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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hinteren Ende der Kaverne aufstanden. Sie würde eine der letzten bei der Verlosung sein, und die Ungeduld machte ihr schwer zu schaffen. Ob sich ihr Wunschtraum erfüllte, einem Weyr an der Ostküste anzugehören? Oder würde sie hier in Fort bleiben müssen, weil sie die jüngste Königinreiterin war und noch viel zu lernen hatte?
    Eigentlich sollte sie hoffen, in Telgar stationiert zu werden, denn dort wohnten ihre Eltern, die sich über ihre Nähe freuen würden, besonders, weil ihre Geschwister andernorts ihre Gesellenzeiten absolvierten. Doch der Doppelkrater war ihr ans Herz gewachsen, und in ihrer Phantasie hatte sie bereits minutiös geplant, wie man das Höhlen- und Gänge-Labyrinth am besten nutzen konnte – als hätte sie das Recht, darüber zu bestimmen!
    Die Reiter der braunen und bronzenen Drachen verkündeten lautstark ihre neuen Zugehörigkeiten, sprangen vor Begeisterung von ihren Plätzen hoch oder fuchtelten wild mit den Armen herum. Zu ihrer Überraschung hörte Torene, daß sich die Reiter nicht nur über eine Stationierung an der Ostküste freuten, sondern von den Weyrn in Telgar oder auf der Großen Insel ebenso entzückt waren. Alles passierte so schnell, daß sie gar nicht unterscheiden konnte, wer die Ostküste gezogen hatte.
    Sie wunderte sich ein wenig, als Tarrie an die Hohe Tafel ging und den Beutel mit den Losen unter den dort sitzenden Geschwaderführern kreisen ließ. Weshalb hatte F'mar sie vorhin dann so angegrinst? Sie beobachtete, wie er seine Hand in den Beutel steckte und brannte darauf zu erfahren, wohin er gehen würde. So vertieft war sie in ihre Gedanken, daß sie zusammenzuckte, als jemand ihren Arm berührte. Als sie sich umdrehte, sah sie Nora neben sich stehen.
    »Du bist die letzte hier anwesende Königinreiterin, die ein Los zieht«, erklärte Nora. »Hoffentlich kriegst du das, was du dir wünschst. Gleich zieht Sorka die Lose für die Reiterinnen, die jetzt nicht hier sind.«
    Mit angehaltenem Atem faßte Torene in den Beutel und fühlte eine Anzahl Lose. Sie schloß die Augen, entschied sich für eines und zog es heraus.
    Torene blies den Atem aus und lächelte die andere Königinreiterin nervös an, ehe sie den Mut fand, sich über ihr Schicksal zu vergewissern. Immer und immer wieder las sie, was da geschrieben stand.
    Dauernd wiederholst du ›Ostküste‹, bemerkte Alaranth geduldig. Gehen wir an den Ort, den du so sehr magst?
    »Ja, o ja!« hauchte Torene und preßte das Los mit der glücklichen Nachricht an ihre Brust.
    »›Ja, o ja!‹« äffte N'klas sie nach und zeigte ihr sein Los. Auch er hatte die Ostküste gezogen.
    Sie umarmte ihn in einer für sie eher untypischen Anwandlung von Überschwang. Er war so überrascht, daß er vergaß, die Situation auszunutzen. Und ehe er sich gesammelt hatte, ließ sie ihn genauso abrupt wieder los, wie sie ihn gepackt hatte.
    »Die Ostküste!« Triumphierend schloß sie die Faust um die Botschaft und merkte, daß ihre Hände schweiß-naß waren. Mit einem strahlenden Lächeln schaute sie zum Kopfende der Tafel hin. Sorka lächelte zurück und Sean nickte beifällig. Flüchtig erhaschte sie einen Blick auf F'mar, dem das Lächeln offenbar vergangen war. Fragend hob sie die Brauen, und mit den Lippen formte er stumm das Wort »Telgar«.
    Sie tat so, als sei sie enttäuscht, doch in Wirklichkeit war ihr die Entwicklung nur recht.
    Tarrie und Nora brachten die Beutel zur Haupttafel, und Sorka zog anstelle der abwesenden Königinnenreiterinnen; Sean vertrat die sechs Geschwaderführer, die der Versammlung nicht beiwohnten.
    »Jetzt wißt ihr alle, welchem Weyr ihr angehören werdet – vorläufig, denn wenn wir uns auf sechs Weyr ausbreiten, müssen Umverteilungen vorgenommen werden. Alle Geschwaderführer sind erfahren und wissen über die Leitung eines Weyrs genauso viel wie ich – dafür habe ich gesorgt!« Er ignorierte die Pfiffe und scherzhaften Zwischenrufe, mit denen man seinen selbstgefälligen Ausspruch quittierte. »Im Grunde gibt es nur eine einzige faire Vorgehensweise, die Weyrführer zu bestimmen.« Er legte eine Kunstpause ein, um die Spannung zu erhöhen. Noch nie hatte Torene Sean so aufgeräumt erlebt. Offensichtlich genoß er die Situation in vollen Zügen.
    »Wir lassen die Königinnen die Wahl treffen.« Zur allgemeinen Überraschung verbeugte er sich galant vor Sorka. »Und welche Königinnen eine Entscheidung fällen dürfen, bleibt dem Zufall überlassen. Bei uns spielt der Zufall eine größere

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