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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ich. Ich finde es schön, dass Bridgely so freigebig den Wein austeilt«, fügte sie zu Zulaya gewandt hinzu.
    »Mir scheint, wir alle können jetzt einen guten Schluck vertragen«, erwiderte die Weyrherrin und warf einen Blick auf die drei Klägerinnen, die ihren Sieg augenscheinlich genossen. Sie hatten den Triumph verdient, fand Zulaya. »Und was geschieht jetzt?«
    »Nun, als Nächstes steht das zweite Verfahren an. Hoffentlich läuft alles genauso glatt«, antwortete M'shall.
    »Nein, ich meinte, was mit den drei Frauen geschehen soll.«
    »Ach so. Sie haben sich alle drei dafür ausgesprochen, in ihre Wohnstätten zurückzugehen. Sie wollen nicht, dass Chalkin sie für sich beansprucht, weil sie von ihren Besitzern verlassen wurden.« Er schnitt eine Grimasse. »Wer weiß, ob die Häuser überhaupt noch stehen. Chalkins Schläger haben viele Besitzungen niedergebrannt und die noch stehenden Mauern eingerissen. Vielleicht hat der Schneesturm sie davon abgehalten, noch mehr Schaden anzurichten. Aber …« – nun grinste er – »diese Frauen beweisen Mut, das muss man ihnen lassen. Jetzt kennen sie ihre Rechte und pochen darauf. So leicht lassen sie sich nicht mehr ins Bockshorn jagen. Sie haben sogar darum gebeten, dass man sie in die Bodenmannschaften zur Bekämpfung der Fäden aufnimmt. Auf jeden Fall möchten sie in der Fädenbekämpfung ausgebildet werden.«
    »Manchmal muss man erst etwas verlieren«, meinte Thea, »und sei es nur für eine ganz kurze Zeit, um schätzen zu lernen, was man besaß. Im Übrigen kann das Hochland bestimmt dazu beisteuern, dass den armen Menschen ein neuer Anfang ermöglicht wird.« Sie blickte sich in der Gruppe um, in der sie saßen. »Weiß man schon, wie viele Leute betroffen sind?«
    »Ja«, erwiderte Zulaya. »Dreihundertzweiundvierzig – nein, dreihundertdreiundvierzig, wenn man das zu früh geborene Baby mitrechnet. Vielen Dank, dass Sie helfen wollen, Thea,«
    Thea schnaubte: »Ich habe die Verfassung auch noch einmal durchgelesen und kenne meine Pflichten gegenüber meinen Mitmenschen. Ist Ihnen zufällig bekannt, wie viele Einwohner es in Bitra gibt?«
    Die Antwort darauf wusste M'shall. »Angeblich sind es 24 657 Bürger, aber möglicherweise hat Chalkin bei der letzten Volkszählung gemogelt.«
    »Na so was«, staunte Zulaya.
    »Bitra gehört zu den kleineren Gemeinden und besitzt keine nennenswerte Industrie – außer der Forstwirtschaft. Die Erzminen fördern lediglich für den Eigenbedarf. Dann gibt es noch ein paar Webereien, aber keinesfalls in dem Ausmaß, wie zum Beispiel in Keroon oder Benden.«
    »Nicht zu vergessen das Glücksspiel«, wandte Thea verächtlich ein.
    »Gewiss. Das ist Chalkins Haupteinnahmequelle.«
    »Nun, das letzte Spiel hat er jedenfalls verloren«, steuerte Zulaya trocken bei.
    »Sei dir da nicht zu sicher«, warnte K'vin.
    Verglichen mit der ersten Gerichtsverhandlung wirkte der zweite Prozess beinahe ernüchternd. Abermals vertrat Gardner die sieben Angeklagten, denen man vorwarf, fünf unschuldige Männer und Frauen misshandelt und getötet zu haben.
    Während Gardner seine Verteidigung darauf aufbaute, die Männer hätten lediglich Befehle befolgt, die da lauteten, jedweden Einwohner Bitras unter allen Umständen daran zu hindern, die Provinz zu verlassen, verwies die Anklagevertretung auf das verfassungsmäßig verbriefte Recht, sich auf ganz Pern frei bewegen zu dürfen.
    Folglich hätten die Grenzposten niemals Menschen foltern und zu Tode bringen dürfen, nur weil diese ihren Anspruch auf Freizügigkeit durchsetzen wollten. Keinesfalls stand es Chalkin zu, jemanden ohne ordentliche Gerichtsverhandlung quasi exekutieren zu lassen.
    Die Geschworenen zogen sich zurück und gelangten nach nur halbstündiger Beratung zu einem einstimmigen Urteil. Sie erkannten auf schuldig. Die Verurteilten sollten mit Drachen auf eine der südlichen Inseln verbracht werden, ausgerüstet mit Nahrungsvorräten für sieben Tage. Dies war die Strafe für Mord.
    »Befinden sich auf diesem Archipel viele Menschen?«, erkundigte sich Thea. »Wenn ich mich recht entsinne, hatte man schon früher Sträflinge dorthin abgeschoben. Selbst ganze Familien, aber diese Vorfälle liegen lange zurück.«
    Zulaya zuckte die Achseln. »Telgar hat noch niemanden in die Verbannung geschickt. Andernfalls wüsste ich es.«
    »In Benden hat es derlei auch noch nie gegeben«, ergänzte Irene. »Jedenfalls nicht, solange wir dort Anführer sind.«
    »Mein Vater ließ zwei

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