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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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unnötig lange von ihren Kindern trennte, war nicht ganz glücklich über diese Verzögerung, doch die Höflichkeit gebot, diese Gastfreundschaft dankbar anzunehmen. Und heißer Klah würde jetzt ein Genuß sein. Nach dem langen Ritt war sie ein wenig steif, denn in letzter Zeit hatte sie wenig Gelegenheit zum Reiten gehabt. Beinahe war sie neidisch auf die Leichtigkeit, mit der Sebell, der regelmäßig sowohl Drachen als auch Renner ritt, aus dem Sattel stieg.
    Gastfreundlich hatten Curran und seine Frau Robina noch mehr als Klah aufgetischt, und alle griffen herzhaft zu: kleine, delikat gewürzte Fischröllchen, kalter Fischrogen auf kleinen, runden Brothappen, heißer Gewürz-Klah und eine Tasse scharf gewürzter Meeresfrüchtesuppe. Hungrig wie nur je einer langten Meister und Gesellen gleichermaßen kräftig zu. Selbst Meister Oldive aß tüchtig.
    Schließlich begaben sie sich, begleitet von einer großen Schar interessierter Fischer und Kleinbauern, zum langen Landungssteg hinunter. Menolly hätte sich denken können, daß ihr Vorhaben nach dem langen, einsamen Winter zu einem geselligen Anlaß werden würde. Man war für jede Ausrede für ein wenig Ablenkung dankbar, und dies war sicherlich einer der interessanteren Anlässe. Kaum hatten sie das Haus des Fischermeisters verlassen, kamen Prinzessin, Taucher und Rocky vom Dach herab, und Prinzessin setzte sich auf Menollys Schulter, während Taucher und Rocky über ihr in der Luft herumgondelten. Andere Feuerechsen gesellten sich unter freudigen Schreien zu ihnen; Menolly wußte allerdings, daß sie die Bedeutung des heutigen Ausflugs nicht richtig einschätzen konnten.
    Die Delphinglocke hatte ein neues Gestell erhalten, und das Holzschutzmittel roch trotz der leichten Brise noch immer so scharf, daß es im Hals kitzelte. Die Glocke selbst war auf Hochglanz poliert worden.
    »Wir haben einen neuen Klöppel beschafft«, bemerkte Curran stolz. »Haben Meister Fandarel veranlaßt, ihn dazwischenzuschieben, damit er rechtzeitig fertig wurde.«
    »Wenn ich nur wüßte, wie Sie das geschafft haben, Meister Curran«, antwortete Oldive und lächelte schief.
    »Wie lange war die Glocke ohne Klöppel?« fragte Sebell in seiner ruhigen Art, auf die die Leute immer bereitwillig Auskunft gaben.
    Curran warf die vom jahrelangen Einholen der Netze mit dicken Muskeln bepackten Arme hoch. »Oh, der fehlte schon, als ich hier Meister wurde.«
    »Hat Ihr Meister das denn nicht bemerkt?« fragte Sebell mit schalkhaft blitzenden Augen.
    »Doch, bestimmt, aber er muß die Glocke so übernommen haben.« Curran wirkte ein wenig verlegen.
    »Die Glocke an der Monaco-Bucht hatte auch keinen Klöppel«, meinte Sebell, um den Mann zu beschwichtigen; wie Menolly auffiel, erwähnte er jedoch nicht, daß die Monaco Glocke jahrhundertelang auf dem Meeresgrund gelegen hatte. »Doch jetzt hat sie einen, und kann wieder ihrer ursprünglichen Verwendung zugeführt werden. Erweist du uns die Ehre, Menolly?«
    »Aber gerne«, antwortete sie und packte das Glockenseil am unteren Ende. »Ich denke, Curran, der Zweck der Delphinglocke ist wohl, daß auch die Delphine sie läuten können, damit die Menschen kommen und ihre Berichte hören.«
    »Das wußte ich nicht«, erwiderte Curran überrascht. »Aber was soll ich tun, wenn sie läuten?«
    Menolly lächelte ihn beruhigend an. »Fragen, warum sie geläutet haben, natürlich. Jetzt wollen wir sie wissen lassen, daß die Glocke wieder zu Diensten steht.«
    Sie gab dem Glockenseil einen heftigen Ruck und läutete dann im Rhythmus des Berichtsignals, das Alemi ihr beigebracht hatte. Sie hoffte auf Erfolg, denn sonst würde Curran der Meinung sein, er habe Zeit und Mühe verschwendet - ganz zu schweigen davon, daß er den Meisterschmied sinnlos belästigt hatte. So dehnte sie das Signal länger aus, als es tatsächlich war, und ließ es ein zweites Mal erschallen.
    »Alemi hat sehr gute Fänge gemacht, seitdem er von den Delphinen Berichte erhält. Außerdem konnte er einigen dieser schrecklichen Stürme entgehen, die im Süden so häufig sind.«
    »Schaut!« rief einer der Fischer, der ihnen zum Pier gefolgt war. Prinzessin auf Menollys Schulter stieß einen durchdringenden Schrei aus. Rocky und Taucher schossen davon, um sich die Sache näher zu betrachten.
    Fernrohre wurden aus Taschen gezogen und vor das bloße Auge gehalten.
    »Rückenfinnen!« rief Currans Erster Maat aus. »Ein halbes Dutzend - nein, mehr sogar. Sie kommen aus allen Richtungen

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