Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
sorgfältig, als würdest du Eier von Feuerechsen transportieren«, entgegnete F'lessan mit aufgesetztem Ernst und zwinkerte Tai dabei zu. »Als ich diesen Ort entdeckte, war er natürlich schrecklich verwahrlost, und kaum eines der Sonnenpaneele funktionierte noch. Es sah hier schlimmer aus als im Akki-Gebäude.« Er blieb kurz auf der Treppe stehen und schöpfte Atem. »Golanth hat mir sehr bei den Instandsetzungsarbeiten geholfen. Natürlich passt er ins Observatorium nicht hinein, aber er versteht es, mich zur Eile anzutreiben. Müßiggang duldet er nicht.« Mit polternden Stiefeln setzte er den Weg fort.
    Auch Tai spürte, wie sehr der Aufstieg ihre Wadenmuskeln strapazierte. Aufmerksam hörte sie F'lessan zu, der erklärte: »Zum Glück war der Zylinder vakuumverpackt - was mich in meiner Ansicht bestärkt, die Bewohner von Honshu hätten eine Rückkehr geplant.« Tai sah, dass F'lessan sich nun am Handlauf abstützte. Eine gute Idee, die sie sogleich nachahmte. »Wir säuberten und reparierten die Sonnenpaneele und speicherten die so gewonnene Energie. Kannst du dir meine Aufregung vorstellen, als ich mich davon überzeugte, dass das Teleskop noch funktionierte? Ich war ganz aus dem Häuschen vor Freude.« Er seufzte zufrieden. »Wir müssen das Objektiv neu kalibrieren, und sobald wir den Computer angeschlossen haben, können wir jeden beliebigen Punkt des Himmels anvisieren. Das System ermöglicht es uns, den Primärspiegel zu bewegen. Die Bilder erscheinen auf dem Monitor, und alle Aufnahmen, die uns interessant erscheinen, werden wir speichern.«
    Nach einer weiteren Verschnaufpause legte er von neuem los. »Der Generator funktioniert auch wieder, deshalb sind wir nicht nur auf Sonnenenergie angewiesen. Die Solarzellen sind schon eine tolle Erfindung. Unsere Vorfahren waren sehr geschickt darin, erneuerbare Energien zu nutzen. Und ich schwöre dir, Tai, das Akki hat tatsächlich gelacht, als wir ihm erzählten, wir hätten die alten Maschinen gefunden.«
    »Das Akki hat gelacht?« Es wäre Tai im Traum nicht eingefallen, dem Akki einen Sinn für Humor zu unterstellen. Vor Verblüffung wäre sie beinahe gestolpert und musste sich am Handlauf festhalten.
    »Ach, das Akki konnte sogar sehr witzig sein. Du kennst das doch, wenn Menschen manchmal im Gespräch innehalten, weil sie innerlich lachen. Genauso war das beim Akki. Es schwieg ein paar Takte und fuhr dann mit seiner Rede fort. Piemur war fest davon überzeugt, während dieser Augenblicke, in denen das Akki schwieg, würde es sich über irgendetwas köstlich amüsieren. Als er es Jancis erzählte, war die jedoch schier entsetzt. Die bloße Andeutung, eine Maschine könnte lachen, also menschliche Empfindungen hegen, machte sie schaudern.«
    Tai konnte F'lessans Gesicht nicht sehen, doch wenn er über das Akki sprach, schlug er mitunter einen ehrerbietigen Ton an, den er selbst seinen Weyr-Führern gegenüber nicht pflegte. Damals, als die Geschichte mit dem Akki passierte, war sie, Tai, noch sehr jung und naiv gewesen. Zusammen mit ihren Eltern war sie aus den Bergen von Keroon nach Landing gezogen, in der Hoffnung, dort ein besseres Auskommen zu finden. Sie selbst hatte sich aufs Lernen gestürzt, weil man ihr eingebläut hatte, wie wichtig eine gediegene Bildung war.
    »Aber wieso fand das Akki es komisch, dass ihr dieses wertvolle optische Instrument und den Energieerzeuger entdecktet?«, wunderte sich Tai.
    F'lessan kraxelte ein paar Stufen hoch, ehe er antwortete. »Vielleicht, weil wir Kenjo - unbeabsichtigt, versteht sich - ausgetrickst hatten. Kenjo war in vielerlei Hinsicht sehr schlau. Jedes Mal, wenn er ein Shuttle von der Yoko zur Planetenoberfläche steuerte, sparte er Treibstoff, den er dann für sich hortete. Auf diese Weise konnte er ein kleines, selbst gebautes Fluggerät fliegen, als anderen hier längst die Energievorräte ausgegangen waren. Er benutzte die Steinschneider auch viel geschickter und extensiver als jeder andere Kolonist. Und was für eine wunderbare Festung er geschaffen hat! Seine Frau, Ita, war künstlerisch begabt, und vermutlich stammen die Wandgemälde in der Großen Halle und die Gobelins von ihr.« Er legte eine Verschnaufpause ein.
    »Wir sind da!« In seiner Stimme schwang Erleichterung mit. Drachenreiter waren lange Aufstiege nicht gewöhnt, wollten sie Höhe gewinnen, ließen sie sich von ihren Drachen befördern.
    Tai machte kein Geheimnis daraus, dass sie nach dem langen Anstieg außer Atem war. Ihre Beine

Weitere Kostenlose Bücher