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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte vor ihrem Abzug die Tiere in Freiheit gesetzt, ihnen aber eine Rückzugsmöglichkeit gelassen.
    Seite um Seite las F'lessan die Eintragungen der Tower-Besatzung, die gewissenhaft das Kommen und Gehen der Luftfahrzeuge in Landing notiert hatten. Abermals stieß er auf den Vermerk, dass Kimmer mit einem dringend gebrauchen Flugschlitten getürmt war.
    S.K. war an Tubbermans heimlicher Aktion, einen Notruf abzusetzen, beteiligt. Zuletzt wurde er beobachtet, wie er sich nach Nordwesten auf und davon machte. Vermutlich werden wir weder ihn noch den Flugschlitten je wiedersehen. ZO.
    F'lessan hatte bereits versucht, Proben von Kimmers Handschrift aus der Zeit zu finden, als er einen Verwaltungsposten in Bitkim bekleidete. Doch weder von ihm noch von Avril Bitra fanden sich schriftliche Notizen über die bergbaulichen Tätigkeiten, obschon man bis auf den heutigen Tag an dieser Stelle nach kostbaren Edelsteinen schürfte.
    Resigniert klappte er den letzten Wälzer zu und blickte um Entschuldigung heischend über die Schulter, weil er die Ruhe gestört hatte. Dabei bemerkte er, dass sich auf Tais Lesepult die Bücher stapelten. Er fragte sich, ob sie mit ihren wie auch immer gearteten Recherchen mehr Glück hatte als er. Wenn er den Hals reckte, konnte er die Signatur auf einem Bücherrücken erkennen: Band 35-YOKO 13.20-28. Die letzten vier Ziffern, die den relevanten Planetenumlauf angaben, waren mit rotem Stift auf 2520 abgeändert worden. Eine so penible Korrektur konnte man nur Meister Esselin zutrauen.
    Er steckte den Zettel mit den kopierten Initialen S.K. wieder in seine Gürteltasche und stand auf, wobei er Obacht gab, dass der Stuhl nicht geräuschvoll über den Steinboden scharrte. Dann nahm er die Bücher und stellte sie an ihre Plätze auf den Regalen zurück. Einen Augenblick lang verharrte er, die Hände auf die Hüften gestützt, und musterte die Reihen von Bänden mit historischen Aufzeichnungen, die ihm hartnäckig die Lösung für sein Rätsel vorenthielten. Wieso ließ ihm die Frage, was genau es mit Stev Kimmer auf sich hatte, einfach keine Ruhe? Was ging ihn diese längst verstorbene Person an? Doch er hatte sich in dieses Thema verbissen und konnte nicht aufhören zu forschen. Den Grund für seine Hartnäckigkeit verstand er selbst nicht. Er überzeugte sich davon, dass die Bücher auf dem Regalbord säuberlich in Reih und Glied standen. Meister Esselin war sehr eigen und duldete nicht die geringste Nachlässigkeit.
    Als F'lessan hörte, dass Tai aufstand und ihren Stuhl zurückschob, drehte er sich um. Er sah, wie sie die monströse Schwarte hochhob, in der sie gelesen hatte. Mit einer eleganten Bewegung wollte sie das Buch auf seinen korrekten Platz im Regal stellen.
    »Hoffentlich hattest du mehr Glück als ich«, sagte F'lessan schmunzelnd.
    Erschrocken lockerte sie den Griff um den unförmigen Wälzer. Die untere Kante des Buchs verkeilte sich am Regalbrett. Vergebens mühte sie sich ab, es in die Lücke zu schieben. F'lessan dachte daran, wie wütend Meister Esselin werden konnte, wenn jemand seine kostbaren Bücher beschädigte, und eilte dem Mädchen zu Hilfe. Gerade noch rechtzeitig verhinderte er, dass ihr der klobige Foliant aus den Händen glitt und auf dem harten Fußboden landete.
    »Ich finde, die Rettungsoperation ist mir geglückt«, meinte er grinsend. Wieso sah sie ihn an, als sei er ein Schurke? Sie fürchtete sich doch nicht etwa vor ihm? »Ich habe das Buch. Darf ich?« Mit einem, wie er hoffte, betont freundlichen Lächeln nahm er ihr das Buch ab und wuchtete es auf das Bord.
    In diesem Augenblick sah er die frischen Schürfwunden auf dem Rücken ihrer linken Hand.
    »Das sieht ja schlimm aus. Warst du schon bei einem Heiler?«, erkundigte er sich. Er griff nach ihrer Hand, um sich die Verletzung genauer anzuschauen, während er gleichzeitig in seiner Gürteltasche nach dem Fläschchen mit Taubkraut kramte.
    Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen.
    »Tai, habe ich dir wehgetan?« Sofort ließ er sie los. Dann zückte er das grüne Glasfläschchen, in dem Taubkraut aufbewahrt wurde.
    »Es ist nichts.«
    »Das kannst du mit mir nicht machen«, tadelte er sie in gespieltem Ernst. »Wenn du mich anschwindelst, sage ich Golanth, er soll dich bei Zaranth verpetzen.«
    Sie blinzelte nervös. »Aber es ist doch nur ein Kratzer.«
    »Wir befinden uns hier im Süden, Tai, und du müsstest wissen, dass sich in diesem warmen Klima selbst die kleinste Wunde entzünden kann.« Er

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