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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Pinch sie in alles eingeweiht hatten.
    Wie immer, reagierte Rosheen ganz anders als erwartet.
    »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du Freunde mitgebracht hast, Pinch?«, schimpfte sie. »Dann hätte ich für sie etwas Besonderes gekocht. Und sie mussten sich den ganzen Tag lang auf diesem grässlichen Dachboden verstecken?«
    »Sie brachten sich ihren eigenen Proviant mit, und die meiste Zeit haben sie geschlafen«, verteidigte sich Pinch. »Es durfte doch niemand wissen, dass sie hier sind.«
    Jählings setzte sich Rosheen auf die Treppenstufen. Ihr Gesicht war kreidebleich, als sie begriff, in welcher Gefahr die Halle schwebte.
    Dann erschienen auf ihren Wangen zwei hektische rote Flecken »Und ihr brachtet es tatsächlich fertig, mich die ganze Zeit über im Ungewissen zu lassen?«, empörte sie sich.
    »Beruhige dich, Rosheen«, versuchte Tagetarl einzulenken. »Einer von uns musste sich doch ganz natürlich geben.«
    »Meisterdrucker Tagetarl, darüber werden wir uns noch ausführlich unterhalten …«
    »Später, Rosheen«, warf Pinch ein. »Wenn alles vorbei ist, kannst du deinem Mann nach Herzenslust die Leviten lesen.«
    Sie senkte die erhobene Hand, mit der sie Tagetarl gedroht hatte. »Wann geht es los?«, fragte sie mit dünner Stimme.
    »Wenn wir Glück haben, heute Nacht«, antwortete Pinch.
    »Das nennst du Glück?« Sie blinzelte verdattert. »Ist der geplante Angriff der Grund, weshalb Ola mich heute nicht aus den Augen gelassen hat?«
    »Höchstwahrscheinlich«, räumte Pinch ein. »Und jetzt wollen wir essen und einen guten Tropfen trinken, der nicht mit einer Droge versetzt ist. Vielleicht euren köstlichen Apfelwein?«, fügte er mit gespielter Naivität hinzu.
    Rosheen holte tief Luft und setzte zu einer Entgegnung an, besann sich jedoch anders. Mit ausgestrecktem Arm deutete sie in eine Ecke des Kellers. »Harfner, du weißt genau, wo ich den Apfelwein aufbewahre!« Dann drehte sie sich um und stürmte vehement die Treppe hinauf, um ihren Groll abzureagieren.
    »Ich finde, sie hat es ganz gut aufgenommen«, äußerte Pinch und schlüpfte wieder in den zerfetzten Kittel. »Gleich schlurft ein Knecht zum Tor hinaus und verliert sich in irgendwelchen Gässchen und Schleichpfaden. Nicht lange, und vom Hafen her erscheint ein seriös gekleideter Gentleman mit einem Auftrag für den Meisterdrucker, über den man ausgiebig diskutiert, derweil ostentativ auf das Wohl des Burgherrn getrunken wird.«
     
    ***
     
    Genau das geschah, als sich die Abenddämmerung über die Weite Bucht senkte. Leicht torkelnd, als seien sie beschwipst, überquerten Tagetarl und Pinch später den Hof, um das Außentor für die Nacht zu versperren. Es dauerte eine Weile, bis der schwere Holzriegel in den Halterungen saß und Tagetarl die komplizierte Verschlussvorrichtung befestigt hatte.
    »Keine Bange, mein Freund«, erklärte Pinch, als sie zur Küchenveranda zurückgingen. »Vielleicht gelingt es ihnen, in die Halle einzudringen, aber ich versichere dir, so schnell kommen sie nicht wieder hinaus. Und sie werden keine Gelegenheit erhalten, Schaden anzurichten. Lass uns jetzt hineingehen, als argwöhnten wir nichts Böses, und die Tür abschließen.«
    Obwohl Pinch ihm dargelegt hatte, welche Vorkehrungen er getroffen hatte und wo seine Helfer sich versteckten, war Tagetarl realistisch genug um zu wissen, dass Unwägbarkeiten immer eintreten konnten.
    »Versuch dich zu entspannen, Tag«, riet Pinch. »Ich glaube, jede Feuerechse in der Nachbarschaft kommt herbeigeflitzt, sowie Ola den Alarmschrei ausstößt.«
    »Auf Feuerechsen möchte ich mich lieber nicht verlassen«, brummelte Tagetarl und erschauerte. Die Nachtluft war empfindlich kalt.
    Pinch lachte leise. »Bista ist auch noch da. Und auf sie ist Verlass. Und jetzt muss ich mich darum kümmern, dass ein bestimmter Trick funktioniert.« Er klopfte Tagetarl ermutigend auf die Schulter und huschte auf einem Nebenweg in Richtung Halle.
    »Ich soll mich entspannen, sagt er!«, knurrte Tagetarl.
    »Wie konntest du mir das alles verheimlichen, Tag?«, zeterte Rosheen, aus der Küche kommend.
    »Jetzt weißt du es ja. Was hätte es genützt, wenn du dir schon früher Sorgen gemacht hättest?«, versetzte er bissiger als gewollt und zog sie gleich darauf abbittend in die Arme. Er spürte, wie sie zitterte.
    »Es hätte gar nichts genützt. Du warst sehr tapfer, Tag.«
    »Ich habe Angst. Jetzt tut es mir Leid, dass wir keine Stahltüren einsetzen ließen.«
    »Stahltüren

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