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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Treibstoffverbrauch sehr ökonomisch. Mit einem vollen Tank können wir Sie alle mitnehmen und Ihnen sogar ein wenig Gepäck erlauben. Aber wieso lagert der Treibstoff hier?«
    »Mein Vater hat ihn nicht gestohlen!« ging Shensu verärgert in die Defensive.
    »Das wollte ich auch nicht andeuten, Shensu«, lenkte Benden ein.
    »Mein Vater hortete den Treibstoff, während er zwischen den Kolonistenschiffen und der Planetenoberfläche hin und her pendelte. Immerhin galt er als der beste Shuttlepilot von allen. Und er war der sparsamste. Er nahm sich nur, was er durch umsichtiges Manövrieren bei jedem Flug einsparte, und durch seine Knauserigkeit kam niemand zu Schaden. Manchmal erzählte er mir, wieviel Sprit die anderen Piloten durch Achtlosigkeit verschwendeten. Außerdem war er ein Konzessionär und hatte auf gewisse Dinge einen verbrieften Anspruch. Im Grunde sorgte er nur dafür, daß immer eine Treibstoffreserve zur Verfügung stand.«
    »Aber…« setzte Benden an, in dem Wunsch, Shensu zu beschwichtigen.
    »Er sparte den Treibstoff, um fliegen zu können. Er mußte fliegen.« Shensus Blick wanderte ins Leere, als er seinen leidenschaftlichen Nachruf fortsetzte. »Es war sein Leben. Als er auf den Weltraum verzichten mußte, konstruierte er ein kleines Atmosphärenflugzeug. Ich kann es Ihnen zeigen. Hier in Honshu flog er damit, wo niemand außer uns ihn sah. Doch jeden von uns nahm er abwechselnd mit in die Luft.« Während Shensu in Erinnerungen schwelgte, wurden seine Züge weich. »Auf diese Belohnung arbeiteten wir alle hin. Und ich verstand, was ihn am Fliegen so faszinierte.« Er holte tief Luft und betrachtete dann die beiden Flottenoffiziere mit seinem üblichen verschleierten Blick.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich glücklich wäre, wenn ich nie wieder fliegen dürfte«, räumten Benden ein. »Danke, daß Sie uns ins Vertrauen gezogen haben, Shensu.«
    »Mein Vater wäre entzückt, wenn er wüßte, daß ein Benden durch seine Treibstoffvorräte in die Lage versetzt wird, Menschen zu retten«, entgegnete Shensu mit einem listigen Seitenblick auf den Lieutenant. »Ich schlage vor, wir warten bis spät nachts, wenn uns niemand beobachten kann. Die Marines, die Sie mitgebracht haben, scheinen recht stämmige Kerle zu sein. Aber diesen Fähnrich lassen Sie am besten beim Shuttle zurück. Er quasselt zuviel. Kimmer darf nichts von unserer Transaktion erfahren. Es genügt, wenn er von Pern fortgebracht wird.«
    »Haben Sie den Inhalt der Kanister kürzlich gecheckt, Shensu?« fragte Saraidh. Als er den Kopf schüttelte, ging sie geduckt in die Höhle hinein und inspizierte ein paar von den Containern. »Ihr Vater hat an alles gedacht, Shensu«, sagte sie über die Schulter, während sie in den Kanister hineinspähte, den sie auf den Kopf gestellt hatte. »Ich hatte Angst, nach über fünfzig Jahren könnte der Treibstoff vom Plastik verschmutzt sein, aber die Flüssigkeit ist klar; es gibt keine Spur von Ablagerungen.«
    »Welche Edelsteine sollten wir Ihrer Ansicht nach mitnehmen?« erkundigte sich Shensu beiläufig.
    »In der Industrie ist man ganz scharf auf Saphire, reinen Quarz und Diamanten«, erklärte Saraidh, nachdem sie die niedrige Höhle wieder verlassen hatte. Sie streckte den Rücken, der von der halbgebückten Haltung schmerzte. »Doch hauptsächlich benutzt man Edelsteine nach wie vor, um sich damit zu schmücken. Abnehmer sind reiche Frauen, eitle Stutzer und Leute, die ihre Kuscheltiere damit behängen.«
    »Schwarze Diamanten?« fragte Shensu und blickte erwartungsvoll drein.
    »Schwarze Diamanten!« wiederholte Saraidh verblüfft.
    »Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen welche«, forderte Shensu sie mit freudigem Lächeln auf. »Zuerst verschließen wir die Höhle, und dann steigen wir zu unseren Werkstätten hinunter. Danach führe ich Sie durch die ganze Festung, wie versprochen.« Er grinste.
    Benden wußte nicht, was schlimmer war, der Anstieg oder der Abstieg. Auf der engen Wendeltreppe wurde ihm schwindlig, und er hatte das Gefühl, er könne jeden Augenblick diese endlose Spirale hinunterstürzen. Weltraumspaziergänge oder Manöver in Schwerelosigkeit machten ihm nichts aus, doch an diese Form von Aktivität war er nicht gewöhnt. Ein wenig beruhigte es ihn, daß Shensu voranging. Doch wenn Saraidh die Stufen hinuntersegelte und ihn mitriß, konnte Shensu sie beide vermutlich auch nicht abfangen.
    Sie passierten etliche Treppenabsätze, die Shensu indessen links liegen ließ. Nach

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