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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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oder den Feuerhöhen von Ruatha. Jaxom hatte den Finger in dem dicken Handschuh noch nicht auf der Druckplatte, als Ruth bereits seine Nase gegen das Plasglas preßte und in den Weltraum hinausstarrte.
    Immer noch wurde Jaxom das Gefühl nicht los, ein Eindringling zu sein. Tags zuvor war es besonders stark gewesen. Er ging da, wo seine Vorfahren gegangen waren, und betätigte dieselben Knöpfe, Schalter und Tastaturen wie einst sie. Gestern hatte er sich noch eingeredet, das Unbehagen hänge mit ihrem makabren Auftrag, der Bergung der Leiche Sallah Telgars zusammen. Wenn er heute in einer ganz anderen Mission wiederkäme, würde es hoffentlich verschwinden. Leider war dem nicht so.
    Obwohl es ihm und Piemur wie durch ein Wunder gelungen war, die Computerkonsolen zu aktivieren und die notwendigen Programmierungen durchzuführen, hatte Akki nicht feststellen können, warum die Frachtraumtüren immer noch offenstanden. Und so hatte er Jaxom im Schnellverfahren die nötigen Kenntnisse vermittelt und ihm aufgetragen, in die Frachtetage hinunterzufahren und zu versuchen, diese Tore mit Hilfe des Computers, notfalls auch per Handsteuerung zu schließen.
    »Es steht sehr zu hoffen, daß wenigstens eines der beiden Systeme betriebsbereit ist«, sagte Akki.
    »Wieso?«
    »Weil Sie anderenfalls das Schiff verlassen müßten, um festzustellen, wodurch der Schließmechanismus blockiert wird.«
    »Oh!« Jaxom hatte genügend Lehrfilme gesehen, um daran zu zweifeln, daß er den Mut zu einem Raumspaziergang aufbringen würde.
    Der Lift öffnete sich, und er trat ein. Die Tür ging zu. Noch einmal studierte er den Plan, den er in der Hand hielt - obwohl er ihn längst auswendig kannte -, dann drückte er den Knopf mit der Aufschrift FR für Frachtraum, ohne sich vorher zu vergewissern, wie viele Etagen dieser Fahrstuhl anfuhr. Akki hatte ihm zwar versichert, die Solarzellen der Yokohama lieferten genügend Energie, um den Brückenlift zu betreiben, dennoch dauerte es einen bangen Moment, bis der so lange nicht mehr benützte Mechanismus widerwillig ansprang.
    »Der Lift funktioniert«, erklärte er möglichst ungerührt. »Ich fahre abwärts.« Akki hatte ihn angewiesen, laufend Bericht zu erstatten. Jaxom war von Natur aus kein Schwätzer und fand es albern, jeden Handgriff melden zu müssen, auch wenn er unter keineswegs normalen Bedingungen operierte. Akki hatte daraufhin lediglich wiederholt, das sei so üblich, wenn jemand allein in einer potentiell feindlichen Umgebung arbeite.
    »Plan fortsetzen«, befahl Akki.
    Die Fahrt schien kein Ende zu nehmen und war doch im Nu vorüber. Eine Sirene schrillte, und eine rote Schrift - ACHTUNG: VAKUUM! - erschien über der Lifttür.
    »Was mache ich jetzt, Akki?«
    »Drücken Sie auf der rechten Seite den Knopf mit der Aufschrift ABPUMPEN und warten Sie, bis das Warnlicht erlischt.«
    Jaxom gehorchte. Sein Anzug blähte sich auf und wurde noch ein wenig plumper. Kaum hatte er sich an die Veränderung gewöhnt, als ein melodisches Ding ertönte, die Tür lautlos beiseite glitt - und er sich einem riesigen, schwarzen Rechteck gegenübersah, hinter dem sich eine noch tiefere, mit zahllosen Sternen durchsetzte, schwarze Leere auftat. Der beruhigende Ausblick auf das sonnenbeschienene Pern fehlte. Jaxom stand wie angewurzelt da.
    Nicht nervös werden. Ich würde dich holen, falls du hinausfallen solltest , tröstete Ruth.
    »Ich habe den Frachtraum erreicht«, meldete Jaxom mit einiger Verzögerung.
    »Die Lichtverhältnisse sind ungenügend.« Das war wohl die schamloseste Übertreibung seines Lebens!
    »Tasten Sie links von der Tür die Wand ab. Sie werden dort eine Platte finden«, ertönte Akkis gelassene Stimme in seinem Ohr. Erst jetzt merkte er, daß er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte, und ließ ihn ausströmen. »Bewegen Sie die Hand über diese Platte, dann schaltet sich die Notbeleuchtung ein.«
    Hoffentlich, dachte Jaxom bei sich. Doch als er Akkis Anweisung zaghaft befolgte, sah er zu seiner unsäglichen Erleichterung auf allen Seiten des riesigen Frachtraums Lichtbalken aufflammen. Die Schwärze des Weltraums hob sich nun zwar noch deutlicher ab, dennoch verringerte die matte Beleuchtung sein Unbehagen. »Ja, die Lichter brennen.« Der Raum ist noch größer als die Brutstätte von Fort, übermittelte er Ruth und sah sich andächtig um.
    »An der Innenwand des Frachtraums führt ein Handlauf entlang«, fuhr Akki im Plauderton fort. »Zu Ihrer Linken sehen Sie ein

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