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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hierher!«
    Curran griff nach dem Fernrohr seines Maats und schaute aufs Meer hinaus. Prinzessin breitete die Flügel aus und verfing sich in Menollys Mütze, so daß diese die Kopfbedeckung festhalten mußte, damit sie nicht ins Meer fiel.
    »Immer mit der Ruhe, Prinzessin. Du hast doch schon Delphine gesehen.« Prinzessin zwitscherte etwas, faltete aber gehorsam die Flügel und blinzelte aus strahlend blauen Augen.
    »Ein beeindruckender Anblick«, bemerkte Curran und gab das Fernrohr höflich an Menolly weiter. Sie bedeutete ihm lächelnd, es Sebell zu reichen, der bisher noch keine Möglichkeit gehabt hatte, eine Schule in Antwort auf das Jahrtausende alte Signal heranschwimmen zu sehen.
    Wie hatten diese Geschöpfe die Erinnerung über einen so langen Zeitraum hinweg aufrechterhalten können? Gab es vielleicht bei den Delphinen ein Gegenstück zu den Harfnern? Die Führer der Schulen?
    Sebell schaute mit angehaltenem Atem zu.
    »Sie bewegen sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, und all diese Sprünge und… ah… einer hat sich gerade in der Luft überschlagen.«
    »Ich würde sagen, sie freuen sich, daß die Glocke wieder geläutet wird«, meinte Menolly mit wehmütigem Lächeln und einem Kloß im Hals. Daß keiner sich um sie kümmerte, daß ihre Fähigkeiten verkannt wurden, mußte für die Delphine hart gewesen sein, und dennoch hatten sie niemals aufgehört, den Menschen in all diesen langen Jahrhunderten so gut wie möglich zu helfen. Sie mußte ihnen ein eigenes Lied widmen. Ein ganz besonderes Lied über Treue und Freude.
    Bald konnten die Zuschauer auf dem Steg die Delphine auch quietschen hören.
    »Wie können sie denn sprechen?« fragte Curran.
    »Sie sprechen wirklich«, antwortete Menolly, »wenn man zuhört.« Sie schaute zu Sebell auf, der hoch aufgerichtet und großgewachsen neben ihr stand, und lächelte spitzbübisch.
    »Trotz allem, was wir Harfner getan haben, hat die Sprache sich gewandelt, aber die Delphine stellen sich allmählich auf die neuen Wörter um.«
    Sebell beantwortete diese vertraute Neckerei mit einem finsteren Blick, und sie kicherte über die Verwirrung der Harfner, die sich so viel auf ihre ›Reinerhaltung‹ der Sprache zugute hielten.
    »Aber ich dachte…«, begann Curran, hielt dann aber inne und räusperte sich.
    Nun waren die schnellsten Delphine herangekommen, und die Beobachter konnten die Zahl springender und tauchender Delphinkörper gar nicht mehr zählen.
    »Wo ist das Boot, mit dem wir zu ihnen hinausfahren können?« fragte Menolly. Curran zeigte auf eine Leiter an der Seite des Stegs, und als Menolly über den Rand schaute, erblickte sie ein großes Boot, das dort an der Leine schaukelte. Curran kletterte voran, half ihr vorsichtig über die Sprossen und setzte sie sicher hinein. Es war eines der Boote, die man zum Fischen vor der Küste verwendet, und es faßte eine beträchtliche Zahl von Menschen; nun kletterten diejenigen hinein, die Curran offensichtlich als Zeugen dieses bedeutenden Ereignisses ausgewählt hatte.
    Kaum saßen sie, da erhob auch schon der erste Delphin den Kopf über das Wasser.
    »Gillocke läutet. Uu-ir komm! Gillocke nicht läutet lang lang.«
    Das Tier quietschte, und andere Delphinköpfe drängten sich heran und rangelten um einen Blick ins Boot.
    »Dein Name? Ich bin Nolly«, sagte Menolly, beugte sich über den Bootsrand und streckte die Hand aus, um einen Delphin unterm Kinn zu kraulen.
    Beinahe ekstatisch ließ der Delphin die Liebkosung zu; der Unterkiefer war ihm vor übergroßer Begeisterung ins Wasser hinuntergeklappt.
    »Inka! Inka! Leittier der Schule. Inka!«
    »Beim ersten Ei«, rief Curran aus, und auch die anderen Fischer flüsterten aufgeregt.
    »Dies ist Curran«, sagte Menolly. »Fischermeister.«
    »Uu-ir kennen« , antwortete Inka.
    »Flipich« , meinte ein anderer Delphin, der sich weit aus dem Wasser herausgehoben hatte, um dem verblüfften Fischermeister direkt ins Gesicht sehen zu können.
    »Flipich?« fragte Curran.
    »Flip! Flip! Ehwete Name.«
    »Ehwete?« wiederholte Curran verblüfft.
    »Vielleicht meint er ehrenwert«, schlug Sebell vor und streckte die Hand aus, in der Hoffnung, daß auch zu ihm ein Delphin kommen würde. Es schoß auch sofort einer aus dem Wasser und streckte ihm die Brustflossen entgegen.
    »Dein Name?« fragte Sebell.
    »Ajay, Ajay. Mann Name?« Die fragende Stimmführung dieses Satzes war unverkennbar.
    »Sebell. Sebell, Ajay!«
    »Sebell.« »Sebell, Nolly, Cur-ran« , riefen

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