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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dachte daran, wie viel Zeit sie bereits durch dieses unnötige Palaver verschwendet hatten. Ihnen blieben zwei Stunden, um rund einhundert Menschen mitsamt der Habe zu befördern, die ein jeder in aller Eile zusammenraffen konnte. Und er hatte es nicht einmal geschafft, sie von der Ernsthaftigkeit der Krise zu überzeugen.
    »Du besitzt ein Fernrohr!«, rief er, als er das Futteral an Binness' Gürtel bemerkte. »Hol es heraus und schau nach, ob du etwas erkennen kannst.«
    Binness leistete der Aufforderung Folge, obschon er nicht den Eindruck machte, als erwarte er, etwas Spektakuläres zu sehen. Kostbare Sekunden verstrichen, während er das optische Instrument einstellte. Nur weil F'lessan genau wusste, wonach er Ausschau halten musste, gewahrt er die Spitze der sich langsam ausdehnenden Wolke.
    »Er hat Recht, Binness«, sagte einer der Fischer, der ein Netz bei sich trug. »Ich sehe etwas. Und du weißt, dass ich verflixt scharfe Augen habe.«
    »Wahrscheinlich ein Sturm, der sich zusammenbraut«, brummte Binness und schob das Teleskop in das Futteral zurück.
    »Die Delfine wollten uns also doch warnen!«, sagte ein Mann.
    »Warum glaubt ihr mir nicht?«, ereiferte sich F'lessan. »Die Zeit drängt. Packt ein paar Sachen ein! Wir kümmern uns um die Kinder und die Alten, die sich allein nicht retten können.«
    Prompt drückten einige der anwesenden Frauen ihre Kleinen an sich, als wollten sie sie nicht den Drachenreitern überlassen. F'lessan bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren. Misstrauten diese Menschen etwa den Drachenreitern? Dabei hielt er T'gellan für einen guten Weyr-Führer.
    »Eure Netze könnten sich als sehr praktisch erweisen«, fuhr er unbeirrt fort. »Damit lässt sich eine Menge befördern.«
    »Bist du schon mal auf einem Drachen geritten?«, fragte C'reel den Buben, der die Delfine als Erster erspäht hatte.
    Abermals schaute F'lessan auf die Uhr. Vielleicht mussten sie bis zur Schockwelle warten, damit die Leute begriffen, dass sich eine Katastrophe anbahnte. Da diese Küste ziemlich nahe am Einschlagort lag, würde man die Auswirkungen des Aufpralls viel eher und stärker spüren als anderenorts.
    Und dann war es so weit. Die Vibrationen ließen den Boden erzittern, und der Knall ließ beinahe die Trommelfelle platzen. Ein paar Leute verloren das Gleichgewicht und stürzten in den Sand. Selbst die Drachen suchten nach Halt und spreizten die Schwingen ab, um die mächtigen Leiber auszubalancieren.
    »Glaubst du mir jetzt, Binness?«, fragte F'lessan.
    Zwei der Frauen stimmten ein hohes, winselndes Wehklagen an, ein die Nerven strapazierendes Geheul, ähnlich dem, das Drachen ausstießen, wenn einer der ihren zu Tode kam.
    »Doch, ich glaube dir, Drachenreiter!«, erwiderte Binness resolut. Er sah, wie sich das bisher ruhige Wasser in der Bucht zu kabbeligen Wellen aufzuschaukeln begann. »Los! Los!«, trieb er seine Leute an. »Packt eure Siebensachen!« So heftig ruderte er mit den Armen, dass die Frauen erschrocken das Weite suchten. »Lias, breite das Netz aus. Ihr, Jungs, helft euren Müttern. Rafft so viel Sachen zusammen, wie ihr tragen könnt. Petan, lauf und hol noch mehr Netze. Sind eure Drachen auch stark genug, um alles zu transportieren?«, wandte er sich an F'lessan.
    »Verlass dich drauf, sie sind kräftig«, entgegnete F'lessan schmunzelnd. Er bedeutete C'reel und St'ven, beim Ausbreiten der Netze zu helfen. »Wir brauchen Stricke, die wir an den Enden befestigen, damit die Drachen die Netze anheben können. Gibt es droben auf den Klippen besonders geschützte Stellen, Binness? Waldstücke vielleicht? Ihr müsst mit heftigem Wind und starkem Regen rechnen.«
    »Da oben finden wir ausreichend Schutz«, behauptete Binness und legte geschickt ein weiteres Netz aus.
    Ein junger Bursche schleppte einen Schaukelstuhl herbei.
    »Möbelstücke werden zuletzt transportiert«, wehrte F'lessan ab. »Wichtig sind Töpfe, Pfannen, Lebensmittel und andere Haushaltsgegenstände.« Eingeschüchtert ließ der Bursche den Stuhl fallen und eilte zum größten der Anwesen zurück.
    »Der Schaukelstuhl gehört meiner alten Mutter«, erklärte Binness und stemmte herausfordernd die Fäuste auf seinen breiten Gürtel, an dem außer dem Fernrohr noch verschiedene Futterale für Messer hingen.
    »Wo ist die Dame?«, erkundigte sich F'lessan.
    »Sie wird gebracht. Lady Medda ist gleich da.« Binness zeigte auf das imposanteste Haus. Zwei Frauen, die mit ihren verschränkten Armen einen

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