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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Das warme, belebende Getränk half ihnen, einen langen, ungemütlichen Tag zu überstehen.
    Der Trampelpfad – von einem Weg konnte längst nicht mehr die Rede sein – war von der Nässe aufgeweicht und behinderte ihr Vorwärtskommen. Doch als sich allmählich die Dämmerung herabsenkte, wußte Red, daß sie nicht mehr weit von dem Fluß entfernt waren, den er sich als Grenze für sein Land ausgesucht hatte; und diesen Fluß hatte Maddie gemeint, als sie ihm durch Snapper eine Warnung zukommen ließ. Die Furt, die sie überqueren wollten, lag in einer breiten Mulde, wo sich der Strom über einem Untergrund aus Schieferton auffächerte.
    Er ließ Laternen anzünden. Das lumineszierende Myzel, mit dem Ju Adjai Benden experimentiert hatte, vermochte einen Innenraum ausreichend zu beleuchten, doch bis jetzt hatte man noch keine adäquate Abschirmung entwickelt, um es im Freien benutzen zu können.
    »Wir sind am Fluß, Dad!« brüllte Brian vor ihm aus dem Dunkel. »Er führt Hochwasser!«
    Red stöhnte. Er wollte die Überquerung sofort in Angriff nehmen, nicht nur, weil das Land auf der anderen Seite ihm gehörte, sondern weil es für ein Nachtlager besser geeignet war. Flüchtig spielte er mit dem Gedanken, den nächsten Morgen abzuwarten, doch diese Idee verwarf er augenblicklich wieder.
    Die Flußniederung auf dieser Seite stand bereits einen Zoll tief unter Wasser. Wenn der Strom jetzt schon angeschwollen war, würden vielleicht ein paar Stunden genügen, um die Passage für die kleineren Schlittenwagen unmöglich zu machen. Wenn die Räder nicht mehr griffen, würden sie von der Strömung mitgerissen werden. Und dies war die beste Furt in einem Umkreis von mehreren Kilometern – falls er den Weg im Düstern überhaupt fand.
    So kurz vor seinem Ziel angelangt, widerstrebte es ihm, sich von einem Fluß aufhalten zu lassen.
    Er borgte sich eine Laterne von einem der kleineren Karren und trabte durch den Schlamm an die Spitze der Karawane. King neben Brian durchparierend, betrachtete er finsteren Blicks die unruhige, verwirbelte Oberfläche des stark angeschwollenen Flusses. Er stellte sich in die Steigbügel, hob die Laterne hoch über seinen Kopf und spähte nach links, um den Steinturm zu finden, mit dem er den Beginn der Furt markiert hatte.
    »Der Steinhaufen steht schon unter Wasser, verflixt noch mal!« knurrte er.
    »Ob es hier Unterströmungen gibt, Dad?« fragte Brian und deutete auf einen großen Ast, der geschwind an ihnen vorbeitrieb.
    »Kann sein, wenn das Wasser eine bestimmte Höhe erreicht. Morgen früh ist für die kleinen Wagen kein Durchkommen mehr, soviel steht fest. Verflucht, wenn wir den Fluß nicht gleich überqueren, sitzen wir tagelang hier im Schlamm – und unser Ziel ist quasi einen Steinwurf weit entfernt.«
    »Dann mal los, Dad«, forderte Brian ihn auf. »Ich versuche mein Glück ein Stückchen weiter rechts. Diese Furt habe ich schon öfter durchquert, und Cloudy ist ein guter Schwimmer.«
    Mit Schenkeldruck trieb er seinen Grauen ins Wasser. Das Pferd senkte den Kopf, schnaubte nervös und war keineswegs so gefügig, wie sein Reiter behauptet hatte.
    »Treib ihn nicht zu sehr an, Brian«, warnte Red. »Pferde haben Verstand und ein sicheres Gespür für Gefahren. Ich halte mich links. Wenn ich nur die Steine sehen könnte… Aha!« Im schwankenden Schein seiner Laterne entdeckte er den Turm aus aufgeschichteten Felsbrocken, über den das Wasser hinwegschoß.
    Er trieb King vorwärts. Der Hengst, ein mutiges Tier, das jeder Situation gewachsen war, stieg ins Wasser und schritt forsch aus. Red lenkte ihn nach links, da die Furt diagonal über das Flußbett verlief. In der Dunkelheit ließ sich das gegenüber liegende Ufer nicht erkennen, und vermutlich war die Böschung bereits von den Wassermassen überspült.
    Während King sich zuversichtlich voran bewegte, wobei das Wasser ihm noch nicht bis zum Knie reichte, grübelte Red darüber nach, ob es klug sei, bei dieser Finsternis den Fluß zu queren. Fanden sie die Furt, war der Weg relativ gefahrlos, und im Nu befänden sie sich auf ihrem eigenen Land. Doch wenn das Wasser so hoch stand, daß die Wagen zu schwimmen anfingen, würden auch die Zugtiere von den Beinen gerissen.
    Vorsichtshalber sollte man die Schlitten mit Stricken sichern, und Reiter mußten sich längs der Strecke bereithalten, um notfalls sofort einzugreifen. Nun spürte Red, daß King den festen, steinigen Grund der Furt erreicht hatte.
    »Gut gemacht, King, braver

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