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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Menollys leichtes Oberteil zerriß. Menolly streckte zärtlich die Hand nach ihr aus und stimmte eine der traditionellen Balladen an. Sie war an ehrfürchtige Zuhörer gewöhnt, doch einer so intensiven Aufmerksamkeit wie bei diesen Meeresgeschöpfen war sie noch nie begegnet. Sie hörten mit Augen, Körper und ihrem ganzen Sein zu. Sie schienen nicht einmal zu atmen. Leise vernahm sie wie immer Prinzessins zarten Sopran im Ohr. Auch die Delphine hörten ihn, denn ihre Augen wanderten leicht nach links, und ihr Lächeln schien sich, wenn das überhaupt möglich war, noch zu vertiefen. Menolly hatte mit verschiedenen Zuhörergruppen viele außergewöhnliche musikalische Erfahrungen gemacht, doch diese war sicherlich einmalig. Davon mußte sie Sebell erzählen. Diesen Abend würde sie niemals vergessen! Alemis Miene entnahm sie, daß es ihm ähnlich ging.
    Die Dunkelheit senkte sich mit der für die Tropen üblichen Plötzlichkeit herab, und mit einem Mal waren sie vom tiefen Dunkel der Nacht umschlossen; die Köpfe der aufmerksam lauschenden Delphine glitzerten silbrig unter dem Licht des gerade über dem Meer aufgehenden Timor.
    »Ich danke euch allen miteinander«, rief Menolly mit einer Stimme, in der ihre ganzen Gefühle mitschwangen. »Ich werde diese Begegnung mit euch nie vergessen.«
    »Danke, Nolly. Lieben Mann Lied.«
    »In diesem Fall ist es ein Frauenlied«, korrigierte Alemi trocken.
    »Nolly-Lied. Nolly-Lied!« gaben sie zurück.
    »And'rs, besser, bestes« , fügte Afo hinzu, tauchte mit der Schnauze unter und bespritzte sie zum Abschied mit einem Sprühregen von Wasser.
    Menolly und Alemi schauten zu, wie die sechs in anmutigen Bogensprüngen aufs Meer hinausschwammen, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
    »Nun, das war viel mehr, als ich je erwartet hätte«, bemerkte Menolly, während sie langsam zur Siedlung zurückkehrten, wobei Alemi den Leuchtkorb trug, den er für den Rückweg im Dunkeln immer mitnahm. »Beinahe ist es schade darum, wirklich.«
    »Worum?«
    »Daß alle nur an die Fäden denken und sich damit beschäftigen, während Akki uns noch soviel mehr zu bieten hat.«
    »Was könnte wichtiger sein, als die Fäden für immer zu besiegen?« fragte Alemi, durch ihre Bemerkung überrascht.
    »Das Interesse für Delphine wird sich wahrscheinlich auf meine Gilde beschränken und für Landbewohner von keinerlei Bedeutung sein. Nein, mir genügt es, wenn ich sie als nützliche Verbündete behalten kann, wie Drachen oder Feuerechsen. Sie sind wesentlich intelligenter als Renner oder selbst die Hunde, und sie sind uns viel nützlicher als Feuerechsen. Insbesondere, da sie mit Worten kommunizieren können - und nicht mental, wie Drachen, oder auch Feuerechsen in ihrem beschränkten Rahmen.«
    »Du solltest die Feuerechsen nicht herabsetzen, nicht gerade derjenigen gegenüber, die zehn von ihnen besitzt und sie alle auch einsetzt. Weiß Meister Idarolan von diesen deinen…« sie lachte - »… Meeresdrachen?«
    »Natürlich. Er war der erste - abgesehen von Akki - mit dem ich darüber sprach. Ich schicke ihm regelmäßige Nachrichten über meine Fortschritte mit dieser Schule.«
    »Schule?«
    »Ja, so werden die einzelnen Einheiten genannt. Schulen. Jede hat eigene Gewässer, in denen sie bevorzugt fischt und spielt. Sie sind schrecklich verspielt, die Delphine.« Alemi lachte nachsichtig. »Was mich betrifft, so bin ich einfach ein neues Spiel für sie.«
    »Aber du sagtest, sie informieren dich über Fischschwärme und plötzlich heranziehende Stürme?«
    »Das tun sie auch, aber das Berichten ist eher ein Spiel für sie.«
    »Oh, ich verstehe.«
    »Du solltest die Nützlichkeit eines solchen Spiels nicht geringschätzen, Menolly«, fügte er ernsthaft hinzu.
    »Nein, das tue ich nicht, aber ich sehe schon, daß ihre Attraktivität begrenzt sein wird - voraussichtlich. Man kann sie sicherlich nicht so leicht mit nach Hause nehmen wie Feuerechsen.«
    »Richtig«, stimmte Alemi leise lachend zu. »Aber es macht immer Spaß, ihnen zuzuhören. Sie sind viel mehr sie selbst als Feuerechsen oder sogar Drachen. Wenn sie kein Interesse haben, gehen sie einfach weg.« Alemi zuckte die Achseln.
    »Wie Kinder…«
    »Ja, manchmal genau wie Kinder.«
    »Nun, Feuerechsen haben sich als nützlich erwiesen«, meinte Menolly mit einer Spur von Gereiztheit in der Stimme. Manche Leute wollten die vielen verschieden Arten, auf die Feuerechsen sich tatsächlich nützlich machten, nicht recht glauben.
    »Nicht aufregen,

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