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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sie hatte die Arme um Jayge gelegt und tröstete ihn unter Tränen.
    Die Szene war zuviel für Readis, und so zog er sich zurück, sprang wieder auf Delkys Rücken und trieb den Renner auf die Ansammlung kleiner Häuser unten am Flußufer zu.
    »Vielleicht solltet ihr mal zum Gutshaus gehen, Tante Temma, Onkel Nazer. Und du auch, Onkel Swacky«, fügte er hinzu, als die stämmige Gestalt des grauhaarigen alten Soldaten in der Tür auftauchte. »Ich weiß nicht, was geschehen ist, aber Vater, Mutter und Boskoney weinen.«
    Ohne sich zu vergewissern, daß sie ihm folgten, wendete er Delky wieder und ließ sie an der Szene auf seiner Veranda vorbei zu Alemis Niederlassung galoppieren. Alemi nahm er auf Delkys Rücken mit, während Kitrin und die anderen Fischer zu Fuß nachfolgten.
    Als Alemi eintraf, standen Temma, Nazer, Swacky, Pardure und dessen Frau und älteste Tochter schon da und weinten ebenfalls. Der Papierstreifen wurde an Alemi weitergereicht, der daraufhin tief durchatmete und schluckte, während ihm Tränen über die Wangen liefen. Readis erkannte seine Chance, drehte Onkel Alemis Hand zu sich hin und konnte nun die schreckliche Nachricht lesen.
    »Meister Robinton und Zair sind gestorben. Akki gleichfalls.« Diese nüchternen Worte ergaben für Readis zuerst keinen Sinn. Meister Robinton konnte nicht sterben. Alle brauchten ihn. Das wußte Readis. Und wie konnte ein Gerät sterben? Er wußte, daß Akki ein Gerät war, ein sehr intelligentes Gerät zwar, das eine Menge wußte, aber dennoch ein Gerät. Geräte starben nicht – sie… gingen einfach kaputt. Waren verbraucht.
    Plötzlich war die Luft voller Feuerechsen, die alle einen schrecklichen, irgendwie kantigen und in den Ohren schmerzenden Klagelaut von sich gaben: einen Ton, den Readis in seinem ganzen Leben noch nie von ihnen gehört hatte. Sie schossen durch die Luft, schwangen sich zum Dach des Gutshauses hinunter und wieder nach oben, unfähig, sich niederzulassen, und immer noch stießen sie diesen entsetzlichen Klagelaut aus.
    »Was ist los? Meine Feuerechse ist schrecklich durcheinander«, rief Lur, einer der Siedler, der zum Gutshaus gelaufen kam.
    Hinter ihm kamen die anderen Handwerker und Landbesitzer, aufgeschreckt durch das ungewöhnliche Verhalten der Feuerechse. Alemi war von Delky geglitten und hatte sich den Klagenden auf der Veranda angeschlossen, und so trieb Readis seinen Renner an, Lur entgegen, und zeigte diesem die Botschaft. Unter der Bräune wurde Lurs Gesicht ganz bleich, und er ließ sich laut schluchzend gegen den nächsten Baum fallen. Readis lenkte Delky den Pfad entlang und zeigte jedem der Herankommenden die Nachricht.
    Bald hatten sich alle um die Veranda versammelt und versenkten sich weinend in ihren Kummer. Die Kinder, die den schrecklichen Verlust nicht ganz verstanden, versammelten sich ein wenig abseits der Erwachsenen, verwirrt durch die Stimmung und den Anblick ihrer trauernden Eltern.
    Es war der seltsamste Abend, den Readis je erlebt hatte.
    Er schaute zu, wie sein Vater lange Zeit seine Feuerechse Tork herbeizulocken versuchte, um sie mit einer Botschaft loszuschicken. Ein paar Frauen folgten seiner Mutter ins Haus und kamen mit Wein wieder heraus. Eine andere Gruppe ging in die eigenen Häuser zurück und holte etwas zu essen allerdings aß, außer den hungrigsten der kleinen Kinder, keiner viel.
    Als die Sonne unterging, schien noch immer keiner heimgehen zu wollen. Der Harfner saß auf der Verandatreppe und drehte ein halb geleertes Weinglas - Aramina und Jayge füllten immer wieder nach - in den Händen. Readis sah, daß ihm noch immer Tränen über die Wangen liefen, und Boskoney versuchte gar nicht, sie wegzuwischen. Nun, er war ein Harfner und somit ein Schüler von Meister Robinton, so konnte Readis seinen Kummer um den Meister verstehen. Für Readis war der Gedanke sogar noch trauriger, daß die Feuerechse des Meisters mit ihm gestorben war. Diese Art von Treue schnürte ihm den Hals zu - allein der Gedanke, Delky, Kib oder Afo könnten mit ihm zusammen sterben… Das wäre ja beinahe geschehen, als er mit dem Dorngift im Fuß so krank gewesen war. Er wußte, daß Drachen starben, wenn ihre Reiter den Tod fanden, aber bisher war im Paradiesfluß-Gut niemand gestorben, der eine Feuerechse besaß, und so wußte er nicht, was in diesem Fall geschehen würde. Dann merkte er, daß die Erwachsenen auf dem Rasen sich leise miteinander unterhielten. Kami schlug vor, sie sollten ein paar Leuchtkörbe

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