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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Junge!« lobte Red den Hengst und strengte sich an, in dem matten Schein der Laterne etwas zu erkennen. Wie sehr wünschte er sich einen starken Scheinwerfer! Doch die Apparate, die man ihnen gewährt hatte, befanden sich alle droben in den Höhlen, wo ihre grellen Strahlen die stygische Düsternis in den Kavernen verscheuchten.
    »Brian! Mir nach!« brüllte Red, den Arm in weitem Bogen schwenkend, damit seine helle Regenschutzkleidung zu sehen war. Sekunden später tauchten Cloudys grauer Kopf und Rumpf aus der Dunkelheit auf, als Brian sich im Kantergalopp näherte, rechts und links Wasserfontänen verspritzend.
    »Wenn wir noch heute nacht den Fluß überqueren wollen, brauchen wir die starken Strahler aus der Burg«, erklärte Red. »Sowie wir das andere Ufer erreichen, reitest du wie der Teufel hin und bringst die Scheinwerfer hierher. Jeder, der noch wach ist, soll auch mitkommen. Wir benötigen jede Menge Helfer. Die Leute sollen Stricke mitbringen und die starken Pferde, mit denen Kes den Boden umgepflügt hat.«
    »Klar, Dad. Ich habe verstanden«, erwiderte Brian lachend.
    Plötzlich stieg das Wasser über Kings Knie, und überrascht warf das Pferd den Kopf hoch. Über die Schulter blickend, versuchte Red abzuschätzen, wie weit sie sich von ihrem Ausgangspunkt entfernt hatten. Doch sie befanden sich in der Mitte des Stroms, und weder das eine noch das andere Ufer waren klar zu erkennen.
    »Anfang und Ende der Furt müssen mit Laternen markiert werden«, legte Red dar. »Wenigstens ein Teil der Passage wird einigermaßen beleuchtet, und man weiß, welche Richtung man einzuhalten hat.« King wich nach rechts aus; Red korrigierte ihn und befand sich auf einmal selbst bis zu den Knien im Wasser. King vollführte zwei gewaltige Galoppsprünge nach links und erreichte wieder den steinigen Untergrund.
    Der Hengst schnaubte heftig, wie um seinen Unmut über die Ignoranz seines Reiters kundzutun. »Schon gut, alter Junge, du kennst den Weg besser als ich. Ich weiß ja, ich hab Mist gebaut.« Liebevoll tätschelte er Kings Hals und lockerte die Zügel. Gott, war das Wasser kalt! Die Fluten stammten nicht nur von dem Dauerregen, sondern auch von der Schneeschmelze.
    Brian, der hinter ihm ritt, vermied ein ähnliches Mißgeschick. Noch einmal, an der Stelle, wo der Schieferton endete, umspülte das Wasser Reds Stiefel, doch dann stieg das ufernahe Gelände an, und das Wasser reichte den Pferden nur noch bis zu den Fesselgelenken.
    Sich in den Steigbügeln aufrichtend, schwenkte Red triumphierend die Laterne und stieß einen Jubelschrei aus. Brian stimmte mit einem wahren Freudengeheul ein.
    »Kennst du von hier aus den Weg zur Burg, Sohn?« fragte Red mit leiser Besorgnis. So oft hatte Brian die Reise noch nicht unternommen, und die Finsternis verhüllte die meisten Landschaftsmarkierungen. »Nimm lieber meine Laterne mit.« Er beugte sich zu Brian hinüber.
    »Auf gar keinen Fall, Dad. Du brauchst sie als Signalleuchte.«
    »Es wäre vernünftiger, du nimmst sie an dich, damit du die Burg überhaupt sicher erreichst. Ab mit dir, und verlaß dich auf Cloudy.«
    »Das tu ich doch immer, Dad«, meinte Brian und nahm die Laterne in Empfang. »Hoppla! Hab sie schon!« Dann trabte er die sanfte Böschung hinauf.
    Red sah ihm eine geraume Zeit lang hinterher, ehe er King in den Fluß zurück trieb, wobei er sich an den Lichtern auf der anderen Seite orientierte. Die leuchtenden Punkte vor Augen, fiel ihm diese Überquerung viel leichter. Wieder einmal hatte Mairi mit ihrem praktischen Verstand dafür gesorgt, daß viele kleine Feuer entzündet wurden. Auch wenn sie nur wenig Licht spendeten, so verbreiteten sie doch eine anheimelnde Atmosphäre und dienten in dieser bewölkten, regnerischen Nacht als Wegweiser.
    Red sorgte dafür, daß alle verfügbaren Laternen eingesammelt wurden, dann ließ er neben seinem überfluteten Steinturm eine lange Metallstange in den Boden treiben. Eine Laterne befestigte man an der Spitze, eine zweite in Augenhöhe; zusätzlich verknotete man in der Mitte des Pfahls ein dickes Tau, das quer über den Strom gespannt werden sollte, um denen, die zu Fuß marschierten, notfalls einen Halt zu geben.
    Das Ende des Taus schlang Red um sein Sattelhorn. Er saß wieder auf und ließ sich drei Laternen sowie zwei Stangen geben. Dann führte er ein paar andere mit Lampen ausgerüstete Reiter in den Fluß. In bestimmten Abständen mußten die Männer Posten beziehen; mit hochgehaltenen Laternen konnten

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