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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Erste zu beliefern. Die Gesundheit der Menschen muss immer an oberster Stelle stehen. Es geht uns schließlich nicht darum, moderne Geräte anzusammeln, ohne die unsere Gesellschaft seit zweitausendfünfhundert Planetenumläufen ausgekommen ist.«
    Oldive pflichtete Sharra voll und ganz bei. Schwerfällig humpelte er zu dem kleinen Ofen, auf dem eine Kanne mit Klah warm gehalten wurde. Jemand hatte inzwischen ein Tablett mit Verpflegung gebracht. Er schlug die Serviette zurück und staunte über die großzügigen Portionen. Wer kümmerte sich so rührend um ihr leibliches Wohl? Die Fleischbällchen waren noch warm. Er nahm sich vor, sich nicht mehr so in seine Studien zu vertiefen, dass er seine Umgebung gar nicht mehr wahrnahm.
    »Jemand hat uns einen Imbiss bereitgestellt«, sagte er Sharra.
    »Ach ja, ich hätte es dir sagen sollen«, rief sie und glitt von ihrem Stuhl herunter. »Aber ich war so mit den Objektträgern beschäftigt, dass es mir entfallen ist.« Sie gesellte sich zu Oldive und schenkte für beide Klah ein.
    »Ich finde, wir haben bereits eine Menge geschafft, Sharra«, nuschelte er mit vollem Mund. »Allein die Einrichtung dieses Labors ist eine beachtliche Leistung. Und Morilton denkt darüber nach, eine Glasmacherhalle nur auf Artikel für die Heilerzunft zu spezialisieren.« Mit gewölbten Brauen blickte er auf seinen Arbeitstisch mit dem Mikroskop. Dann hob er die Hand, als aus der Ferne ein eigenartiges Geräusch ertönte.
    Sharra spitzte die Ohren. »Klingt fast nach zersplitterndem Glas. Meine Güte!« Sie stellte ihren Klah-Becher ab und stürzte zur Tür. Sowie sie sie aufriss, war das Geklirre und Geschepper viel deutlicher zu hören.
    »Meer, Talla!«, rief sie ihre beiden Feuerechsen.
    »Was ist los? Was geht hier vor? Welcher tollpatschige Lehrling tobt sich an unseren kostbaren Sachen aus?«, brüllte Oldive.
    Trotz seiner Behinderung vermochte sich Oldive mit überraschender Flinkheit zu bewegen. Doch nachdem Sharra einen Blick nach draußen riskiert hatte, hielt sie Oldive mit Gewalt zurück, knallte die Tür ins Schloss und verriegelte sie.
    Rutil!
    Selbst wenn der weiße Drache auf Ruathas Feuerhöhen schlummerte, würde er ihrem mentalen Ruf folgen, gleichgültig, wo sie sich befand. Meer und Talla tauchten aus der Luft auf, mit offenen Mäulern, bereit, panisch loszukreischen, doch ein strenger Befehl von Sharra unterdrückte diesen Instinkt.
    »Ich weiß nicht, wer diese Vandalen sind, Oldive«, wisperte Sharra, »aber ein paar Leute schlagen im Destillationsraum alles kurz und klein, als glaubten sie, niemand könne sie hören.«
    Der unerschrockene Meisterheiler setzte zu einem neuen Versuch an, das Labor zu verlassen, doch Sharra klammerte sich an seinen Arm.
    »Außer uns dürfte niemand hier sein«, beschied er ihr grimmig. Er hatte selbst dem Geringsten seiner Lehrlinge anheim gestellt, sich auf den Festlichkeiten zum Ende des Planetenumlaufs zu vergnügen.
    »Aber ein paar Menschen wüten hier wie die Verrückten«, zischte sie mit zornig blitzenden Augen. Behutsam zog sie den Riegel zurück und öffnete die Tür einen Spalt breit. Der Lärm hatte beträchtliche Ausmaße angenommen. Dann fiel ein Schatten über das Laborfenster, und sie atmete erleichtert auf. »Wie dem auch sei, wir werden der Zerstörung Einhalt gebieten.«
    Oldive schnappte nach Luft, als er den gigantischen weißen Leib des Drachens sah, der mit ausgestreckten Schwingen dicht vor der Fensterscheibe schwebte. Die Facettenaugen funkelten orangerot vor Zorn.
    Rutil! wandte sich Sharra an den Drachen. Befiehl den Feuerechsen der Burg, die Eindringlinge anzugreifen. Die Feuerechsen fürchteten und respektierten den weißen Drachen und würden jedem seiner Befehle blindlings Folge leisten. Sich gedanklich auf das Bild konzentrierend, das sie bei ihrem Blick in den Korridor erhascht hatte, zeigte Sharra dem Drachen, worum es ihr bei dieser Anweisung ging. Meer und Talla stießen ein schrilles Zirpen aus und verschwanden. Nur Sekunden später hörten Sharra und Oldive laute Entsetzensschreie, das wütende Trompeten der Feuerechsen, jämmerliches Wehklagen und einen ohrenbetäubenden Radau.
    Sharra fasste sich ein Herz und öffnete die Tür so weit, dass sie den Gang hinunter spähen konnte. Ein Schwarm Feuerechsen versuchte, in den Destillationsraum einzudringen. Dann teilte sich die Schar in mehrere Verbände, die unter gellendem Kreischen die Flure entlangflitzten und sich auf den unterschiedlichen Etagen

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