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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ausführung, indem er jede Silbe einzeln betonte. »Die Familien, die mit uns kommen wollen, können sich endlich nach Herzenslust ausbreiten. Die hier herrschenden engen Wohnverhältnisse sind der Hauptgrund für unseren Wunsch, eine neue Ansiedlung zu gründen, Paul.« Er schüttelte sich. »Ich weiß, daß wir zusammenbleiben mußten, um uns gegenseitige Hilfe und Sicherheit zu gewährleisten. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Platzmangel verträgt sich nun mal nicht mit meinem Beruf. Meine besten Zuchtstuten kommen in die Jahre, ohne daß ich sie decken lassen kann. Und seit wir getrockneten Seetang verfüttern, um den Anteil der Proteine und Pflanzenfasern zu erhöhen, kommen wir mit nur einem Futtermittelerzeuger aus.«
    Paul hob beide Hände. »Laß mich auch mal was sagen, bitte, Red.« Er schmunzelte. »Ich habe überhaupt nichts dagegen, daß ihr fortgeht.«
    »Wirklich nicht?« Red war über alle Maßen verblüfft. »Und ich dachte…«
    Paul Benden lachte, was recht selten vorkam. In diesem Moment merkte der Tierarzt, wie sehr sich Paul in den letzten neun Jahren verändert hatte. Kein Wunder, wenn man berücksichtigte, welche Bürde auf ihm lastete, seit Emily Boll vor drei Jahren am Fieber gestorben war.
    Paul stand auf und trat an die Wand in seinem Büro, an der etliche Übersichtskarten hingen. Sie stammten von den Sonden, die man zu Vermessungs- und Beobachtungszwecken ausschickte, nachdem die Kolonisten in den Parkorbit um Pern eingeschwenkt waren. Die Gegenden, die von den verschiedenen Teams erforscht worden waren, trugen die Symbole der entdeckten Metalle und Mineralien. Die Stellen, an denen Höhlensysteme vorkamen, waren rot markiert, wobei man den per Echolot erkundeten Verlauf der Gänge grob eingezeichnet hatte. Drei vergrößerte Luftbildaufnahmen zeigten die riesige, ausufernde Festung Fort und den in einem erloschenen Vulkankrater angelegten Fort-Weyr, wo sich die Drachenreiter niedergelassen hatten; ein Stück weiter entfernt sah man die erst im vergangenen Sommer gegründete Siedlung in Boll.
    »Ich würde es nie zulassen, Red, daß Leute in ihr Unglück rennen, nur weil sie den Wunsch verspüren, von hier weg zu kommen. Aber eine Dezentralisierung ist in der Tat wichtig.« Red wußte, daß Benden ein erneutes Aufflackern des geheimnisvollen Fiebers fürchtete, das drei Jahre zuvor einen großen Teil der Burgbevölkerung dahingerafft hatte. »Wir müssen damit beginnen, autonome, sich selbst versorgende Kommunen zu etablieren. Ich werde darauf drängen, daß dieser Punkt in unsere Verfassung aufgenommen wird. Doch da der Fädenregen eine konstante Bedrohung darstellt, dürfen wir nur so viele neue Siedlungen gründen, wie die Drachen im Ernstfall verteidigen können. Ohne den Schutz durch die Drachengeschwader ist an eine Expandierung gar nicht zu denken. Ich will nicht noch mehr kostbare Menschenleben aufs Spiel setzen – nicht nach den Verlusten durch die letzte Seuche.«
    Paul setzte eine grimmige Miene auf. Die meisten Familien in Burg Fort hatten Angehörige verloren, als eine fiebrige Erkrankung die ohnehin von Rückschlägen stark gebeutelte Kolonie heimsuchte. Alte Menschen, Kinder und schwangere Frauen fielen der Epidemie als erste zum Opfer. Ehe die verzweifelt nach einem Gegenmittel forschenden Mediziner einen Impfstoff entwickelten, hatte sich die Pest in Windeseile verbreitet und viertausend Tote gefordert. Doch die Infizierten, die überlebten, waren fortan gegen den heimtückischen Erreger immun. Obwohl man nichts unversucht ließ, um den Ursprung des Krankheitserregers zu finden – man prüfte die Nahrungsmittel, die Belüftungssysteme, fahndete in den hydroponischen Komplexen nach eventuellen allergieerzeugenden oder toxischen Substanzen – blieben sowohl der Erregertyp als auch der Übertragungsweg ein Rätsel.
    Durch das Fieber war ein weiteres Problem entstanden: Es gab eine große Anzahl verwaister Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Die mußten in Pflegefamilien aufgenommen werden, und obwohl sich genug freiwillige Ersatzeltern meldeten, war es nicht immer einfach, für jedes Kind die optimale Umgebung zu finden.
    »Jeder, der die Burg verläßt, muß sich dazu verpflichten, nur solche… Domizile in Besitz zu nehmen, die angemessen erforscht und getestet wurden.« Paul lachte humorlos, und Red deutete ein Grinsen an. ›Domizile‹ war ein ziemlich hochtrabender Ausdruck für die primitiven Höhlenwohnungen, die auf sie warteten. »Pierre und seine Leute

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