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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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geschlungen. »Ach du meine Güte … Was habe ich getan!«
    »Auf keinen Fall etwas Schlechtes«, beruhigte Iantine sie. »Sie klingt gar nicht aufgeregt.«
    Debera rückte ein Stück von ihm ab, um ihm in die Augen zu schauen. Er fand, seine Liebste habe noch nie so wunderbar, so voller Leben ausgesehen.
    »Du hast Morath gehört?«
    »Hmm, ja.«
    »Und das war nicht das erste Mal?« Sie wirkte unglaublich verblüfft.
    »Nein. Sie kennt sogar meinen Namen.« Er wusste, dass diese Information sie erschrecken konnte, doch er wollte aufrichtig sein.
    Debera riss die Augen auf und wurde blass. Ermattet lehnte sie sich gegen ihn.
    »Was mache ich nur?«
    Er streichelte ihr Haar, froh, dass sie nicht einfach davongelaufen war und all seine Hoffnungen zunichte gemacht hatte.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Morath mit diesem harmlosen Kuss Schaden zugefügt haben.«
    »Das nennst du einen harmlosen Kuss?«, empörte sie sich. »So leidenschaftlich bin ich in meinem Leben noch nicht geküsst worden.«
    Iantine lachte. »Ich auch nicht. Obwohl du mir zuerst einen Korb geben wolltest.« Er schloss sie fest in die Arme und wusste, dass der kritische Moment vorüber war. »Ich kann nicht anders, ich muss es dir sagen, Debera. Ich liebe dich. Immerzu muss ich an dich denken. Dein Bild geistert ständig durch meinen Sinn. Wenn ich fort bin, werde ich schrecklich unter der Trennung leiden. So wie du leiden würdest, wenn man dir Morath wegnähme.«
    Ihr stockte der Atem angesichts der bloßen Vorstellung, dass es jemals dazu käme.
    »Iantine, was soll ich dir antworten? Ich bin eine Drachenreiterin. Du weißt, dass Morath bei mir immer an erster Stelle kommt«, erwiderte sie sanft, während sie sein Gesicht streichelte.
    Er nickte. »So muss es auch sein«, entgegnete er, obwohl er sich insgeheim wünschte, er würde in ihrem Leben die Hauptrolle spielen.
    »Ich bin froh, dass du das einsiehst. Aber, Iantine, ich bin mir nicht sicher, was ich für dich empfinde, außer, dass dein Kuss mir gefallen hat.« Schüchtern blickte sie zu Boden. »Im Grunde hatte ich nur darauf gewartet, dass du mich küsst. Ich wollte immer wissen, wie es ist, wenn …« Verlegen brach sie ab.
    »Dann darf ich dich noch einmal küssen?«
    Sie legte eine Hand gegen seine Brust. »Nicht so schnell, Iantine! Wir wollen lieber nichts überstürzen. Das ist besser für mich und besser für Morath. Weil ich …« Sie fasste sich ein Herz und sprudelte die nächsten Sätze heraus. »Weil ich weiß, dass ich dich beinahe so sehr vermissen werde, wie ich Morath vermissen würde. Ich hätte nie gedacht, dass ein Drachenreiter so starke Gefühle für einen anderen Menschen entwickeln kann. Aber …« Sie verstärkte den Druck ihrer Hand auf seiner Brust, als sie merkte, dass er sie von neuem küssen wollte. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob es mein eigener freier Wille ist, oder ob ich dich so sehr mag, weil Morath dich liebt und ihre Empfindungen mich beeinflussen.«
    Ich beeinflusse dich nicht! , versicherte Morath. Es klang entschieden und ein wenig verärgert.
    »Sie sagt …«, begann Debera, doch Iantine schnitt ihr das Wort ab. »Ich hab's auch gehört.«
    Beide lachten, und die sinnliche Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, verflog. Dennoch nutzte er die Gelegenheit, um ihr einen sanften Kuss zu geben, nur um ihr zu zeigen, das er sich zu beherrschen vermochte und ihre Sorgen wegen Morath verstand.
    Zuvor hatte er so diskret wie möglich Erkundigungen über das Privatleben der Drachenreiter eingezogen. Was er erfuhr, stimmte ihn zuversichtlich und bedenklich zugleich. Es gab Vereinigungen zwischen Reitern und Nicht-Reitern, doch meistens verliefen diese nicht ohne Komplikationen. Besonders die grünen Drachen waren so triebhaft veranlagt und sexuell derart leicht zu stimulieren, dass Schwierigkeiten ohnehin vorprogrammiert waren.
    »Ich kann mich glücklich schätzen, dass Morath überhaupt mit mir spricht«, meinte Iantine. »Debera, ich habe dir offenbart, was mir seit langem auf der Seele lag. Moraths Einstellung kenne ich, und fürs Erste sollten wir es dabei belassen. Wir haben Zeit. Demnächst gehe ich für eine Weile nach Benden, und derweil kann Morath in aller Ruhe heranreifen.« Sanft zog er Debera enger an sich. »Wenn du mich dann noch im Weyr willkommen heißt, kehre ich zurück. Was glaubst du, sind deine Gefühle für mich von Dauer?«
    »Ja, davon bin ich fest überzeugt«, erwiderte Debera, und Morath bestätigte

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