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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Geschichtsballaden fragte. »Musste mich mit diesem Gesetzeskram befassen. Warum gebt ihr euch mit den schurkischen Grenzposten überhaupt so viel Mühe? Ladet sie doch einfach auf irgendwelchen Inseln ab, und damit hat es sich. Die Verhandlungen waren vollkommen überflüssig, eine Farce.«
    »Keiner der Prozesse war eine Farce, Jemmy«, widersprach Clisser so hitzig, dass Jemmy überrascht hochblickte. »Im Gegenteil, sie waren notwendig um zu beweisen, dass wir nicht willkürlich handeln.«
    »Im Gegensatz zu Chalkin, wie?« Jemmy grinste, und sein unregelmäßiges Gebiss in dem langen, schmalen Gesicht wirkte noch wölfischer als sonst.
    »Genau.«
    »Ich finde, ihr verschwendet nur eure Zeit mit ihm.« Jemmy widmete sich wieder seiner Lektüre.
    »Was lesen Sie da?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich suche bestimmte Textstellen, weil ich mir sicher bin, dass es eine Möglichkeit gibt, die Position des Roten Sterns zu bestimmen. Und zwar ist diese Methode extrem simpel. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, worum es sich dabei handelt, aber ich weiß genau, dass es in irgendeinem Bericht erwähnt ist …«
    Gereizt schob er das Buch von sich weg. »Es wäre einfacher, wenn die Leute, die die alten Schriften kopieren, eine ordentliche Handschrift hätten. Es kostet zu viel Zeit und Mühe, diese Klauen zu entziffern.« Jählings fasste er über den unaufgeräumten Schreibtisch und hielt Clisser ein absonderliches Gerät unter die Nase. »Das ist Ihr neuer Computer.« Schmunzelnd betrachtete er Clisser, der den Gegenstand misstrauisch beäugte – auf zehn schmale Stangen aufgereihte bunte Perlen, in zwei ungleich große Partien geteilt.
    »Was ist das?« Clisser griff danach und merkte, dass die Perlen an den Stangen entlangrutschten.
    »Früher nannte man das einen Abakus. Es ist eine Rechenmaschine. Altmodisch, aber sehr genau.« Jemmy nahm ihm den Abakus ab und führte dessen Handhabung vor. »Dieser Apparat soll die elektronischen Rechner ersetzen. Die meisten funktionieren ja schon lange nicht mehr. Ach, ich habe da noch etwas Interessantes entdeckt.« Aus seinen Papieren fischte er ein Instrument, das aus einem Lineal mit einem zentralen Gleitstück bestand, wobei beide Teile mit logarithmischen Skalen markiert waren. »Mit diesem so genannten Rechenschieber lassen sich komplizierte mathematische Berechnungen anstellen. Es geht beinahe so schnell wie mit einem digitalen Rechner.«
    Clissers Blick wanderte zwischen diesen beiden Geräten hin und her. »So sieht also ein Rechenschieber aus. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Menschen früher dieses Instrument benutzten, aber ich hätte nie gedacht, dass auch wir eines Tages auf derlei antiquierte Techniken zurückgreifen müssten. Gute Arbeit, Jemmy, Sie haben wirklich Hervorragendes geleistet, als Sie diese alten Methoden zu neuem Leben erweckten.«
    »Wie man seinerzeit die Bahn des Roten Sterns berechnete, finde ich auch noch heraus, sowie Sie mich mit meinen Studien allein lassen und mir nicht noch mehr dringende Forschungsaufgaben zumuten.«
    »Ich hoffe nur«, entgegnete Clisser so diplomatisch wie möglich, »dass ich zur Wintersonnenwende und am Ende des Planetenumlaufs mit ein paar greifbaren Resultaten aufwarten kann.«
    Jemmy richtete sich kerzengerade auf, legte den Kopf schräg und starrte Clisser versonnen an. Clisser wagte kaum zu atmen, aus Angst, er könnte Jemmy aus seiner Konzentration reißen.
    »Verflixt noch mal!« Jemmy sank wieder auf seinem Stuhl zusammen und trommelte frustriert mit den Fäusten auf die Tischplatte. »Es hatte mit der Sonnenwende zu tun.«
    »Nun, wenn wir schon in die Zeiten des Rechenschiebers und Abakus zurückfallen, warum nicht auch gleich eine Sonnenuhr einrichten?«, schlug Clisser spaßeshalber vor.
    Abermals drückte Jemmy das Kreuz durch. »Keine Sonnenuhr«, sagte er gedehnt, »sondern eine kosmische Uhr … die den Lauf der Gestirne anzeigt … wie Stone … Stone … wie hieß das doch noch gleich?«
    »Stonehenge?«
    »Was war das?«
    »Eine vorgeschichtliche Steinsetzung auf dem Planeten Erde. Sallisha kann Ihnen mehr darüber erzählen, Sie müssen sie nur fragen«, antwortete Clisser behutsam und wurde mit einem rüden Abwinken belohnt. »Es handelt sich um einen erstaunlich präzisen Kalender, an dem man unter anderem Sonnenfinsternisse und andere kosmische Ereignisse ablesen konnte.«
    Clisser unterbrach sich und glotzte Jemmy an, dessen Kinnlade heruntergeklappt war, als könne er nicht

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