Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge
unbewegter Miene beobachtet. Doch als er nun merkte, dass der kleine Braune zu ihm – und nur ihm allein – wollte, lief er über den Sand auf ihn zu.
»F'lon!« brüllte Robinton, um den infernalischen Lärm zu übertönen, den die Drachen und die Zuschauer verursachten. Mit dem Finger deutete er auf das letzte Paar.
F'lon schwenkte herum. Seine Kinnlade sackte nach unten, und er ließ den feierlichen Moment der Prägung auf sich einwirken.
»Sein Name lautet Canth!« rief Famanoran mit Freudentränen in den Augen und tätschelte den Hals seines neuen Freundes.
»Ich hab's dir doch gesagt«, bemerkte Robinton einige Male am selben Abend, als die Festlichkeiten in vollem Gange waren. Mit F'lar und F'nor, wie die beiden Jungen gemäß der Tradition der Drachenreiter jetzt hießen, hatte er bereits gesprochen.
»F'lon hätte es uns nie verziehen, wenn wir übergangen worden wären«, hatte F'lar dem Harfner anvertraut.
»Mir hätte es nicht so viel ausgemacht, wenn ich keinen Drachen mitbekommen hätte«, meinte F'nor gleichmütig.
Robinton schmunzelte. »Für einen Braunen ist dein Canth ziemlich groß, findest du nicht auch?«
»Doch, ja, das stimmt«, gab F'nor stolz zu.
Robinton entdeckte Manora, die darauf achtete, dass das Essen auf die vielen Tische verteilt wurde und jeder Gast einen Sitzplatz bekam. Er gratulierte ihr, und sie lächelte zerstreut, während sie jeden Winkel der Unteren Kavernen im Auge behielt.
»Heute war ein erfolgreicher Tag«, erklärte sie zufrieden.
»Du musst sehr stolz auf die beiden sein.«
»Das bin ich auch«, pflichtete sie ihm bei. Mit der ihr eigenen dezenten Würde nahm sie ihren Platz neben Jora ein, die ziemlich abgesondert von der restlichen Gesellschaft an der Hohen Tafel saß. Die Weyrherrin kümmerte sich um nichts, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielte, sondern stopfte nur alles Essbare in sich hinein, das sich in ihrer Reichweite befand. Manora aß langsam und mit offensichtlichem Genuss. Ihre mädchenhafte Anmut und ihre ruhige Ausstrahlung hatte sie nicht verloren.
Robinton tat sich gütlich an dem exzellenten Weißwein aus Benden. Lord Raid war gleichfalls anwesend, wie es sich für den örtlichen Burgherrn gehörte. Als Robinton zu ihm ging und mit ihm ein paar Worte wechselte, machte er einen unverkrampften, vergnügten Eindruck.
Als Robinton in die Harfnerhalle zurückkehrte, war Nip da gewesen und hatte ihm eine Nachricht hinterlassen.
» Um was wettest du mit mir, dass er demnächst Nabol einkassiert? «
Auf diese Wette wollte sich Robinton lieber nicht einlassen. Selbst ein Berufsspieler aus Bitra hätte in diesem Fall passen müssen.
Vielleicht trug Fax' erneute Aggression mit dazu bei, dass Tarathel eine große Versammlung ausrichtete, zu der er jeden einlud, einschließlich Fax. Vendross, Tarathels Hauptmann der Wache, hatte eine Horde von Fax' Männern in den Vorbergen von Telgar erwischt, wo Fremde nichts zu suchen hatten. Da Vendross' Trupp ihnen zahlenmäßig überlegen war, wagten Fax' Handlanger keinen Waffenstreich.
Sie behaupteten, sie hätten aufgrund der winterlich schlechten Straßenverhältnisse einen Umweg über Telgar machen müssen, eine Ausrede, die Vendross ihnen nicht abnahm. Auf kürzestem Wege geleitete er die Meute ins Hochland zurück. Tarathel war fest entschlossen, mit diesem Burgherrn von eigenen Gnaden ein ernstes Wort zu reden, um ihn davon abzuhalten, Gebiete von Telgar zu vereinnahmen. Nip und Robinton wunderten sich, dass Fax die Einladung zur Versammlung annahm.
»Wie ihr sehen könnt, unterstehen mir gut ausgebildete Kompanien von Wachleuten«, erklärte Tarathel Robinton und F'lon, die bereits am frühen Morgen in Telgar eingetroffen waren. Tatsächlich schien es in der Burg und auf dem umliegenden Gelände von Gardisten zu wimmeln.
F'lon nickte beifällig. »Man muss diesem Emporkömmling Paroli bieten, Tarathel.«
Der Burgherr von Telgar zog die Stirn kraus, da er es nicht gewöhnt war, von einem viel jüngeren Mann derart vertraulich angeredet zu werden. Dabei focht es ihn nicht an, dass F'lon als Weyrführer ihm rangmäßig ebenbürtig war. Robinton versetzte seinem Freund einen Rippenstoß, um ihn zu mehr Taktgefühl zu bewegen, doch F'lon ignorierte diesen Wink.
»Und euch Burgherren kommt es zu, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Denn wenn der Fädenfall wieder einsetzt, ist er außerstande, die Burgen, die er in Besitz genommen hat, angemessen zu beschützen.«
Tarathel hob die
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