Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
wäre auch für die Bronzedrachen groß genug«, tippte D'ram an.
»Erst müssen sie genügend Atemluft vorfinden.
Sie werden in späteren Phasen eine wichtige Rolle spielen, D'ram«, versprach Akki. »Aber als nächstes sollten im Hydroponikbereich wieder sauerstofferzeugende Algen angesiedelt werden, um die Luft in den wenigen noch nutzbaren Bereichen der Yokohama zu reinigen. Das Teleskop muß in regelmäßigen Abständen justiert werden. Eine Sonde ist noch vorhanden, vielleicht funktionsfähig, vielleicht auch nicht. Jedenfalls könnte sie wertvoll sein. Ist sie nicht einsatzbereit, so wäre es eine große Hilfe, wenn ein Bronzedrache und sein Reiter sich hinauswagten, um Proben des Oort-Materials zu beschaffen.«
»Was?« riefen die drei Männer erschrocken wie aus einem Munde.
»Den Kolonisten ist es nie gelungen, Fäden einzufangen, ehe sie als Sporenregen niedergingen, obwohl mehrere Versuche unternommen wurden. Eine Analyse«, Akki hob die Stimme, um die neuerlichen Proteste seiner drei Hüter zu übertönen, »könnte im einzigen noch verwendbaren Labor der Yokohama im Kälteschlafbereich durchgeführt werden.
Der Erkenntnisgewinn nach einer fachkundig durchgeführten, wissenschaftlichen Analyse des Sporenmaterials stünde in keinem Verhältnis zum eventuellen Risiko, das nach allem, was die Bronzedrachen und ihre Reiter bisher an Fähigkeiten und Intelligenz an den Tag gelegt haben, ohnehin minimal wäre - Voraussetzung sind natürlich exakte Koordinaten für die Drachen und Schutzanzüge für die Reiter.«
In fassungslosem Staunen starrten die drei auf den Bildschirm.
»Im Kapselstadium sind die Sporen harmlos«, fuhr Akki fort, als habe er die Reaktion der drei Hüter auf sein Ansinnen nicht bemerkt. »Sie verändern sich erst, wenn sie auf günstige Bedingungen treffen. Zum Zwecke der Analyse läßt sich das Präparat in einer der Kälteschlafkammern sicher verwahren. Von den begabtesten Biologiestudenten haben sieben schon fast den Wissensstand erreicht, um eine derartige Untersuchung durchführen zu können, und von diesen ist wiederum Lady Sharra die beste. Da oben finden sich noch viele Instrumente zur Erforschung tiefgefrorenen menschlichen und tierischen Gewebes. Sogar ein Elektronenmikroskop steht im kryogenischen Labor - es wäre also als Forschungszentrum geradezu ideal.«
Was Akki sagte, klang vollkommen vernünftig, logisch und eindeutig wie alle seine Vorschläge, aber Robinton scheute vor dem Gedanken an ein solches Unterfangen zurück. D'ram oder Lytol wagte er erst gar nicht anzusehen.
»Wer eine Gefahr beseitigen will, muß sie sowohl als Ganzes als auch in ihren einzelnen Erscheinungsformen erkunden«, fuhr Akki fort.
»Wie sollen wir denn die Fäden vernichten, wenn das wahr ist, was du uns über diese Oort'sche Wolke erzählt hast?« fragte der Harfner.
»Was Sie erfahren haben, entspricht den Tatsachen.«
»Tatsachen sind nicht die einzige Wahrheit«, gab Lytol zu bedenken.
»Wir sollten nicht vom Thema abkommen«, mahnte Robinton mit einem strengen Blick auf seinen Freund. Der ehemalige Drachenreiter und Akki konnten sich endlos mit semantischen und philosophischen Haarspaltereien beschäftigen, wenn sie unter sich waren.
»Man muß eben die Tatsachen ändern«, fuhr Akki fort, als habe Lytol ihn nicht unterbrochen. »Das ist der Plan.«
»Ich wünschte«, Robinton beugte sich erwartungsvoll vor, »du würdest uns deinen Plan endlich verraten.«
»Meister Robinton, lassen Sie mich darauf mit einem Vergleich antworten. Sie würden von einem neuen Schüler nicht erwarten, daß er gleich beim erstenmal eine ganze Partitur fehlerfrei liest, nicht wahr?« Als Robinton dies bejahte, fuhr Akki fort: »Ebensowenig würden Sie von diesem Schüler, und wäre er auch noch so begabt, erwarten, daß er auf einem ihm unbekannten Instrument perfekt die schwierigsten Stücke spielt?«
»Ich habe verstanden.« Robinton hob die Hände, zum Zeichen, daß er sich geschlagen gab.
»Sie können ganz beruhigt sein, wenn Sie sich ansehen, was bereits erreicht, welch großes Pensum bisher bearbeitet und auch verstanden wurde. Wir machen Fortschritte auf dem Weg zu unserem großen Ziel, aber es wäre falsch, Ihre wackeren Leute mit Erklärungen zu überfordern, ehe sie durch Ausbildung und eigene Erfahrung ausreichend darauf vorbereitet sind.«
»Du hast recht, Akki, vollkommen recht.« Robinton konnte über seine törichte Ungeduld nur selbst den Kopf schütteln.
»Wie wichtig ist
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