Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
werden. Der Rote Stern, wie er fälschlicherweise genannt wird, bewegt sich auf einer schwankenden Linie, die Perns Bahn nicht alle zweihundertundfünfzig Jahre kreuzt.
Die Bahnlänge differierte im Lauf von vier Phasen um fast zehn Jahre - dreimal zweihundertundachtundfünfzig und einmal zweihundertundvierzig Jahre. Die Länge der Phasen schwankte zwischen sechsundvierzig Jahren in der Zweiten, zweiundfünfzig in der Fünften und achtundvierzig in der Siebenten Periode. Als Erklärung für die beiden Intervalle von vierhundert Jahren ließe sich denken, daß der Planet entweder nicht bis zur Oort'schen Wolke gelangte oder auf unerklärliche Weise aus seiner gewohnten Bahn gedrängt wurde, wobei die erste Theorie die wahrscheinlichere ist. Eine weitere Möglichkeit wäre« - die Skepsis in der klangvollen Stimme war nicht zu überhören -, »daß er Abschnitte passierte, in denen die Dichte des Kometenmaterials geringer war. Von größerer Bedeutung ist die auf Berechnungen von der Brücke der Yokohama basierende Prognose, daß die gegenwärtige Phase um drei Jahre unter der Norm liegen wird.«
»Das ist nun wirklich eine gute Nachricht«, sagte D'ram. »Aber ich begreife nicht, wie bei den Aufzeichnungen solche Fehler unterlaufen konnten.«
»Darum geht es jetzt nicht«, antwortete Akki. »Allerdings begünstigt die Datierungsmethode auf diesem Planeten derartige Ungenauigkeiten.«
»Hätten wir damit nicht die Erklärung für die Aufstellung der Sternsteine gefunden?« fragte Lytol. »Denn sie gestatteten den Weyrn, trotz aller Datierungsfehler den Beginn einer Annäherungsphase genau zu bestimmen.«
»Eine sinnreiche, wenn auch keineswegs originelle Methode, sich der exakten Position eines Planeten zu versichern«, antwortete Akki.
»Gewiß, gewiß«, pflichtete Lytol ihm hastig bei. »Du hast mir von Stonehenge und der Triangulation der Eridani erzählt. Hat es mit den Ungenauigkeiten noch eine andere Bewandtnis?«
»Die betreffenden Informationen werden derzeit zueinander in Beziehung gesetzt und auf den neuesten Stand gebracht. Wenn man optimistisch sein will, kann man die Abweichungen als gutes Omen für den Erfolg des Plans werten.«
»In dieser Hinsicht können wir Burgen und Gildehallen also beruhigen?« fragte Robinton, von neuer Hoffnung erfüllt.
»Ohne Bedenken.«
»Dann hast du also dieses Treffen angesetzt, um festzulegen, welche Informationen veröffentlicht werden dürfen?«
»Ja.«
»Was können wir sonst noch bekanntgeben?«
»Was Sie wissen.«
Robinton lachte leise. »Das ist nicht sehr viel.«
»Aber dafür sind es Dinge von enormer Bedeutung«, erwiderte Akki.
»Die beiden Flüge zur Yokohama waren außerordentlich erfolgreich. Darüber hinaus können Sie ankündigen, daß bei der nächsten Expedition auch die vier grünen Reiter mit von der Partie sein werden. Es ist von größter Wichtigkeit, daß sie möglichst viele Sprünge auf die Brücke unternehmen, um die Untersuchungen fortzusetzen, die Jaxom und Piemur eingeleitet haben. Für die Arbeit an Bord wird jedem Reiter eine besondere Aufgabe zugewiesen.«
»Warum mußte Jaxom die Frachtraumtüren unbedingt heute schließen? Du hast doch gesagt, dieser Bereich würde noch längere Zeit nicht gebraucht«, fragte D'ram neugierig.
»Jemand muß üben, im freien Fall zu arbeiten und mit einem Raumanzug zurechtzukommen. Jaxom kann am besten mit dem Computer umgehen, und Ruth ist der mutigste Drache.«
Robinton entging nicht, wie stolz Lytol über dieses Lob für seinen Zögling war.
»Spielt es denn gar keine Rolle, daß er in seiner Eigenschaft als Burgherr auch in diesem Kreis über seine Expedition berichten kann?« fragte Robinton belustigt.
»Ein Gesichtspunkt, der bei der Auswahl tatsächlich berücksichtigt wurde, doch den Ausschlag gaben seine Kompetenz und die Tatsache, daß er Drachenreiter ist.«
Robinton lachte wieder in sich hinein. »Und wer ist nun als nächster an der Reihe?«
»Nachdem Ruth den Anfang gemacht hat, werden sich die grünen Drachen genötigt fühlen, es ihrem kleinsten Artgenossen gleichzutun. Man wird sie paarweise losschicken: Mirrim und Path, G'rannat und Sulath passen von ihrem Temperament und ihren Fähigkeiten her am besten zusammen.«
»Du verstehst es wirklich, Menschen zu manipulieren«, lachte Robinton.
»Das hat nichts mit Manipulation zu tun, Meister Robinton. Es geht einfach darum, die persönliche Grundstruktur des jeweiligen Auszubildenden zu durchschauen.«
»Der Frachtraum
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