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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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waren und perfekt saßen. Er nahm sich vor, am Abend noch einmal die gesamte Ausrüstung zu prüfen, nachdem man sie gesäubert hatte.
    Der Zwangsaufenthalt dauerte mehrere Stunden, doch als sich der Zug dann endlich in Bewegung setzte, war man frohen Mutes, und Menschen, die das Lachen bereits verlernt hatten, wirkten entspannt und glücklich. Es war beinahe so, sinnierte Red, als genüge allein der Umstand, sich draußen frei bewegen zu können, ein Ziel vor Augen zu haben, um die letzten Reserven dieser Leute zu mobilisieren. Über kleine Probleme setzte man sich einfach hinweg, froh, der Enge und dem erdrückenden Mangel an Intimsphäre endlich entronnen zu sein.
    Dieser wiedererwachte Pioniergeist versetzte ihn in Hochstimmung. Es war ein hoffnungsvoller Neubeginn. Noch viel harte Arbeit und Schinderei warteten auf sie, ehe die Burg bewohnbar, geschweige denn komfortabel wurde. Noch eine ganze Weile würde man Entbehrungen und Opfer auf sich nehmen müssen. Denn so lange man dabei war, das vorhandene Höhlensystem zu erweitern, läge der feine Steinstaub überall.
    Er hatte so viele Atemschutzmasken mitgenommen, wie Joel herausrückte, doch sie reichten nicht aus, um alle Leute damit zu versorgen. Nur die Arbeiter direkt vor Ort würden welche ausgehändigt bekommen. Steinstaub war so fein, daß er lange in der Luft schwebte und sich weit verbreitete; er durchdrang alle Ritzen und heftete sich an jeden Gegenstand. Selbst die Kleidung war nicht mehr sauber zu kriegen, darüber hatte sich Mairi beschwert, als Red nach seinem ersten längeren Aufenthalt in der Höhle heimkam.
    Er hoffte, Max Schultz und sein Trupp hätten es geschafft, die Umzäunungen und Viehkoppeln fertigzustellen. Red hatte fast seine letzten Credits für Plastikpfosten und Plastikbretter hergegeben. Die Tiere, in denen sich im Stall Bewegungsdrang aufgestaut hatte, sollten möglichst viel Zeit im Freien verbringen, auch wenn es noch eine Weile dauern würde, bis man Gras aussäen konnte.
    Vorerst reichte die Zeit nicht aus, um die Pferde regelmäßig zu bewegen, aber die Stalleinrichtungen in den weitläufigen, niedrigen Kavernen boten bequem Platz für alle Tiere. Das wichtigste waren Weidegründe unter freiem Himmel. Deccie Foley, die ein Händchen dafür hatte, wenn es galt, Tieren etwas beizubringen, mußte Hunde darauf dressieren, bestimmte Pfiffe oder Rufe zu befolgen; auf diese Weise genügte eine Person, um eine Herde unverzüglich in eine Schutzeinrichtung zu treiben, wenn ein Fädenfall drohte.
    Gegen Nachmittag fing es an zu nieseln – gottlob regnete es keine Fäden, obschon der graue Himmel über dem Westgebirge Anlaß zu Sorgen gab. Doch die Fäden bewegten sich immer von Osten nach Westen. Aus diesem Grund hatte Red seine Burg in die nach Osten gerichtete Felswand gebaut, damit man von jedem Fenster aus eine drohende Gefahr rasch erkannte.
    Um etwas von der verlorenen Zeit aufzuholen, aßen sie schnell ihren Mittagsimbiß, während sie die Tiere an einem der vielen Wasserläufe tränkten, die sie überqueren mußten. Red überlegte, ob er die neue Burg nicht nach einem Fluß benennen sollte. Genau wie die Gegend um Fort, so war auch sein Land von zahlreichen Flüssen und Bächen durchzogen, die auf der östlichen Seite des Gebirges entsprangen und dem Meer zuströmten.
    Als sie des abends ihr Lager aufschlugen, regnete es immer noch. Infolgedessen gab es wieder einen kalten Imbiß. Aber Mairi entfachte unter einem Wagen mit hohen Rädern ein kleines Feuer, auf dem sie Wasser für heiße Getränke kochte. Das warme Wasser reichte sogar aus, um die Lederriemen der Zuggeschirre einzuweichen und mit einer speziellen Sattelseife zu behandeln.
    Red selbst überzeugte sich davon, daß jedes einzelne Teil, das auf dem Körper der Tiere auflag, weich und biegsam war. Selbstverständlich prüfte er auch nach, ob sich die Ochsen und Packpferde frische Druck- und Wundstellen zugezogen hatten.
    Trotz der klammen Kälte, die der Vorfrühlingsregen gebracht hatte, schlummerte Red ein, sowie er sich neben Mairi zur Ruhe bettete. Snapper rollte sich zwischen ihnen zusammen, wie um sich warm und trocken zu halten, und Red fragte sich, wie lange ihm die kleine Feuerechse in diesem ungastlichen Land noch treu bleiben würde.
    Anderntags regnete es noch heftiger. Mairi bestand darauf, daß jeder zum Frühstück heißen Haferschleim aß, um die Kälte aus den Knochen zu vertreiben, und für die Thermosflaschen wurden Unmengen von Klah aufgebrüht.

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