Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
doch überflüssig«, knurrte G'dened. »Das sollte auch einmal gesagt werden.«
»Als Drachenreiter sind wir verpflichtet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die dem Schutz des Planeten dienen«, beschied ihm F'lessan.
F'lar nickte seinem Sohn beifällig zu und erhob sich ebenfalls. »Die Weyr werden nie aufhören, Pern zu dienen. Wenn wir dem Rat den Vorschlag unterbreiten, eine ständige Himmelsüberwachung einzurichten, dann - beim Ersten Ei, das hier auf Pern ausgebrütet wurde - fügen die Drachenreiter der Zukunft eine neue Dimension hinzu.«
Er hieb mit der Faust auf den Tisch und blickte herausfordernd in die Runde.
Endlich spricht mal jemand ein Machtwort, dachte Lessa zufrieden. Die beiden neuen Weyr-Führer, die bestrebt waren, ihre Pflichten gut zu erfüllen, würden jeder starken Führungspersönlichkeit folgen. Mit F'lessan und F'lar gab es sogar zwei Männer, die Autorität besaßen. Und tatsächlich standen alle am Tisch Sitzenden auf, klatschten Beifall und jubelten Vater und Sohn zu. T'gellans Miene erhellte sich, Cosira blickte ein wenig verschnupft drein, bekundete aber gleichfalls ihre Begeisterung, und selbst G'nared wirkte nicht mehr so pessimistisch.
»Vermutlich ist es wirklich das Beste, Schulterschluss zu zeigen«, murmelte G'dened und schloss sich, wenn auch zögernd, der Mehrheit an.
»Das ist ja höchst erfreulich«, meinte Wansor zufrieden. »Nun, da Einstimmigkeit herrscht, können wir gleich konkrete Pläne schmieden. Die Yoko , der Landsitz an der Meeresbucht und Honshu fahren mit der Beobachtung des Weltraums fort. Wir bitten den Rat um die Erlaubnis, drei weitere Teleskope aus den Catherine-Höhlen entfernen und anderenorts aufstellen zu dürfen. Eines wird auf den Westkontinent gebracht, ein anderes kommt nach Ruatha - wobei ich Lord Jaxom noch einmal für seine Großzügigkeit danken möchte. Das dritte soll in Telgar stehen - sofern Lord Larad nichts dagegen einzuwenden hat. Lady Palla, Lord J'fery, eure Unterstützung ist von unschätzbarem Wert. Natürlich müssen wir uns der Mithilfe von Meister Fandarel versichern. Außerdem werben wir Freiwillige an, die den Himmel beobachten, und starten ein Ausbildungsprogramm. Ich bin sicher, dass die Harfnerhalle dies begrüßen wird. Ich bitte Meister Tagetarl, einen Bericht über die heutige Sitzung zu drucken. Damit der ganze Planet Bescheid weiß, was hier und heute beschlossen wurde!« Voller Enthusiasmus breitete er die Arme aus.
»Damit wäre wohl alles gesagt«, erklärte F'lar. »Jetzt, da wir uns endlich einig geworden sind, sollten wir mit einem guten Tropfen darauf anstoßen. Eigens für diese Gelegenheit haben wir Wein aus Benden mitgebracht.«
Alle - außer vielleicht G'dened - nahmen diesen Vorschlag nur zu gern an. Mirrim eilte in die Küche, gefolgt von Talina, Adrea und Sharra. Tai wollte hinterhergehen, doch F'lessan hielt sie zurück. Sie sollte ihm helfen, Palla, J'fery und K'van die Fotos von Objekten aus dem Weltall zu erklären. Erragon holte ein paar alte Akki-Projektionen, um zu verdeutlichen, welche Teile des Himmels von einem im Westen aufgestellten Teleskop erfasst würden.
Lessa fühlte sich unendlich erleichtert. Mit einem so günstigen Ausgang der Konferenz hatte sie nicht gerechnet. Nun konnten die Weyr-Führer von Pern dem Rat voller Selbstvertrauen Rede und Antwort stehen, und sie war fest davon überzeugt, dass der Vorschlag einer gewissenhaften Himmelsüberwachung von vielen Burgherren und Zunftmeistern positiv aufgenommen würde. Besonders erfreulich fand sie die Aussicht, den Drachenreitern nach dem Ende des Fädenfalls eine sinnvolle Aufgabe zu verschaffen. Erlöst atmete sie auf. Sharra brachte ihr ein Glas Wein und eine kleine Schale voller Naschwerk. Dann hörte sie, wie G'dened Meister Wansor fragte:
»Du erwähntest vorhin drei weitere engagierte Leute, die bei dieser Konferenz nicht anwesend sind. Um wen handelt es sich?«
»Der eine ist Meister Stinar, die beiden anderen sind ehemalige Schüler von mir. Mittlerweile bekleiden sie selbst Meisterränge und stehen ihren eigenen Hallen vor. Ich spreche von Tippel in Crom und Murolin, der in Süd-Boll tätig ist. Sie haben sich sogar selbst Teleskope gebaut - mit lediglich Einhundert-Millimeter-Spiegeln - doch für ihre Zwecke reichen diese Instrumente aus. Tippel bedauert es unendlich, dass er den Feuerball nicht sehen konnte. Aber in jener Nacht war es in Crom so bitterkalt, dass er seinen Beobachtungsposten frühzeitig
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