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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aufrecht, wenn auch die Takelage weggerissen war. Auch der Schoner schien sehr tief im Wasser zu liegen. War er leckgeschlagen oder nur mit Sturzwasser vollgelaufen?
    Rückenflossen konnte er nicht entdecken, und das beunruhigte Readis sogar noch mehr. Wie viele Delphine waren verletzt worden? Und wie konnte er die Delphine ohne Glocke herbeirufen?
    Als Gadareth vorsichtig auf dem Strand landete, wobei er zersplitterte Bäume beiseite schieben mußte, wandte T'lion sich Readis zu. »Die Glocke ist weg. Aber Gaddie kann sie aus dem Wasser herbeirufen. Das hat er früher auch schon gemacht. Nicht wahr, mein lieber Kerl?«
    Ich rufe. Sie kommen. Mein Signal ist so gut wie ihre Glocke.
    Als sie alle abgestiegen waren, schaute Readis sich um und schüttelte den Kopf über die Verwüstung. Es gab so viel zu tun. Kami schluchzte verhalten; sie wußte, daß Readis es nicht mochte, wenn sie Unentschiedenheit oder Gefühle erkennen ließ, doch beim Anblick der zerstörten Boote hätte sie am liebsten laut geheult. Vater würde außer sich sein!
    Gadareth ging ins Wasser hinein, wobei er die Flügel hochgereckt hielt, bis das Wasser ihn trug. Dann tauchte er den Kopf hinein. Die Zuschauer hörten nichts, doch sie konnten die Blasen der beim Rufen aus gestoßenen Luft zur Oberfläche emporsteigen sehen. Dann hob er den Kopf und schaute erwartungsvoll aufs Meer hinaus. T'lion und Readis sahen jemanden auf der Gute Winde, der ihnen heftig zuwinkte. Das Schiff lag zu weit draußen, als daß man Stimmen hätte hören können. Gadareth wollte seinen Ruf gerade wiederholen, da tauchte eine einzelne Rückenfinne im Wasser auf und schoß auf sie zu. Gadareth streckte den Kopf nach dem Delphin aus, doch dieser schwamm so weit wie möglich auf den Strand zu, bevor er den Kopf aus dem Wasser hob. Es war Kib, die Melone von einer neuen Narbe gezeichnet.
    »Schlimm schlimm schlimm Sturm. Schlimmer! Zwei Kälber verletzt. Kannst du ganz machen?«
    »Wir werden es versuchen«, antwortete Readis. »Was ist mit dem Schiff?«
    »Loch und voll Wasser. Wir helfen Lemi.«
    »Das ist sehr nett von euch, wo ihr doch verletzte Kälber habt.«
    Kib stieß Wasser aus seinem Blasloch.
    »Wir helfen. Unsere Pflicht.«
    »Dann helfen wir auch. Unsere Pflicht«, mischte T'lion sich ein. »Bringt die verletzten Kälber her. Gaddie kann sie sehr gut halten.«
    Als sie die zwei Kälber sahen, wechselten T'lion und Readis einen verzweifelten Blick. Bei beiden mußte die klaffende Wunde genäht werden. Ohne einen Heiler ging es nicht.
    »Würde deine Tante Temma sich bereitfinden?« fragte T'lion Readis. »Ich denke, T'gellan wird verstehen, daß ich hierher geflogen bin statt zum Landsitz an der Meeresbucht. Dort wird es mehr Helfer geben.«
    An seinem Tonfall erkannte Readis, daß T'lion sich der Billigung seines Weyrführers keineswegs sicher war. Aber sie brauchten Gadareth, um die Delphinkälber während des Nähens zu halten. Die Muttertiere quietschten den Menschen zu, sie sollten helfen, und versuchten gleichzeitig, ihre Kälber zu beruhigen. Beide Muttertiere hatten oberflächliche Verletzungen, doch nichts im Vergleich zu den Wunden der leichtgewichtigeren und weniger erfahrenen Jungtiere.
    »Ich verstehe, wenn du nicht bleiben kannst«, meinte Readis.
    »Mach dir wegen mir und T'gellan keine Sorgen«, kam T'lion plötzlich zu einem Entschluß. »Es gibt genug Menschen, die anderen Menschen helfen, aber nur wenige, die den Delphinen helfen.«
    »Ich dachte, die Delphine würden bei Stürmen einfach durch die Wellen reiten«, bemerkte Kami schüchtern, und in ihrem hübschen Gesicht kämpften widersprüchliche Emotionen.
    »So ist es in der Regel auch«, antwortete Readis.
    T'lion schüttelte den Kopf. »Das war ganz und gar kein normaler Sturm! Soll ich dich zur Siedlung bringen?«
    »Flieg allein zur Siedlung, T'lion, und bitte Temma mitzukommen. Sie kann gut Wunden nähen. Hat genug Übung gehabt, sagt Onkel Nazer. Und du fliegst mit, Kami«, erklärte Readis, da er sah, daß das Mädchen sich zuviel Sorgen um ihr Zuhause machte, um hier nützlich zu sein. »Ich bleibe bei den Patienten.«
    »Kommst du allein zurecht?« fragte Kami, die wieder schwankte, ob sie nicht Readis ihre Hilfsbereitschaft unter Beweis stellen sollte, obwohl sie sich bei dem Gedanken quälte, in dieser Notlage nicht ihrer Mutter zur Seite zu stehen.
    »Aber ja«, versicherte Readis munter. Er stand im hüfthohen Wasser, einen verletzten Delphin auf jeder Seite, umgeben von den

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