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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dafür sind die Falschspieler, die er zu jeder Versammlung schickt, damit sie arglosen Leuten die Taschen plündern.« Richud dachte einen Moment lang nach. »Gibt es einen Präzedenzfall, dass so ein Amtsenthebungsverfahren jemals stattgefunden hat?«
    »Nein. Diese Klausel wurde lediglich als Vorsichtsmaßnahme in die Verfassung aufgenommen. In Bitra herrschen derzeit Zustände, dass Menschenleben akut gefährdet sind, vor allen Dingen so kurz vor einem Fädenfall.«
    »Das mag wohl stimmen. Auf jeden Fall werde ich Sie begleiten. Aber nicht an meinem freien Nachmittag, den ich mit Angeln verbringen wollte!«, setzte er einschränkend hinzu.
    Craigath ließ die Reling los, und Drache und Schiff drifteten auseinander. Plötzlich erschauerte der Drache vom Schädel bis zur Schwanzspitze.
    Das tut gut. Mach es gleich noch mal!
    Mit wem sprichst du, Craigath? , wollte M'shall wissen. Plötzlich schien das Wasser um Craigath zu sprudeln und zu kochen, und M'shall musste die Beine über den Rist des Drachen legen, um nicht nass gespritzt zu werden. Auch seine Passagiere winkelten die Füße an.
    An meiner Haut reiben sich Delphine.
    Verspielte Tiere, nicht wahr? Aber heb dir das Vergnügenfür später auf, mein Freund. Wir haben noch eine Menge Arbeit zu tun. »Entschuldigung. Aber die Delphine haben Craigath gekitzelt.«
    »Sind Drachen kitzlig?«, wunderte sich Bridgely.
    »Ihre Bäuche sind sehr empfindlich.«
    Nun flitzten Delphine unter dem Drachen dahin, schnellten in die Luft und tauchten mit akrobatischer Behändigkeit wieder ins Wasser ein, um dann hurtig der davonsegelnden Schaluppe nachzuschwimmen.
    »Und wie geht es jetzt weiter? Nehmen wir uns noch einmal Jamson vor?«, fragte M'shall, während er liebevoll Craigaths Hals streichelte. Zu seiner Belustigung sah er, dass Richud wieder dabei war, seine Angelrute mit einem Köder zu versehen.
    »Das Beste wäre, wir würden Jamson nach Benden mitnehmen, damit er mit eigenen Augen sieht, was los ist. So wie Sie sich auch selbst einen Eindruck verschafft haben, Azury«, erwiderte Bridgely. Ihm grauste davor, in die unerbittliche Kälte des Hochlands zurückzukehren.
    Nehmt doch die Bilder mit , schlug Craigath zur Verblüffung seines Reiters vor. Ungefragt mischten sich Drachen so gut wie nie in ein Gespräch ein, aber M'shall hielt Craigath für hoch intelligent.
    »Welche Bilder?«, fragte er.
    »Bilder?«, wiederholte Bridgely. »Wovon sprechen Sie?«
    Maruth sagt, es gäbe Bilder. In Telgar.
    »In Telgar?«
    »Ach ja, der junge Maler!«, riefen M'shall und Bridgely im Chor.
    »Was für ein Maler?«, fragte Azury verwundert.
    Bridgely erklärte es ihm.
    »Eine ausgezeichnete Idee. Falls Jamson diese Skizzen als Beweis akzeptiert«, meinte der Burgherr von Süd-Boll skeptisch.
    Sein Misstrauen war berechtigt.
    »Woher wollen Sie wissen, dass der Maler die Realität festgehalten hat?«, zweifelte Jamson, nachdem er Iantines Zeichenblock durchgeblättert hatte. »Ich für meinen Teil glaube, die ganze Angelegenheit wurde maßlos übertrieben.« Er gelangte an das Bild, das die an den Füßen aufgehängten, mit Pfeilen gespickten Männer zeigte.
    »Und Ihnen genügt auch nicht mein Wort, Jamson?«, fragte Azury. »Ich habe persönlich mit einigen der Opfer gesprochen.« Er stöberte in dem Block und fand das Bild des Mannes, mit dem er sich ausgiebig unterhalten hatte. »Dieser Pächter zum Beispiel hat mir Auskünfte erteilt, die für mich maßgeblich waren. Ich bin fest davon überzeugt, dass er die Wahrheit sprach. Vier Tage und Nächte lang steckte man ihn, seine Frau und seine alten Eltern in einen Viehpferch, ohne Nahrung und Trinkwasser. Dass sie nicht verdurstet sind, verdanken sie dem Umstand, dass sie den Schnee lutschen konnten, der am Boden lag. Seine Eltern starben an Erschöpfung und Unterkühlung, obwohl wir sie noch lebend in den Weyr brachten. Aber sie waren so entkräftet von den Strapazen und Entbehrungen, dass man dort nichts mehr für sie tun konnte.«
    »Azury, wieso kümmern Sie sich nicht um Ihre eigenen Angelegenheiten und lassen Chalkin in Ruhe?«, versetzte Jamson irritiert. »Der Mann hat das Recht, mit seinen Leuten nach Belieben zu verfahren.«
    »Er hat keinesfalls das Recht, Menschen zu schikanieren und umbringen zu lassen«, widersprach Azury hitzig.
    Jamson maß ihn mit einem kühlen Blick. »Was hat das schon zu bedeuten, wenn ein paar arbeitsscheue Pächter …«
    »Ein paar?«, platzte Bridgely heraus, obschon er wusste, dass

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