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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Felsenterrassen, und das unterste Sims war dicht bewachsen mit einer üppigen Vegetation, deren Wurzeln sich tief in die Gesteinsspalten bohrten. Die andere Seite war sanft geböscht, und der Boden eingeebnet von den Herdentieren, die hier ihren Durst stillten. Ein Stück weit entfernt ragten drei breite, terrassenförmig gestufte Felsbänder empor, deren Oberkante verfilztes, wild wucherndes Buschwerk trug. Nach der Überflutung hatten sich die Drachen vom Monaco-Weyr hier gesonnt. Von der obersten Geländestufe aus konnte man die Schieferdächer der Ansiedlung sehen.
    F'lessan hatte einen Beutel voll Seifensand mitgebracht. Tai freute sich darauf, in dem kühlen Wasser zu schwimmen. Beim Landsitz an der Meeresbucht war es sehr warm gewesen, und vor Aufregung hatte sie zusätzlich geschwitzt. Auch im Regieraum des Observatoriums herrschte eine stickige Luft.
    Nun rieben sie sich gegenseitig mit dem Seifensand ab. Nach dem Schwimmen wurden sie müde, und dann plätscherten die Drachen ausgelassen im Fluss herum. Mitunter trieben sie es so toll, dass gewaltige Wasserfontänen hochspritzten. Lachend brachte F'lessan ihre Sachen auf der obersten Terrasse in Sicherheit. Er warf Tai ein Handtuch zu, und rasch rubbelten sie sich trocken. Sie zogen sich an, denn frühmorgens konnte es empfindlich frisch werden, legten sich auf eine Decke und deckten sich mit der anderen zu. Die Handtücher falteten sie zusammen und benutzten sie als Kopfkissen.
    Lächelnd lauschte Tai den prustenden und klatschenden Geräuschen, die die übermütigen Drachen von sich gaben, und erlebte ein nie gekanntes Gefühl des Friedens und der Ruhe. Sie war mit sich und der Welt im Einklang.
    »Ich weiß nicht, an wen sie mich mehr erinnern, wenn sie so lautstark herumtoben, ob an Feuerechsen oder Delfine«, bemerkte F'lessan. Einen Arm schob er unter seinen Kopf, mit dem anderen tastete er nach ihrer Hand.
    »Nun ja, immerhin stammen unsere Drachen von den Feuerechsen ab«, gab sie zu bedenken. Eine angenehme Schläfrigkeit ergriff von ihr Besitz. Sie fand es herrlich, neben F'lessan zu liegen und ihre Finger mit den seinen zu verflechten.
    Sie hörte ihn seufzen.
    »Es gäbe noch so viel zu sagen, aber ich bin so müde, dass ich unsere Unterhaltung auf morgen verschieben möchte.«
    »Wir haben bereits morgen«, murmelte sie.
    »Dann auf den späten Vormittag.«
    Er drehte den Kopf und hauchte einen Kuss auf ihren Mund.
    Wieso fand sie seine sanften Küsse viel aufregender als die leidenschaftlichen Liebkosungen - obwohl sie die auch genoss? Seine Zärtlichkeit war es, die ihn in ihren Augen so wertvoll machte.
     
    ***
     
    Sie wachte auf und setzte sich kerzengerade hin, eine Sekunde, bevor etwas geschah, bevor Golanth brüllte, bevor Zaranth reagierte. Dieser kurze Augenblick sollte sich für immer in Tais Gedächtnis eingraben, wie der Anblick des Feuerballs, der mit einem flammenden Schweif im Gefolge über Perns Himmel zog.
    Tai und F'lessan lagen auf der obersten Terrasse. Gleich unter ihnen hockte Zaranth in angespannter Haltung. Der grüne Drache fixierte etwas, das Tai nicht sehen konnte. Auf der untersten Stufe hatte sich Golanth ausgestreckt, den Kopf zum Fluss gerichtet, mit dem Schwanz das struppige Uferdickicht streifend.
    Ein großes Raubkatzenrudel strolchte durch die Morgendämmerung, auf der Suche nach lohnender Beute. Die Sonne stand bereits über dem Horizont, und eine angewärmte Drachenhaut verströmte ein unverkennbares, verlockendes Aroma. Normalerweise suchten sich Drachen felsige Höhen aus, wenn sie ein Sonnenbad nehmen wollten. Doch an diesem Morgen präsentierten sich die Menschen wie die Drachen als leicht zu überwältigende Opfer.
    Lautlos pirschten sich die Katzen heran. Vielleicht trieb sie anfangs der Durst an den Fluss, doch Golanths Schwanzspitze zuckte im Schlaf und erregte ihre Aufmerksamkeit. Die Kreatur, die Zaranth angestarrt hatte, flog plötzlich mit unglaublicher Geschwindigkeit nach hinten, und auf dieses Signal hin schlug eine Katze mit orangerot und schwarz gestreiftem Fell ihre Zähne in Golanths Schwanz. Sein donnerndes Gebrüll stachelte das übrige Rudel zum Angriff an. Gefleckte, gestreifte und gelbbraune Katzen stürmten aus drei Richtungen herbei und stürzten sich auf den Bronzenen.
    Golanth bäumte sich zu seiner vollen Höhe auf. Die Vordertatzen hieben durch die Luft, in dem Bemühen, sich des Ungeheuers zu entledigen, das sich in seinen linken Augenwulst verbissen hatte. Der mächtige

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