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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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drehte sie den Kopf zur Seite, und ihre Schultern bebten.
    »Er starb, weil er so gierig war«, kommentierte Kimo in gelassenem Ton. »Und wir leben, Chio. Jetzt können wir uns eine neue Existenz schaffen und nach unseren eigenen Vorstellungen leben.«
    »Das wäre schön«, meinte Faith sehnsüchtig.
    »Wir sind nicht länger Kimmers Sklaven«, fügte Kimo hinzu.
    »Ohne Kimmer wären wir alle krepiert, als Mutter starb«, hielt Chio ihrem Bruder entgegen, während sie mit den Tränen kämpfte. Sie konnte es nicht lassen, den Mann zu verteidigen, der sie so lange unterdrückt hatte.
    »Sie starb, weil sie so viele Fehlgeburten hatte!« konterte Kimo. »Das darfst du nicht vergessen, Chio. Du selbst wurdest zwei Monate nach deiner ersten Blutung schwanger. Vielleicht weißt du nicht mehr, wie bitterlich du damals geweint hast, aber ich denke immer noch daran!«
    Chio starrte ihren Bruder an, ihr Gesicht eine sorgenzerfurchte Maske. Mit schmalen Augen wandte sie sich an Benden und Ni Morgana. »Werden Sie Ihrem Captain ezählen, wie Kimmer starb?«
    »Natürlich müssen wir dieses unglückliche Vorkommnis in unserem Bericht erwähnen«, erwiderte Benden.
    »Und wer hat ihn umgebracht?«
    »Wir wissen nicht einmal, ob er ermordet wurde, oder ob er vielleicht selbst die Luftschleuse öffnete.«
    Chio erschrak, als hätte sie an diese Möglichkeit noch gar nicht gedacht. Sie zupfte an Kimos Ärmel. »Hältst du das für denkbar?«
    Kimo zuckte die Achseln. »Er glaubte an seine eigenen Lügen, Chio. Als man das Metall fand, bekam er es vielleicht mit der Angst, er müßte im Elend dahinsiechen. Jedenfalls war er Ehrenmann genug, um sich selbst zu töten.«
    »Ja, er war ein Ehrenmann«, murmelte Chio kaum hörbar. »Ich bin müde. Ich möchte schlafen.« Sie drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.
    Kimo nickte den beiden Offizieren triumphierend zu. Faith hüllte Chio in eine wärmende Decke und bedeutete den anderen zu gehen.
    Während der nächsten Tage entwickelte sich zwischen den Passagieren und der Crew ein entspannteres Verhältnis. Die Kinder hockten stundenlang vor dem 3D-Schirm und stöberten in der Bord-Videothek. Saraidh überredete Chio und die Mädchen dazu, sich auch einige Bänder anzusehen, weil sie glaubte, dies würde sie allmählich in die Wunder der modernen High-Tech-Zivilisation einführen.
    »Ich weiß nicht, ob sie sich beruhigt haben oder vor Angst wie betäubt sind«, berichtete sie Benden, der an der Kontrollkonsole der Gig Wache schob. Sie hatten immer noch keinen Kontakt zur Amherst, obwohl dies kein Grund zur Sorge war – noch nicht. »Wie viele Male haben Sie diese Gleichungen geprüft, Ross?« fragte sie nach einem Blick auf sein Notepad.
    »So oft, daß mir kein Rechenfehler unterlaufen sein kann«, gab er mit schiefem Grinsen zurück. »Wir haben nur eine einzige Chance.«
    »Ich bin nicht besorgt«, entgegnete sie lächelnd und mit einem Achselzucken. »Und jetzt ab mit Ihnen. Das ist meine Wache.« Kurzerhand scheuchte sie ihn aus dem Cockpit.
    »Lieutenant?« hallte tags darauf Nevs aufgeregte Stimme durch den Niedergang. »Ich habe Kontakt mit der Amherst.« Jubel empfing Ross, als er in die Kabine schwebte.
    »Die Signale sind noch schwach und undeutlich, Sir, aber man hört eindeutig Stimmen«, erklärte Nev breit grinsend.
    Erleichtert lächelte Ross zurück und drückte auf einen Schalter in der Armstütze seines Sessels. »Hier spricht Ross Benden, Sir. Wir müssen einen neuen Rendezvouspunkt ausmachen.«
    Fargoe bestätigte, daß sie seine Meldung empfing, und obwohl ihre Stimme von Störungen unterbrochen wurde, brauchte er nicht jede Silbe zu verstehen, um zu wissen, was sie sagte.
    »Ma'am, wir mußten von unserem ursprünglichen Kurs abweichen. Derzeit beabsichtigen wir ein Swing-by-Manöver um den ersten Planeten.«
    »Wollen Sie sich einen Sonnenbrand holen, Benden?«
    »Nein, Ma'am, aber uns bleiben nur noch zwei Komma drei KPs Delta V.«
    »Wie haben Sie denn das geschafft?«
    »Aus humanitären Gründen mußten wir die letzten zehn Überlebenden des Kolonisierungsprojekts an Bord nehmen.«
    »Zehn?« Eine Pause entstand, die nicht auf Interferenzen zurückzuführen war. »Ich bin gespannt auf Ihren Bericht, Benden. Das heißt, falls Ihre humanitäre Einstellung Sie nicht daran hindern wird, ihn abzugeben. Wieviel an Übergewicht schleppen Sie mit?«
    Nev reichte ihm sein Notepad, und Benden las die Zahlen ab.
    »Hmm. Grob geschätzt würde ich sagen, daß sich unsere

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