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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einige Delphine mit ihren komischen, hohen Stimmen im Chor.
    »Oldive«, sagte Menolly und legte den Arm um den Meisterheiler. »Heiler. Arzt«, fügte sie hinzu.
    »Arezt! Arrezt!«
    Diese Information wurde hin und her gerufen; die grauen Körper umdrängten das Boot und die dicken Pfosten, die aus dem Wasser herausragten und den T-förmigen Steg trugen.
    »Ol-diiv, Arrzt!«
    Aufgeregtes Quietschen und Klicken folgte auf diese Vorstellung, und direkt um das Boot herum brodelte das Wasser von Delphinen, die alle zur gleichen Zeit den Heiler ins Auge fassen wollten.
    »Uuu heil? Uuu kraaatz Blufisss?«
    »Wirklich bemerkenswert!« meinte Oldive, der sich überrascht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit so vieler glücklicher Gesichter fand. »Uuu heil?« fragte er und wandte sich für eine Übersetzung zu Menolly um. »Kraaatz Blufiss?«
    »Blutfisch. Das ist ein Parasit, den man herausschneiden muß«, erklärte Menolly. »Alemi hat das für seine Schule getan. Das können sie nicht selbst machen.«
    »Das wundert mich nicht, nur mit Brustflossen und ohne Finger. Wie soll ich denn…«
    »Wer hat Blufiss?« fragte Menolly, und vier Delphine drängten sich quietschend zu ihr hin. Sie hatte die gleichen Filmbänder zu den Delphinen anschauen können wie Alemi und gab ihnen jetzt das Signal, sich auf die Seite zu legen.
    »Oh, kein Wunder«, bemerkte Oldive mitfühlend. »Die müssen sehr schmerzhaft sein. Man müßte ein scharfes Messer nehmen.«
    »Messsssr, Messssr« , griffen diejenigen, die ihm den Bauch zugekehrt hatten, seine Worte auf. Sie zappelten von einer Seite auf die andere. »Kraaatz Blufiss.«
    »Nun, das sollte ich wohl…«, meinte Oldive, nahm sein Messer aus dem Gürtel und überprüfte die Schneide. »Scharf genug, hoffe ich.«
    Er beugte sich über Bord. Bevor einer der Seeleute sie davon abhalten konnten, hatten sich die Harfner und Heiler ebenfalls über den Rand gebeugt, um der Operation zuzusehen. Das Boot schaukelte natürlich, und Meister Oldive und Menolly fielen ins Wasser.
    »Nein, nein, laßt mich. Es geht schon. Ich kann ganz gut schwimmen«, rief Oldive und wehrte die vielen Hände ab, die ihn zurückziehen wollten.
    »Oooooh, ist das kalt«, meinte Menolly, aber auch sie lehnte das Anerbieten ab, sich wieder an Bord holen zu lassen. Allerdings zog sie die Schuhe aus und reichte sie Sebell. Dann nahm auch sie ihr Messer aus dem Gürtel. »So macht man das also?« kommentierte sie, als Oldive einem Blutfisch den Kopf abtrennte, den Körper entfernte und dann den Saugrüssel herausschnitt, so daß nur ein kleines Loch zurückblieb. Der Saugrüssel war von beträchtlicher Länge, da er durch die dicke Fettschicht hindurchdringen mußte, bis er zu einer Ader kam.
    Gerade als Oldive seinen ersten Patienten behandelte, schob sich ein weiterer Delphin zwischen seinen Kameraden hindurch und klickte dabei so energisch, daß die anderen ihm den Weg freimachten.
    »Du solltest wirklich warten, bis du an der Reihe bist«, tadelte Oldive sanft.
    Der Delphin drehte lächelnd den Kopf hin und her, während die leuchtendschwarzen Augen sich auf den Heiler hefteten.
    »Schlimmer Rücken!« sagte das Geschöpf ganz deutlich.
    Einen Moment lang schwiegen alle entsetzt.
    »Du meine Güte!« Oldive strich dem Delphin über die Schnauze, als wolle er ihn damit davon freisprechen, daß er etwas erwähnt hatte, was sonst kaum einer zu sagen wagte.
    »Wie konntest du das wissen?« fragte er.
    Trotz der durchweichten Kleidung war sein Buckel unter dem geschickten Schnitt seines Hemdes kaum zu sehen, und das Tier hatte ihn nur von vorn ins Auge fassen können.
    »Seeeh, seeeh. Ich I Bit, Oll-diiv Arrezt.«
    »Ich kann kaum glauben, was ich da höre«, flüsterte Curran Menolly zu. »Und es wußte von…« Er verschloß die Lippen. »Wie konnte es das nur sehen?«
    »Vielleicht, ist es das, was Persellan über die Delphine gesagt hat, über ihr…« Oldive suchte das richtige Wort und schaute Menolly fragend an.
    »Schallortungssystem«, steuerte sie bei.
    »Genau. Das ist der eindeutige Beweis!« Da Oldive den Vorfall gut aufzunehmen schien, entspannten sich alle.
    »Was ist das, dieses Schallortungssystem?«
    Menolly versuchte, sich an den genauen Wortlaut zu erinnern, mit dem Akki es ihr erklärt hatte.
    »Schallortungssystem. Delphine können hochfrequente Schallwellen ausstoßen und registrieren das Echo, das zu ihnen zurückkommt. So orientieren sie sich im Meer und senden Botschaften an andere, weit entfernte

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