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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schmerzten, und während F'lessan nach dem Schlüssel fischte, der ihnen Einlass in den geheimnisvollen Raum gewähren sollte, massierte sie ihre Waden.
    Eine Weile sah Tai nichts außer den glatten Felswänden des senkrechten Schachts, der von kleinen Lämpchen matt erhellt wurde. Sie spürte einen aufwärts strömenden kalten Luftzug, dann ging eine Tür auf. F'lessan hievte sich hindurch, ihr den Blick versperrend, und rückte zur Seite, damit sie ihm folgen konnte. Sie kletterte die letzten Stufen hoch und gelangte in ein so wundervolles Gelass, dass es ihr vor Staunen die Sprache verschlug. Ein wuchtiges schwarzes Gerät schien alles dominierend über dem hölzernen Fußboden zu schweben.
    F'lessan drückte auf ein paar Schalter neben der Tür, und eine Lampe nach der anderen ging an. Durch eine Art Ventilation begann die Luft zu zirkulieren.
    Sowie es hell genug war, erkannte sie den gewaltigen, von einer Gabelhalterung gestützten Tubus des Teleskops. Als sie näher herantrat, sah sie, dass die Gabel selbst auf einer schweren Metallplatte ruhte, die wiederum mit einer Rotationsscheibe verbunden war. Diese Knicksäulenaufstellung ermöglichte eine parallaktische Montierung, die sich von der azimutalen Montierung des Teleskops vom Landsitz an der Meeresbucht stark unterschied. Das Gerät in Honshu bestand aus einer cremefarbenen Legierung und enthielt einen 620 mm Spiegel.
    Im Gegensatz zu dem anderen Teleskop, wo man den Spiegel innerhalb des Gerüstes deutlich sehen konnte, steckte hier der Reflektor in dem Zylinder. Lediglich die Bedienungselemente verrieten, was sich noch in dem Rohr befand. Sie entdeckte die Kühlleitungen und die Elektrokabel, die, wie sie wusste, zu einer Kamera führten. Das so genannte Suchfernrohr war außen an den Tubus angebracht.
    Das Instrument vom Landsitz an der Meeresbucht, ein klassisches Cassegrain-Teleskop, besaß eine Ein-Meter-Linse; die optischen Systeme basierten auf einem konvex hyperbolisch geschliffenen Fangspiegel, der vor dem Primärfokus angebracht war und die vom Hauptspiegel reflektierten Strahlen durch eine Bohrung im Hauptspiegel zum Okular lenkte. Beide Teleskope standen jedoch auf hölzernen Podesten, sodass man um sie herumgehen konnte, ohne dass sich etwaige Vibrationen durch Schritte auf die Instrumente übertrugen. Hier wie dort war der Boden massiv und bebensicher. Die Felsbastion von Honshu reckte sich unerschütterlich in den Himmel empor, und beim Landsitz an der Meeresbucht hatte man auf einem hoch über das Meer aufragenden Felsvorsprung zusätzlich einen Sockel aus Zement gegossen.
    Beinahe andächtig näherte sie sich dem Zylinder, sah, dass die Öffnung eine Schutzkappe trug und zügelte ihre Ungeduld, das Gerät zu sehen. Sie verstand F'lessans Besitzerstolz, und dass er das Teleskop eifersüchtig hütete. Umso glücklicher machte es sie, dass er gewillt war, diesen Schatz mit ihr zu teilen.
    »Schau!«, rief er munter und hielt die linke Hand hoch. Mit der Rechten drückte er auf ein paar Schalter.
    Sie erschrak, als sich plötzlich in der Zimmerdecke ein Spalt auftat. Was aussah wie solider Fels, geriet in Bewegung. Maschinen surrten, und die beiden Hälften der Kuppel glitten langsam auseinander.
    »Golly entdeckte die Fugen im Stein, als wir die Sonnenpaneele reparierten. Kein Fels besitzt schnurgerade Risse, also konnten sie nur von Menschenhand gemacht sein. Jancis, Piemur und ich brauchten mehrere Tage, um die Maschinerie wieder instand zu setzen.«
    Offenen Mundes stand Tai da und starrte fassungslos in den prachtvollen südlichen Himmel. Sie stieß einen leisen Schrei aus, als sich zwei dunkle Schatten über die Öffnung in der Kuppel beugten.
    Wir sind es , erklärte Zaranth und trällerte vergnügt, weil es ihr gelungen war, ihre Reiterin zu erschrecken. Sie hatte die Augen geschlossen gehalten, und als sie nun die Lider hob, funkelten zwei strahlend grüne Lichter auf Tai hinab.
    Du hast mich mit Absicht erschreckt! schalt Tai.
    Es war Golanths Idee , verteidigte sich Zaranth kleinlaut. In einer um Vergebung heischenden Geste legte sie den Kopf schräg.
    Golanth gab fröhliche Laute von sich und bleckte seine weißen Zähne.
    »Den beiden sitzt der Schalk im Nacken«, meinte F'lessan und drückte Tai kurz an sich, ehe er sich an Golanth wandte. »Golly, zertrampele bitte nicht die Sonnenpaneele, wenn du die Kontrollgeräte herunterlässt. Tai, kümmerst du dich um den Apparat, den Zaranth dir anreicht? Vor Morgengrauen möchte ich das

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