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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auch Bekleidung dabei, die nicht in Harfnerblau ist?« platzte er heraus.
    »Ich schon«, entgegnete Merelan, »aber Petiron vermutlich nicht. Könnte er mit dieser Farbe jemanden verprellen?« Sie lächelte, um anzudeuten, dass sie die Anspielung verstand.
    »Nun ja, darauf läuft es wohl hinaus.«
    »Ich werde mir etwas ausdenken, um ihn von diesen Leuten fern zu halten«, versprach sie.
    Am ersten und zweiten Tag ergaben sich keine besonderen Vorkommnisse. Alles verlief reibungslos. Am Morgen des dritten Tages unterhielt Merelan die Kinder der Karawane mit Scherzliedern und brachte ihnen die dazu gehörigen Gesten bei. Dabei fiel ihr auf, dass sich ein zerlumptes Mädchen, die Augen vor Entzücken weit aufgerissen, der Gruppe verstohlen näherte. Merelan lächelte ihr aufmunternd zu.
    »Möchtest du mitmachen?« fragte sie freundlich.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. In ihre Augen trat ein halb sehnsüchtiger, halb furchtsamer Ausdruck.
    »Nur zu, alle anderen Kinder sind auch hier«, fuhr Merelan fort, um dem Mädel die Scheu zu nehmen. »Rob, rück zur Seite und mach Platz für das Mädchen.«
    Das Mädchen trat einen weiteren Schritt vor, dann schrie sie entsetzt auf, als ein Mann aus dem Wagen eines Händlers stürmte und direkt auf Merelan zuhielt.
    »Du da … hör sofort auf damit, du Luder! Du böses Weib lockst Kinder von ihren Eltern fort …«
    Zuerst begriff Merelan nicht, dass er sie meinte. Das Mädchen flüchtete sich in das verfilzte Walddickicht, das die Lichtung säumte, doch die Wut des Mannes war dadurch nicht verraucht. Mit zum Schlag erhobenem Arm wollte er sich auf Merelan stürzen.
    Robinton rannte zu seiner Mutter und klammerte sich an ihre Röcke, zu Tode erschrocken von den Beschimpfungen und dem gewalttätigen Gebaren des Kerls. Der Stationsmeister, zwei seiner Kuriere, Sev und drei weitere Händler eilten herbei, um Merelan zu beschützen. Sev stieß den Kerl zur Seite, sodass sein Schlag ins Leere ging. Die Kinder waren mittlerweile weinend davongelaufen.
    »Ruhig Blut, Rochers, sie ist nur eine Mutter, die Kindern Lieder beibringt«, versuchte Sev den aufgebrachten Mann zu beschwichtigen.
    »Aber sie singt , oder? Singen ist wichtig für sie. Sie singt, um Kinder an sich zu ziehen, sie zu entführen. Sie ist böse. Böse wie das ganze Harfnerpack, das den Leuten Dinge beibringt, die kein anständiger Mensch zum Leben braucht.«
    »Rochers, lass es gut sein«, drängte der Stationsmeister und zog den Mann unter Aufbietung all seiner Kräfte fort, während er Merelan verlegene und um Entschuldigung heischende Blicke zuwarf.
    »Komm mit, Rochers, wir müssen unseren Handel zum Abschluss bringen«, mischte sich einer der Händler ein. »Es fehlt nur noch der Handschlag …«
    »Harfnerhure!« brüllte Rochers und drohte Merelan mit der geballten Faust. Die Sängerin klammerte sich genauso fest an Rob, wie er sich an sie klammerte.
    »Sie ist keine Harfnerin, Rochers. Nur eine Mutter, die mit den Kindern spielt«, schnauzte der Stationsmeister in dem Versuch, Rochers Krakeelen zu übertönen.
    »Sie hat sie tanzen lassen!« Speichel schäumte in den Mundwinkeln des tobenden Kerls, derweil die Männer ihn zu der Wagenkolonne zurückzerrten.
    »Steig in Dalmas Wohnwagen, Merelan«, zischelte Sev ihr hastig zu. »Wir sorgen dafür, dass der Typ dich nicht mehr belästigt.«
    Merelan nahm Robie auf den Arm und bemühte sich, das schluchzende Kind zu trösten. Sie huschte zwischen die Bäume, die die Lichtung begrenzten, und hastete im Schutz des Waldes zu Dalmas Wagen, der als einer der Letzten in der Karawane stand. Als sie endlich hineinkletterte, zitterte sie am ganzen Leib, und vor Angst hätte sei beinahe laut geschrien, als die Tür aufging und jemand hereinkam. Doch es war nur Dalma, bleich vor Aufregung und Anspannung. Sie umarmte Merelan und versuchte gleichzeitig, Robie zu beruhigen.
    »Diese Hinterwäldler sind total verrückt«, murmelte sie. Vermutlich kriegen sie vor lauter Einsamkeit einen Bergkoller. Wer hätte gedacht, dass der Kerl dich überhaupt wahrnimmt, wo du doch so schön mit den Kleinen gespielt hast.«
    »Was meinte er überhaupt?« fragte Merelan, ihr Schluchzen unterdrückend. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so gefürchtet. Besonders in der Harfnerhalle hatte sie sich immer sicher und geborgen gefühlt, warm umhüllt von der allgemeinen Freundlichkeit und dem Respekt, den sie dort als Meistersängerin genoss. »Was könnte er gemeint haben? Er nannte

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