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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Den Knüppel schwingend, stürmte Tagetarl über die Veranda, gefolgt von Rosheen, die kampfeslustig die eiserne Bratpfanne schwenkte.
    Zum Glück hielten sie sich dicht an der Mauer und rannten nicht quer über den Hof, denn etwas Großes, Helles senkte sich hernieder und wäre sonst auf ihnen gelandet. Tagetarl drückte sich noch dichter an die Gebäudewand und zog Rosheen mit sich. Im ersten Augenblick vermochte er nicht zu erkennen, welchen geheimnisvollen Trick sich die Reaktionäre noch ausgedacht hatten. Derweil schraubten sich die schrillen Stimmen, die in der Halle Zeter und Mordio schrien, weiter in die Höhe.
    »Nicht das Gesicht zerkratzen!«
    »Du brichst mir die Rippen!«
    »Au weh, mein Kopf, mein Kopf!« Schreie wie diese wurden begleitet von donnernden Schlägen gegen das Außenportal und besorgten Rufen. »Was ist los da drinnen? Macht endlich das Tor auf! Tagetarl! Meisterdrucker!«
    »Meister Tagetarl, ich bin's, Venabil! Was geht hier vor?«
    »Gib Obacht!«
    »Splitter und Scherben, das darf doch nicht wahr sein!«
    »Heda! Aus dem Weg! Ihr da hinten! Macht Platz!«
    Zwischen der Oberkante des Außenportals und dem Torbogen klaffte eine Lücke von ungefähr anderthalb Metern Breite, und diese war ausgefüllt mit zwei aufgeregt kreisenden, orangerot glühenden Augen.
    »Tagetarl! Öffne das Tor!«
    »Gleich, gleich, habt einen Augenblick Geduld!« brüllte Pinch zurück. »Wer hat die Taschenlampen? Torjus, Chenoa, löscht die Fackeln. Macy, hilf mir, den Riegel zu entfernen!«
    Plötzlich war der Hof in gleißendes Licht getaucht. Jemand in der Halle besaß die Geistesgegenwart, auf den Hauptschalter zu drücken. Das große, helle Objekt, dem Tagetarl ausgewichen war, richtete seine bunt glitzernden Augen auf ihn, und der Meisterdrucker erkannte den weißen Drachen Rutil und den Reiter, der gerade absaß.
    »Du bist es also, den Rutil retten möchte«, lautete Lord Jaxoms leicht amüsierter Gruß.
    »Wer hat euch Bescheid gegeben?«, fragte Tagetarl unendlich erleichtert.
    »Wir wussten lediglich, dass wir unverzüglich hierher aufbrechen sollten.« Jaxom öffnete seine Jacke, und darunter trug er ganz normale Sachen, keine vollständige Reitmontur. »Rutil sagt, Lioth und N'ton seien auch um Hilfe gebeten worden. Gehe ich Recht in der Annahme, dass deine Halle überfallen wurde?« Er deutete auf die klaffende Türöffnung, in der ein zappelndes, sich windendes Bündel baumelte. »Habt ihr die ganze Bande in diesem einen Netz gefangen?«
    Noch halb benommen von den sich überstürzenden Ereignissen, hatte Tagetarl gar nicht genau hingesehen. Also hatten sich Netze in den Fässern befunden. Hatte Pinch nicht erwähnt, einige seiner Helfer seien Seeleute? Eine glänzende Idee! Nun bemerkte er, dass die Schwärme von Feuerechsen, die kreischend und Flammen speiend herbeigeflitzt kamen, die Gefangenen in den Netzen mit ihren Krallen attackierten. Die Schreie der so gepeinigten übertönten den Lärm der Gruppe, die draußen vor dem Portal stand und lautstark Einlass verlangte.
    »Da ist noch ein Kerl«, flocht Rosheen atemlos ein. »Er versuchte über die Küche einzudringen. Wir schlugen ihn bewusstlos und warfen ihn die Kellertreppe hinunter.«
    »Gut gemacht«, lobte Lord Jaxom. Er musste die Stimme heben, um sich über dem allgemeinen Radau Gehör zu verschaffen. »Aber was um alles in der Welt hast du getan, Tagetarl, um den Hass der Rebellen auf dich zu ziehen?«
    »Steht es denn fest, dass es tatsächlich Rebellen sind, die die Halle angegriffen haben?«, fragte Rosheen.
    »Wer sonst könnte die Druckerhalle zerstören wollen, wenn doch die meisten Perneser kaum abwarten können, richtige Bücher zu besitzen? Und warum wohl sind N'ton und ich herbeigeeilt? Um als Zeugen für diesen Angriff auf eine wehrlose Halle aufzutreten.«
    Just in diesem Moment entfernten Pinch und Macy den Riegel vom Außenportal. Die Türflügel wurden aufgestoßen, und in den Hof ergoss sich eine Traube von aufgebrachten Menschen, die Knüppel, Messer und Fackeln schwenkten. Die Leute stürmten bis zum Eingang der Halle und blieben verdutzt stehen, mit offenen Mündern die im Netz strampelnden Rebellen begaffend.
    »Jaxom? Geht es dir gut?« übertönte eine Stimme das zornige Gebrüll. Eine hoch gewachsene Gestalt in lederner Reitkluft pflügte sich durch die Menge. »Lioth erhielt den Befehl, mich sofort zur Weiten Bucht zu bringen. Tagetarl? Ist das nicht deine Druckerhalle?« N'ton unterbrach sich, als er das hin

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