mit einer herzhaften Mahlzeit rasch abhelfen. Und du?
Mir geht es gut. Wir haben uns wacker geschlagen. Bisher.
Jetzt muß ich mir nur noch einen Vorwand für die Buenos Aires einfallen lassen , sagte Jaxom und nahm seinen Helm ab.
Du schaffst das schon.
»Juchuuuh!«
F'lars lauter Jubelschrei erschreckte Jaxom so sehr, daß er fast von Ruths Rücken
Weitere Kostenlose Bücher